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StanX 21.03.2018 16:08

Aerotune
 
https://www.aerotune.com/de/

Ich hatte heute ein Nachricht im Postfach, dass es mittlerweile auch eine Aerotune App für den Garmin Edge gibt. Hat das mal jemand von euch probiert bzw hat das vor? Ich finde, dass das ein sehr spannendes Spielzeug sein kann, sollte es funktionieren.

Mirko 22.03.2018 03:41

Zitat:

Zitat von StanX (Beitrag 1368215)
https://www.aerotune.com/de/

Ich hatte heute ein Nachricht im Postfach, dass es mittlerweile auch eine Aerotune App für den Garmin Edge gibt. Hat das mal jemand von euch probiert bzw hat das vor? Ich finde, dass das ein sehr spannendes Spielzeug sein kann, sollte es funktionieren.

Ich hab vor es zu testen. Aber erst wenn es wärmer ist. Runtergeladen hab ich die App schon mal. Bisher war mein Plan meine Haus-Pendelstrecke ein paar Mal abzufahren und verschiedene Setups zu vergleichen. Dazu werde ich die App anwerfen.

Mich interessiert dieses Jahr zum Beispiel wie viel mich der Transport meiner Werkzeugtasche hinter dem Sattel an Tempo kostet. Bin noch nicht sicher, ob ich die im Wettkampf mitschleppen will oder lieber volles Risiko mache.

Ansonsten wollte ich noch testen was es für einen Unterschied macht den Kopf bewusst runter zu nehmen zwischen die Schultern oder "normal" nach vorne zu schauen.

Viel Material zum Vergleichen wie Sabine oder der Captain hab ich nicht, also muss ich mich mit solchen Sachen begnügen. :Lachen2:

Hafu 22.03.2018 07:09

Gleich mal informiert, da ich es auch nicht uninteressant finde.

49,-€ monatlich.:(

Im freien Testmodus sind nur zwei Testdurchgänge möglich und diese müssen auch noch 48 Stunden auseinander liegen, so dass die chance, dass beim zweiten Durchgang Temperatur oder/und Wind ganz anders als beim ersten Durchgang sind, maximal groß sind.

So wie ich es jetzt auf der Website gelesen und verstanden habe, kann man die App eigentlich nur mit der Premium-Version für ziemlich viel Geld ausprobieren. Und den Mehrwert gegenüber händischer Erfassung von Geschwindigkeit, Herzfrequenz und Watt (einschließlich NP und VI) auf einer definierten, in beide Richtung zu fahrenden Messstrecke habe ich bis jetzt auch nicht erfasst.

Beginn und Ende der Teststrecke wird einem von der App signalisiert, aber dafür kann man sich auch charakteristische Landmarken auf der Strecke merken, oder man erstellt für die Strecke ein Strava-Live-Segment, so dass einem dann der Edge, Bolt oder auch die Strava-App Beginn und Ende ansagt.

Ganz uninteressant ist die App nicht, aber m.M.n. muss der Mehrwert größer sein, als für mich bisher erkennbar, oder die App muss in der sinnvollen Nutzung billiger sein.

Noch in diesem Jahr werden vermutlich die ersten für Endverbraucher nutzbaren Aeroydynamik-Sensoren herauskommen und das wird sicherlich die Zukunft der Aerodynamiktests sein, da man dann weitaus besseres Datenmaterial erhält und sich weitgehend unabhängig von wechselnden Windbedingungen beim Testen macht. Mit Aerydynamik-Sensor bekommt man schon während des Fahrens in Echtzeit den Drag-Koeffizient angezeigt, so dass man sogar während eines Wettkampfes Kopfposition oder Schulterspannung korrigieren und optimieren kann.

sabine-g 22.03.2018 07:50

Ich finde es








Unverschämt teuer.

Was soll das Teil können außer das was ich selber messen kann?

deirflu 22.03.2018 08:00

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1368324)
Ich finde es


Unverschämt teuer.

Was soll das Teil können außer das was ich selber messen kann?

+1

Zumal das ganze das größte Problem bei Feldtests, die Messungenauigkeit nicht eliminiert und nur das Auswerten etwas vereinfacht.

Das kann man mit EXCEl oder ähnlichen aber auch ganz gut selbst machen.

Für mich erschließt sich da einfach kein Mehrwert?!

