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MattF 11.04.2018 13:36

Mikroplastik
 
Hallo,

es wird ja viel über Plastik in der Umwelt diskutiert.


Ein Problem für Deutschland scheint es hier mit Mikroplastik zu geben, das aus Funtionsklamotten beim Waschen austritt. Genau wie auch bei Baumwolle usw. wird die Wäsche in der Maschine immer weiter zerrieben.

Vielleicht können wir hier diskutieren:

1. Ist das wirklich ein Problem (soweit ich weiß kann sich das Mikroplastik dann in der Nahrungskette anreichern).

2. Was kann man dagegen machen? Gibt es für uns Sportler überhaupt Alternativen zu Funktionsklamotten?

Im Unterwäschebereich wohl schon (Merinowolle o.ae)
Bei Radtrikots und Hosen???


MfG
Matthias

wutzel 11.04.2018 13:52

Mikroplastik entsteht aus allen Plastik Materialien, sobald sie in die Umwelt gelangen.

Von der Plastik Tüte über Spielzeug bis zum PVC-Rohr. Je größer das Teil ist desto länger dauert der Zersetzungsprozess.
Dadurch wird aber die Aufnahme in die Nahrungskette nur verlangsamt bzw. auf andere Lebewesen verschoben.

Jedes Stück Abfall das achtlos in die Natur geworfen wird verstärkt das Problem.

Aus der Waschmaschine entstandene Abriebe stammen aus allen Kunstfasern. Nicht nur die Funktionskleidung ist der Verursacher.

Acula 11.04.2018 13:58

Ich denke schon das es langfristig ein Problem ist. Lösungen sind natürlich schwierig. Produkte ohne Mikroplastik nutzen (z.B: im Körperpflege Bereich, keine Fleece-Jacken etc...) wäre sicherlich hilfreich ist aber unter Umständen auch schwierig. Weniger Plastikmüll generell und vor allem weniger achtlos in die Umwelt geworfener Müll wären bestimmt auch hilfreich.
Beim waschen gibt es spezielle Beutel, welche das Mikroplastik auffangen.

Mirko 11.04.2018 14:22

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1372340)

1. Ist das wirklich ein Problem (soweit ich weiß kann sich das Mikroplastik dann in der Nahrungskette anreichern).

Wo genau ist dabei das Problem? Wenn ich mir vorstelle ich esse kleine Legoteile dann sehe ich jetzt nicht so recht wo ich eine Gesundheit schade. Die kommen ja genauso wieder raus. Wieso werden die Mikroteile als gesundheitsschädlich eingestuft?

Wikipedia macht mich auch nicht viel schlauer. Es können schädliche Stoffe austreten (dann sollte man vielleicht drauf achten, dass man Plastik ohne schädliche Inhaltsstoffe produziert, wie die BASF das zum Beispiel tut :cool: ) oder mööööglicherweise sammeln sich Schadstoffe an den Plastikteilchen. Alles bisschen ungewiss.

Zitat:

Wirkung in der Umwelt
Mikroplastik-Partikel benötigen teils hunderte Jahre bis zu ihrem vollständigen Zerfall bzw. ihrer Zersetzung, sodass sie als persistent bezeichnet werden.

Siehe auch: „Wirkung und Verbleib“ im Artikel Plastikmüll in den Ozeanen
Anreicherung von Giftstoffen
Plastik kann Weichmacher, Styrolverbindungen, Phthalate und andere Bestandteile enthalten.[54] Viele davon gelten als krebserregend, giftig oder endokrin aktiv.[31]

An der Oberfläche von Mikropartikeln lagern sich viele andere organische Stoffe an, darunter viele langlebige, kaum abbaubare Umweltgifte, z. B. Kohlenwasserstoffe, DDT oder Flammschutzmittel wie Tetrabrombisphenol A.[26][15] Die Exposition von aquatischen Organismen gegenüber Schadstoffen wird durch aufgenommenes Mikroplastik nur wenig beeinflusst.[55][56]

Die nicht-natürlichen Stoffe können eine andere Besiedlung und in der Folge einen anderen Sauerstoffgehalt des verschmutzten Wassers verursachen.[31]

