triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ernährung und Gesundheit (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=5)
-   -   Erfahrungen mit/bei Bandscheiben Protrusion? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=32965)

Ironkaya 11.06.2014 11:39

Erfahrungen mit/bei Bandscheiben Protrusion?
 
Hallo Zusammen,

ich weis, das Thema ist hoch individuell, eure Erfahrungen interessieren mich aber trotzdem.

Habe nach dem MRT vergangene Woche, nun gestern die Diagnose bekommen. Es geht um die unterste Bandscheibe. Habe im Alltag keine schmerzen und auch unter Belastung nicht wirklich. Hatte im März das Gefühl gehabt, in der Form meines Lebens zu sein, dann ging es mit Schmerzen an der LWS los. Seitdem mehr oder weniger "trainiert" die Saison ist hinüber.

Mein Orthopäde selbst Ex-Triathlet meinte, dass das nicht einschränkt wenn ich ein paar Sachen beachte:

-Wenig Tria Rad
-Sitzposition ändern
-Wenig Brustschwimmen
-Viel Krafttraining und noch mehr auf den Körper hören.

Ist radfahren allgemein nicht so gut bei der Diagnose? Macht Laufen/Marathonlaufen mehr Sinn? Bin 23 und habe vor, noch viele Jahre gesund und beschwerdefrei Triathlon zu machen. Ziel ist 2015 meine erste LD, nach nun 2 Jahren auf der MD.

Danke euch für's lesen und eure Antworten

Lg

Duafüxin 11.06.2014 11:50

Ich hab ne Bandscheibenprotrusion C6/C7, also in der HWS.

Festgestellt Anfang Januar. Da war es eine Entzündung. Mein Orthopäde meinte, er könnte zig Leute untersuchen und ne Protrusion feststellen, die hätten aber keine Beschwerden.
Gegen die Entzündung habe ich Tabletten, gegen die Schmerzen Tropfen bekommen. Als die Entzündung raus war, bin ich zu meinem Osteopathen gegangen, der vorher mit dem Orthopäden telefoniert hatte. Die Ursache war eine verklebte Fascie im Gallenbereich.

Ich habe einige Übungen gezeigt gekriegt, die ich jetzt jeden Tag (fast) mache. Langsam konnte ich meinen Radumfang von 1,5 Std auf 6 Std steigern.
Laufen ging relativ schnell wieder, Rad habe ca 7 Wochen gar nicht fahren können.

Kasrwatzmuff 11.06.2014 12:07

Hmm, als "Bandscheibenopfer" (Prolaps L3-L4, L4-L5 und Massenprolaps L5-S1) kann ich die Schmerzen quasi nachfühlen.

Da ich mich bereits seit geraumer Zeit (etwas mehr als 15 Jahre) mit den Problemen herumschlage, könnte ich vllt ein paar Tipps geben.

Allerdings hätte ich gerne noch ein paar zusätzliche Infos:

- Ist es eine Protrusion (also Vorwölbung) oder ein Prolaps (also Vorfall)?
- Welche Bandscheiben sind denn genau betroffen? Oft ist ja der Bereich der untersten Lendenwirbel und des ersten Steißwirbels betroffen.
- Welche Art von Schmerzen hast Du konkret? Nur Schmerzen im unteren Rückenbereich, oder ins Bein ausstrahlende Schmerzen, oder hast Du möglicherweise schon neurologische Ausfälle?

MarionR 11.06.2014 13:04

Zitat:

Zitat von Ironkaya (Beitrag 1049013)
Ist radfahren allgemein nicht so gut bei der Diagnose? Macht Laufen/Marathonlaufen mehr Sinn?

Nein, Rennrad oder Mountainbike (zweiteres ohne Extreme) ist super. Die Aeroposition ist das Problem. Kann zwar auch soweit gemäßigt eingestellt werden, dass der untere Rücken nicht so sehr belastet wird, 1000de Trainingskilometer damit sind aber nicht empfehlenswert.
Ein Leichtgewicht mit kräftiger Rumpfmuskulatur kann sicher problemlos laufen, auch Marathon und mehr. Ein (zu) schwerer Schlaffi sollte zuerst mehr Wert auf die Rumpfkräftigung als auf die Laufdistanz legen.

Ironkaya 11.06.2014 13:37

Danke euch 3en, für die schnellen und sicher ermutigenden Antworten.

@Kasrwatzmuff Im Alltag schmerzt nichts, unter den aktuell lockeren Laufbelastungen(30-60min Ga1) auch nichts. Habe lediglich ein Gefühl, welches komisch ist, im Bereich der LWS. Das wird aber sicherlich weniger meint der Doc, da das ganze ja nun aktuell ist.