Mr. Brot 22.03.2018 09:15

Die App ist mmn viel zu umständlich und auch für ausgedehnte Tests zu Aufwendig und zu teuer. Die Möglichkeiten der Auswertung in GC mit der Chung Analyse sind (unter Berücksichtigungen bestimmter Voraussetzungen) recht einfach durchführbar und zudem Kostenlos.


Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1368307)
...
Ansonsten wollte ich noch testen was es für einen Unterschied macht den Kopf bewusst runter zu nehmen zwischen die Schultern oder "normal" nach vorne zu schauen.
...

Den geschilderten Fall hab ich letztens selber mit der ChunAnalyse durchgeführt. Der Unterschied ist mit der Methode eindeutig feststell- und reproduzierbar. Teststecke war ein Streckenabschnitt von ca 400 m zwischen 2 Autobahn/Eisenbahnbrücken. Den bin ich dann mit jedem Setup 3x hin und her gefahren. Selbst unter ungünstigen Testbedingungen mit ungleichmäßigem Wind war eine Zuordnung der Fahrten eindeutig möglich. Einschränkend ist anzumerken, dass es für mich jetzt natürlich noch schwierig ist, aus den ermittelten cdA Werten auf Watt umzurechnen. Für den direkten vergleich der Sitzpositionen ist aber diese Analyse durchaus Nutzbar.

captain hook 02.05.2019 16:33

Ich hab mit dem System in letzter Zeit ein wenig experimentiert. Da steckt durchaus einiges an knowhow dahinter. Excelauswertungen aus Segmenten etc hab ich auch schon selbst gemacht, da muss man allerdings schon selbst ganz schön hin und her rechnen und auch ordentlich schätzen (man muss ja auf eine gewisse Geschwindigkeit normalisieren um vergleichbare Daten aus verschiedenen Läufen zu erhalten). Bei der Chunganalyse ist meiner Erfahrung nach auch einiges an Feingefühl und Abschätzen von Umgebungsbedingungen von nöten um ordentliche Werte zu bekommen. Da setzt man die Luftdichte ein paar Punkte anders, da gibts gleich mal ganz unterschiedliche Ergebnisse. Oder man kann diese dann doch nur mit Messfahrten aus einer Einheit miteinander vergleichen. Bei der App wird ne ganze Reihe an Daten automatisch ermittelt und man wird eigentlich idiotensicher durch den Test geführt. Inkl. GPS Erfassung Start- und Zielpunkt der Teststrecke (damit diese tatsächlich immer exakt gleich ist) und Analyse der Tauglichkeit der Testfahrt. Insgesamt war ich jetzt eher positiv überrascht. Normalisierte Aussagen zu wieviel Watt bei 35, 40 und 45 kmh ist ebenfalls dabei und Zielzeitprognose für eine ganze Reihe an hinterlegten Kursen. Bei meiner Freundin stimmte die Prognose für 40kmh aufs Watt genau. Sie war das kurz vorher real über eine Stunde ausgefahren mit exakt dem Wert, den das System auf Grundlage des Tests für die da eingesetzte Materialkonfiguration ausspuckte.

Ich behalte das mal ein bisschen im Auge.

Hafu 02.05.2019 16:41

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1449577)
Ich hab mit dem System in letzter Zeit ein wenig experimentiert...

Habt ihr als "Promis" 'nen kostenlosen Zugang bekommen oder die App kostenpflichtig im Abo-Modell monatlich bezahlt oder hat Aerotune mittlerweile ihr Kostenmodell überarbeitet?

captain hook 02.05.2019 16:56

Promi. :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Ich hab doch letztens nen Bahntest gemacht, in dem Paket war 1 Monat Aerotune inkludiert, weil die die Auswertungssoftware für die Bahn nutzen. Da muss man wohl Hirnschmalz versenken, weil die Berechnungen ansonsten wegen der Fliehkräfte und der Steilkurve nicht funktionieren.

chris.fall 02.05.2019 17:22

Moin,

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1368307)
Mich interessiert dieses Jahr zum Beispiel wie viel mich der Transport meiner Werkzeugtasche hinter dem Sattel an Tempo kostet. Bin noch nicht sicher, ob ich die im Wettkampf mitschleppen will oder lieber volles Risiko mache.

auch wenn Du bei einem kurzen Wettkampf nix mehr gewinnen kannst, wenn Du eine Panne haben solltest, würde ich trotzdem eine Minimalausstattung mitnehmen! Denn Deine "Waffe" in die T2 zu schieben kann selbst bei einer SD schon ein weiter weiter Weg sein und die Streckenposten haben auch etwas besseres zu tun als Taxi für jemanden zu spielen, der keinen Ersatzschlauch dabei hat. :Huhu:

Viele Grüße,

Christian

captain hook 07.05.2019 09:29

Am Wochenende war hier TT Landesmeisterschaft. Ich war ja leider krank, aber meine Freundin ist gefahren. Genau das vorher gefilterte Setup. Die Strecke der Meisterschaft gibt es in der Software als Kalkulationsstrecke...