Die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) hat 2015/16 in einer Untersuchung nachgewiesen, dass Mikroplastik drei bis vier mal so viel Giftstoffe enthält wie der Meeresboden in unmittelbarer Umgebung: Insbesondere an Mikropartikeln aus Polyethylen, dem meistverwendeten industriellen Kunststoff, lagerten sich vorzugsweise polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe an; es binde noch einmal etwa doppelt so viele Schadstoffe wie Silikon.[57][58]

Im Klärwerk hat sich die Bakteriengattung Sphingopyxis verstärkt auf Plastik angesiedelt, die häufig Antibiotika-Resistenz ausbildet. Mikroplastik-Partikel sind also möglicherweise Hotspots für die Weitergabe von solch potenziell gefährlichen Resistenzen.[59]

Nobodyknows 11.04.2018 14:31

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1372359)
Wo genau ist dabei das Problem? Wenn ich mir vorstelle ich esse kleine Legoteile dann sehe ich jetzt nicht so recht wo ich eine Gesundheit schade. Die kommen ja genauso wieder raus. Wieso werden die Mikroteile als gesundheitsschädlich eingestuft?

Na Du bist aber optimistisch...

"Welche Gefahr von den Chemikalien ausgeht, die aus dem Mikroplastik austreten, ist unklar."
https://www.welt.de/wissenschaft/art...astik-mit.html

Gruß
N. :Huhu:

DocTom 11.04.2018 18:35

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1372359)
Wo genau ist dabei das Problem? Wenn ich mir vorstelle ich esse kleine Legoteile dann sehe ich jetzt nicht so recht wo ich eine Gesundheit schade. Die kommen ja genauso wieder raus. Wieso werden die Mikroteile als gesundheitsschädlich eingestuft?

mal eine kleine "Kostprobe" aus meinem Fachbereich:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5402289/

die Mikroplastikteile werden mittlerweile halt auch im Blut nachgewiesen, afair auch bei Menschen...
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5658418/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5677762/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28531345

und nicht aus der wissenschaftlichen DB:

https://owlcation.com/stem/Microplas...Health-Effects

:Blumen: T.

PS @Matt: wir sammeln zB im Urlaub jeden Tag ein wenig des Plastikzeugs am Strand auf und werfen es in den dafür vorgesehenen Müllbehälter. Optisch natürlich der Tropfen auf dem heißen Stein, aber wenn das jeder täte...

PPS Glaspfandflaschen kaufen hilft auch etwas.

PPPS https://www.plasticbank.org/ gute Idee, die wohl auch schon erste Wirkungen an den Einsatzorten zeigt! Der Plastikmüll wird dadurch "wertvoller" für die Sammler.

stevo 11.04.2018 19:31

Leicht verständliche Informationen zum aktuellen Forschungsstand gibt es auch hier:
https://www.wissenschaftsjahr.de/201...der-meere.html

Hoffentlich erreicht der Kinospot mit "Plastik-Peter" viele, um über das Thema zumindest einmal nachzudenken.

MattF 12.04.2018 08:57

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1372432)

PS @Matt: wir sammeln zB im Urlaub jeden Tag ein wenig des Plastikzeugs am Strand auf und werfen es in den dafür vorgesehenen Müllbehälter. Optisch natürlich der Tropfen auf dem heißen Stein, aber wenn das jeder täte...

PPS Glaspfandflaschen kaufen hilft auch etwas.

PPPS https://www.plasticbank.org/ gute Idee, die wohl auch schon erste Wirkungen an den Einsatzorten zeigt! Der Plastikmüll wird dadurch "wertvoller" für die Sammler.


Wobei mir ging es jetzt speziell um das Mikroplastik in Deutschland.

Ich denke aus D gelangen nicht all zu viel größere Plastikteile in die Natur/Meer. Es wird ja alles eingesammelt. Zustände wie z.b. an Stränden in Spanien (auch Asien) gibt es hier eher nicht (wobei man immer an der ein oder anderen Ecke noch was verbessern kann).

Das Problem Mikroplatik trifft aber insbesondere Sportler wg. der Funktionskleidung, was mir bis vor kurzem auch nicht klar war, bzw. wo ich mich frage ob ich handeln muss.


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