Schaue nächste Woche oder am WE mal, wie das radfahren so funktioniert. Bekomme begleitend gerade Physio.
Habe das ganze in der Form einer Vorwölbung, der beiden von dir genannten Wirbel.

Werde nun noch fleißiger Stabi machen und schauen wie weit das ganze geht. Wie schon gesagt, der Doc meint, das ich wahrscheinlich lange meine Ruhe haben werde, wenn ich es nicht zu sehr übertreibe und eher auf dem Renner sitze. Aeroposition dann Vlt nur im WK......

Kasrwatzmuff 11.06.2014 15:48

So wie Du´s beschreibst, geht es Dir eigentlich "gut".

Ich kann Dir Geschichten von Schmerzen und neurologischen Ausfällen erzählen. Interessant wird es erst, wenn man vor Schmerzen nicht mehr weiß, ob man sitzen, stehen oder liegen soll. Lustig ist auch, wenn Der Kopf dem linken Fuß den Befehl "stell dich auf die Zehenspitzen" gibt, und der Fuß sich keinen Millimeter bewegt.

In den akuten Phasen haben mir zwei Dinge ziemlich schnell Linderung verschafft: Bewegung und Physiotherapie.

In den "besseren" Zeiten lege ich verstärkt Augenmerk auf Rumpfstabilität, sowie Mobilisation, Kräftigung und Dehnung der gesamten Rumpf-/Rückenmuskulatur. Außerdem versuche ich beim Sport alles Schnellkräftige zu vermeiden.

Auch im außersportlichen Bereich ist immer Vorsicht angesagt. So vermeide ich es z.B. Dinge "aus dem Rücken" hochzuheben.

Was das Radfahren angeht, so hat Dir der Doc ja schon einen entscheidenden Tipp gegeben: vermeide eine möglichst starke Krümmung der Wirbelsäule im LW-Bereich. Bei einer starken Krümmung der Wirbel wird nämlich der Druck von der Bandscheibe genommen. So kann es eher passieren, dass eine Vorwölbung in einen Vorfall mündet. Und dann wird es erst richtig ernst.

Ironkaya 11.06.2014 15:59

Oh man Martin, ok hoffe das bleibt mir erspart. Werde alles dafür tun. Stimmt, du hast recht, dagegen geht es mir echt noch gut.

Laufintervalle/Radintervalle Ja, nein? Das mit der Schnellkraft klingt einleuchtend. Was hast du für Lauferfahrungen gemacht? Marathon?

Was Marion sagt, ermutigt mich, wenn die Saison schon gelaufen ist, versuche ich im Oktober nochmal in FF beim Marathon zu starten. Habe 68-69 Kg bei 1.82m, also mit Übergewicht weniger zu kämpfen.

Fördert die Lauferei den Verschleiß/Vorfallgefahr? Sollte ich im Triathlon den Schwerpunkt dann eher auf Laufen und schwimmen legen? Alles nur rein zur Prävention, da ich wie gesagt erst 23 bin.

Das ganze muss nicht unbedingt schlechter werden....

Danke

Kasrwatzmuff 11.06.2014 16:31

Was das Laufen angeht, so kann ich Dir nur das sagen, was mir ein in meinen Augen fähiger Physio gesagt hat. Hingegen der Meinung, dass die ständigen Erschütterungen der Bandscheiben schlecht sind, ist es bei den Bandscheiben wie bei allen anderen Gelenkknorpeln auch. Die ständigen leichten Stauchungen verstärken die Versorgung der Bandscheiben mit Flüssigkeit.

Was einen Marathon angeht, so kann ich leider keine Tipps geben, weil ich da keine Erfahrung habe. Meine längsten Strecken waren im Training irgendwo um die 35km, aber auch in Phasen, wo ich keine Probleme mit dem Rücken hatte.

Was Intervalle angeht, so probiere einfach was machbar ist. Aber Vorsicht. Ich hatte meine erste schlimme Attacke beim Sprinten während des Fußballtrainings.

Beim Radfahren fahre ich eigentlich nur noch in der althergebrachten RR-Haltung. Sogar den Griff zum Unterlenker gibt´s maximal in der Abfahrt. In der Vergangenheit bin ich auch eher mit dem MTB auf Rad-/Waldwegen unterwegs gewesen als auf dem Asphalt. Daher hatte ich es auch noch nie so mit der Aero-Position. Da ich auch nicht um die vorderen Platzierungen kämpfe, muss ich auch nicht um jede Sekunde "feilschen".

Im Endeffekt geht nur ausprobieren. Da Du noch jung bist, hast Du die Höchstleistungen noch vor Dir. Ich drück Dir die Daumen, dass Du von größerem Bandscheiben-Ärger verschont bleibst.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:50 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.