Sie ist fast auf sie Sekunde genau die kalkulierte Zeit gefahren auf Grundlage der voarb ermittelten Parameter. 27:16min ermittelt, 27:11min gefahren. Allerdings hatten sie den Start verglichen mit dem Referenzsegment um ein paar Meter nach vorne verschoben. :Cheese:

Das nenn ich mal nen sinnvolles und in der Praxis auch umzusetzendes Tool.

Ich bekomm jetzt irgendwann mal einen Aeropod geliehen, dann gibts noch ein paar Parameter mit denen man das abgleichen kann.

Und neues Material kommt auch noch. :Cheese:

anlot 07.05.2019 11:33

[quote=Hafu;1368314]Gleich mal informiert, da ich es auch nicht uninteressant finde.

49,-€ monatlich.:(


Auf der Aerotune Seite steht das der Premium Account 9,90 € / Monat kostet?!

-MJ- 07.05.2019 12:14

Wäre interessant um wieviel die Abozahlen jetzt hoch gehen durch den positiven Bericht des Captains - ich bin fast soweit abzuschließen....😆

Kido 23.01.2020 18:57

Zitat:

Zitat von yankee (Beitrag 1506969)
Du hattest was von aerotune erwähnt. Wie muss man sich da einen "Testtag" vorstellen?
Falls es den Thread sprengt auch gerne per PM.

Ich habe das alles alleine in Eigenregie gemacht. Du brauchst zu allererst mal einen Account. Der ist miterweile auch garnicht mehr so teuer wie am Anfang
Dann brauchst du am besten noch ein Garmin Computer der die Aerotune-App unterstützt.
Wenn du keinen hast, musst du sonst alle Daten per Hand hoch laden. Was ich sehr lange so gemacht habe. Ist ne scheiß Areit. Würde das immer mit der App machen.

Ansonsten sieht der Tag dann so aus, dass Du dir bestimmtes Material oder eben Sitzpositionen überlegst die du testen möchtest.
Man startet zu aller erst mit einer Kalibrierungsfahrt mit der alle anderen weiteren Test(Ergebnisse) berechnet werden.
Ein Test fährt man 1km in einen Richtung und dann wieder zurück.

Pro Setup, also gleiches Material und Position, fährt man etwa 3 mal den 1km hin und wieder zurück. Danach sollte sich ein stabiler Wert ergeben. Ist dies noch nicht der Fall fährt man so oft, bis der Wert valide ist.
Ist das Setup Valide probiert man das nächste Setup, also verändert dann die Position oder eben das entsprechende Material.
Man sollte allerdings nicht zu viele Setups mit einer Kalibrierungsfahrt machen, da nach 1-2h sich das Wetter eventuell ändert und dann die äußeren Bedingungen die Werte verfälschen können und man zu falschen ergebnissen kommt.

Das ganze ist wie ein Bahntest zu verstehen. Man erhält bei einem Testtag nicht zwangsläufig seinen absoluten cda-Wert sondern bekommt Tendenzen, welches Material bzw. welche Position schneller ist.
Da es hier auch Unsicherheiten gibt kommt es vor, dass man Testtage wiederholen muss um sicher zu gehen, dass das Material schneller ist.

Der Test ist auch genau genug um eine Aussage zu treffen und reproduzierbare Ergebnisse zu generieren.

Das Ganze ist aber nicht mit einem Tag getan. Will man das beste aerodynamischste Material bzw. Position finden, muss man schon mehrere Tage investieren. Das kostet Zeit und ist Arbeit.
Will man es einfacher haben, kann man die auch buchen. Oder macht eben einen Bahntest. Man darf aber nicht glauben, dass man durch einen Tag auf der Bahn sein optimum findet. Das ist das entscheidende, was einem keiner erzählt, wenn es um Bahntests geht. Der Vorteil ist, dass man angeleitet wird von jemanden der Ahnung hat und dadurch den Findungsprozess etwas beschleunigt. Will man aber nah ans Optimum, reicht ein Tag nicht und man muss auch dort mehrere Tage investieren, Was logistischen Aufwand bedeutet und sehr teuer werden kann.

Für mich hat Aerotune den riesen Vorteil, dass es erstens sehr günstig ist und das man so oft testen kann wie man will, bzw. so lange bis man ein zufriedenstellendes Ergebnis erlangt hat.
Der Nachteil es ist nicht ganz trivial. Das ganze setzt ein wenig technisches Verständis voraus, wenn man es ganz alleine ohne Anleitung macht. Ein Freund von mir war etwas frustriert und wollte es dann doch eher nicht mehr machen.

Wenn mich etwas in den 15Jahren Triathlon beim Radfahren am meisten voran gebracht hat, dann war es Aerotune
Ausfahrten im 33er Schnitt waren die regel und schnell war dann mal ein 35er Schnitt.
Jetzt sind 37-38km/h eher die Regel als die Außnahme.
Ein 40er Schnitt auf der OD war damals schon kein Problem. Über die MD eher unvorstellbar.

yankee 24.01.2020 09:33

Danke für die ausführliche Beschreibung.
Im Grunde mache ich sehr ähnliche Tests auch schon seit ein paar Jahren selber (angelehnt an die Berichte von sabine etc).

Mein Protokoll sieht so aus:

- 2km topfebene Wendepunkt Strecke hin und zurück mit möglichst 40kmh (wird dann am PC normalisiert)
- Material verändern
- repeat.

Meistens mache ich die Tests dann so im Ablauf:
Material A
Material B
Material A
Material C
Material B
.
.
.
usw. ;)

Der Nachteil ist sicherlich dass das Wetter sich teilweise stark ändern kann und man ein wenig rechnen muss. Allerdings hast du das meiner Meinung nach auch wenn du 3xA, 3xB und 3xC nacheinander fährst. Mir ist immer noch nicht 100%ig klar was genau die Aerotune App macht wenn ich ehrlich bin.

Bei meinen Tests habe ich teilweise schon signifikante Untershciede beim Helm, Einteiler usw. messen können. Bei der Position (mm Veränderungen beim Auflieger oder so) eher nicht. Da hast du andere Erfahrungen gemacht?

sabine-g 24.01.2020 09:46

ich hab auch nicht verstanden was die App macht.
Ich erfasse Leistung, Geschwindigkeit etc (also das was man mit dem Garmin oder beliebigem Gerät erfassen kann)
Das mache ich für verschiedene Setups mehrfach hintereinander.
Temperatur und Luftdruck kommen auch noch dazu.
Mehr kann die App auch nicht machen.

captain hook 24.01.2020 10:01

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1507057)
ich hab auch nicht verstanden was die App macht.
Ich erfasse Leistung, Geschwindigkeit etc (also das was man mit dem Garmin oder beliebigem Gerät erfassen kann)
Das mache ich für verschiedene Setups mehrfach hintereinander.
Temperatur und Luftdruck kommen auch noch dazu.
Mehr kann die App auch nicht machen.

Für einigermaßen gesichterte Daten musst Du allerdings ohne die Software eher so 4km plus X für die oneway Strecke wählen (und diese natürlich hin und zurück fahren), damit sich Schwankungen rausmitteln und dann am besten noch mehrere Umläufe mit einem Setup zur verifizierung machen. Die App mit Software kommt mit einem Kilometer aus.

Man kann also in der selben Zeit mehr Material testen und die App prüft direkt nach dem Run ob die Daten schlüssig sind und eine ausreichende Qualität haben. Alles was man ansonsten dann erst merkt wenn man zuhause alles in der Analyse am Rechner nachverfolgt.

captain hook 24.01.2020 10:04

Zitat:

Zitat von yankee (Beitrag 1507052)
Bei meinen Tests habe ich teilweise schon signifikante Untershciede beim Helm, Einteiler usw. messen können. Bei der Position (mm Veränderungen beim Auflieger oder so) eher nicht. Da hast du andere Erfahrungen gemacht?

Erstaunlich. Position bringt mit Abstand am meisten wenn man es schlau anstellt und diese auch verbessert und nicht nur verändert.

Was ist für Dich ein signifikanter Unterschied bei Helmen und Anzügen und zwischen was für Modellen im Vergleich konntest Du diese ermitteln? Meine Erfahrung ist, dass es zwischen dem wirklich guten Zeug keine signifikanten Unterschiede gibt.

yankee 24.01.2020 10:27

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1507062)
Erstaunlich. Position bringt mit Abstand am meisten wenn man es schlau anstellt und diese auch verbessert und nicht nur verändert.

Was ist für Dich ein signifikanter Unterschied bei Helmen und Anzügen und zwischen was für Modellen im Vergleich konntest Du diese ermitteln? Meine Erfahrung ist, dass es zwischen dem wirklich guten Zeug keine signifikanten Unterschiede gibt.

Haha, nun ja. Den zweiten Satz würde ich mal auch nicht ausschließen. War halt hauptsächlich Riser Spacer raus und Arme enger zusammen.

Ich kann es dir jetzt nicht aufs Watt genau sagen und es waren schon fairerweise Tests wo ich Kontraste erwartet habe. Zum Beispiel Straßenhelm, Aero Straßenhelm, Aerohelm oder lockeres Radtrikot, Aerotrikot, Einteiler. Da gab es teilweise schon reproduzierbare Unterschiede von >10W. Zwischen meinem Lazer Wasp und dem Specialized Sworks TT waren es hingegen eher nur 2-3W wo ich hingegen schon fast von Messungenauigkeiten ausgehen würde.

sabine-g 24.01.2020 10:54

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1507061)
Für einigermaßen gesichterte Daten musst Du allerdings ohne die Software eher so 4km plus X für die oneway Strecke wählen (und diese natürlich hin und zurück fahren),

logisch. 1km ist natürlich zu wenig.

Kido 25.01.2020 15:46

Die App stellt eine Verbindung zum Server von aerotune her. Der computer misst natürlich nur die Daten. Der Server von aerotune berechnet dann mit einem mathematischen Verfahren deinen cda Wert und dessen Abweichung.
Zudem leitete die App einen durch den test. Sagt einem wann der Wert valide ist und wann man das nächste setup testen kann. Das ist sehr Zeit effizient. Erspart extrem viel Zeit, weil ich nur soviel runs fahren muss wie nötig

Wenn Du einfach nur feldtests machst will ich sehen wie man kleinere Unterschiede erkennt. Wenn das so einfach wäre gäbe es im Auto auch keine Steuergeräte die etwas berechnen.
aus meiner Perspektive kann man feldtests machen wird kleinere Unterschiede aber nicht ermitteln oder eben zu falschen Schlüsseln kommen.

Eine Fahrt mal die Position nicht ordentlich gehalten aber mehr Watt getreten um das aus zu gleichen und schwupps kommt das gleiche Ergebnis raus. Aerotune kann in gewissen Rahmen Bedingungen diese Fehler bestimmen.

Hier wird wieder diskutiert ohne das man es mal selbst probiert hat, wie so oft.
Einfach mal testen dann merkt man schnell das man mit aerotune weiter kommt, wo klassische Feldtests an ihre Grenzen stößt.

sabine-g 25.01.2020 15:52

Aerotune kann nur mit den Daten rechnen die zur Verfügung gestellt werden.
Und diese Daten kommen vom Garmin (z.B.). Das ist aber nicht besonders viel.
Geschwindigkeit, GPS, Leistung, Temperatur, Trittfrequenz, Herzfrequenz.
Wind, Straßenbelag, Klamotten, etc. sind allesamt Unbekannte.
Da will sich mir nicht erschließen was Aerotune besser berechnen kann als ich selbst.

Kido 25.01.2020 15:58

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1507275)
Aerotune kann nur mit den Daten rechnen die zur Verfügung gestellt werden.
Und diese Daten kommen vom Garmin (z.B.). Das ist aber nicht besonders viel.
Geschwindigkeit, GPS, Leistung, Temperatur, Trittfrequenz, Herzfrequenz.
Wind, Straßenbelag, Klamotten, etc. sind allesamt Unbekannte.
Da will sich mir nicht erschließen was Aerotune besser berechnen kann als ich selbst.

Wenn Du einen mathematischen akademischen Hintergrund hast, reden mit den von aerotune. Ich kenne die Berechnung nicht aber es ist ein mathematisches statistisches maximierungs Model. Ich muss es nicht kennen weil das Ergebnis zählt. Wenn du mit deinen feldtests glücklich wirst und dir genügt ist ja alles gut.

Durch das Fahren hin und zurück kann aerotune die Windrichtung bestimmen bzw berechnen. Sie habe aktuell sogar eine beta Version um den rollwiderstand zu bestimmen. Kannst du das mit deinen feldtests auch?

sabine-g 25.01.2020 16:14

Ich bin kein Mathematiker aber immerhin Informatiker.....
Die Windrichtung zu bestimmen wenn dieser nicht zu 100% genau von der Seite kommt ist trivial.
Das sieht ein Blinder mit Krückstock (sagt man bei uns im Münsterland so).
Aber ist ja OK. Mir reichen meine Feldtests völlig aus.

hein 25.01.2020 19:32

Es muss kein Vorteil sein, wenn man auch den Rollwiderstand berechnen kann. Und am Ende kochen alle nur mit Wasser. Statistik kann nicht zaubern.

Ich nutze für meine Tests die Formel: Gesamtwiderstand = (Windwiderstand + Rollwiderstand + Lagerwiderstand + Potenzielle Energie + Kinetische Energie) * Antriebsverluste

Die Formeln mit denen ich rechne lassen sich prima umstellen. Das heißt, dass man jeden Teil in der Formel berechnen kann. Wenn man dann noch in die statistische Trickkiste greift, dann kann man sogar alle Teile gleichzeitig berechnen. Als Ergebnis erhält man dann für jede Widerstandsquelle eine Zahl. Das Problem bei den Zahlen ist jedoch, dass sie alle mehr oder weniger falsch sind. Je mehr freie Parameter in den Berechnungen zugelassen sind (das heißt, je mehr Komponenten gleichzeitig berechnet werden sollen), desto mehr Variabilität besteht in den Ergebnissen. Mit jeder weiteren Schätzung, die aus denselben Daten kommt, steigt die Unsicherheit.
Im Klartext heißt das: Wenn ich neben CdA noch den Rollwiderstand berechne, wird meine CdA Schätzung schlechter. Ich kann mir das nur erlauben, wenn meine CdA Schätzung schon so gut ist, dass ich auf Genauigkeit verzichten kann.

Kido 26.01.2020 14:54

So genau stecke ich in der Materie nicht drinnen.
Letztlich auch egal. Wenn ihr durch Feldtest oder eigene Berechnung glücklich werdet und zu validen und guten Ergebnissen kommt die euch weiter bringen ist ja alles gut.

Ich würde aber mal schätzen, dass dies die Außnahme und nicht die Regel ist. Ich greife lieber auf Aerotune zurück und weiß, dass es funktioniert. Und das ist ja letztlich das entscheidende.

Das jemand wie ich oder euch beiden überhaupt Aerotests macht ist sowieso die Außnahme und nicht die Regel.

Und wenn ich mir anschaue, was aerotune kostet, ist die Frage ob ich mir da was selbst basteln muss. Ok, wenn man schon gut in der Materie drin steckt und es auch spaß macht ist das ok. Aerotune ist, wie der Captain aber angemerkt hat, sehr Zeit effizient. Denn im Idealfall kann ich schon mit einer Kalibrierungsfahrt plus zwei Runs also in summe 6km plus ein und ausrollen einen cda-Wert ermitteln.

Und wenn euch aerotune nicht zusagt ist ja auch nicht schlimm. Muss man ja nicht. Ich für meinen Teil wäre Aerodynamisch nicht da wo ich jetzt wäre.
Von daher soll nicht der Eindruck entstehen, aerotune braucht man nicht, oder wäre überflüssig nur weil ihr andere Wege gefunden habt eure Aerodynamik zu ermitteln und damit zu verbessern.

captain hook 27.01.2020 16:17

Naja, Hein benutzt ja einen Aeropod. Gepimpt mit optimierter Berechnung.

Glaube nicht, dass er ausdrücken wollte, dass datenbasierte Tests keinen Sinn machen.

Das Aerotune Prinzip ist in meinen Augen sehr stark von der Strecke abhängig. Sie sollte flach sein und es sollte kein Verkehr vorhanden sein. Ich hab da auch schon ganze Testreihen versenkt, weil meine Strecke eine kleine Welle in der Mitte hatte wo immer ne (minimale) Lastspitze war, die nicht gut für die Gleichmäßigkeit war. Die Varianz ist nämlich eingeschränkt wie man mir nach Analyse meiner Daten mitgeteilt hatte. Überholende/entgegenkommende Autos versenken den jeweiligen TestRun ebenfalls.

Wenn man dann ganz genau nachdenkt ist es gar nicht so einfach eine solche Strecke zu finden.

Kido 27.01.2020 16:42

Jedes "System" hat seine Vor- und auch Nachteile bzw. Schwächen.
Sabine kommt ja sogar "nur" mit Feldtests aus. Das suggeriert dem interessierten Leser vielleicht, dass dies aerotune überflüssig macht. Dem wollte ich einfach entgegenwirken. Natürlich ist aerotune nicht "die" und/oder einzige Lösung.
Für mich funktioniert es aber ausreichend genug.
Selbst Bahntests haben ihre Grenzen. Denn wenn man nur einmal testet wird man nicht sein Optimum finden. Da muss man schon mehrfach auf die Bahn. Das erzählt einem meißt aber niemand.

Das mit der Strecke stimmt. Wellen sind nicht so gut. Ich habe auch auf vier unterschiedlichen Teststrecken getestet bis ich eine hatte, die valide und reproduzierbare Werte erzeugt. Die von Aerotune können halt auch nicht zaubern und die Realität ist nunmal komplex.

Man muss aber bedenken, was dem gegenübersteht. Also vom Preis her.

Ich habe aber auch schon so manchen Testlauf versenkt. Aerodynamik bekommt man eben nicht geschenkt. Auch mit aerotune ist es arbeit. Das wollen die meißten halt nicht (hören).

Trotz der Schwächen die Aerotune hat, würde ich es immer wieder Empfehlen. Mich hat Aerotune beim Radfahren in den 15 Jahren Triathlon am meisten voran gebracht. Ohne Aerotune wäre meine Aerodynamik nicht so gut. Denn sonst würde ich immer noch Trispokes fahren :Blumen:

captain hook 27.01.2020 17:09

Die Feldtests von Sabine (ich hab auch immer so getestet und die Ergebnisse waren gut und reproduzierbar) erfordern halt eine ziemliche Länge in den Abschnitten um die Störfaktoren rauszumitteln.

Jede Methode hat ihre zu beachtenden Rahmenbedingungen. Find ich gut. So kann sich jeder seinen Favoriten raussuchen. Oder auch mal ein bisschen variieren.

Und am Ende des Tages ist jeder Test auch ein nettes Training.

hein 27.01.2020 20:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1507637)
Naja, Hein benutzt ja einen Aeropod. Gepimpt mit optimierter Berechnung.

Glaube nicht, dass er ausdrücken wollte, dass datenbasierte Tests keinen Sinn machen.

Nee, wollte ich nicht. Nach allem was ich von Aerotune mitbekommen habe, halte ich deren Berechnungen für eine feine Sache. Die holen schon recht viel aus den Daten raus. Von dort Know-How zu kaufen ist bis zu einem gewissen Grad billiger, als sich das Wissen selber anzueignen.
Ich wollte mehr darauf hinaus, dass man sich von Modellen und Statistik nicht blenden lassen soll. Man kann aus den Daten nicht mehr rausholen als drin ist. Der Flaschenhals bei den CdA Berechnungen ist nicht die Modellierung. Das Problem liegt in den ungenauen Daten. Wenn der barometrische Höhensensor nicht in der Lage ist, eine kleine Welle auf der Teststrecke zu erkennen, dann wird einem jedes Formelwerk ungenaue Ergebnisse liefern. Wenn man aber einen genauen Lagesensor hat, der diese Welle erkennt, dann werden die Berechnungen genauer.

Kido 27.01.2020 20:18

Na ich weiß nicht ob man von "blenden" sprechen kann.

Ich habe meine Diplomarbeit z.B. über Fußgängererkennung mit einem einfachen Parksensor (Array) geschrieben. Da wird einfach eine Welle geworfen und deren Reflexion und damit Amplitude empfangen.
Ohne komplexe statistische Modelierung ist es einfach nur ne reflektierende Welle.

So trivial wie manche Sachen wirken sind sie nämlich nicht.

Aber klar manchmal kann es auch genau umgekehrt sein.

Aber um valide und reproduzierbare Ergebnisse mit geringem Aufwand zu erhalten muss man manchmal hohen "rechen" Aufwand betreiben.


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