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-   -   Es ist so was von krank und total daneben, (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=23238)

phonofreund 02.05.2012 11:27

Es ist so was von krank und total daneben,
 
bei jeder sich bietenden "Gelegenheit" Doping mit in den Thread zu bringen. Auch wenn ich mich wiederhole, geht mit diese Selbstgerechtigkeit und Polemik tierisch auf die Nerven. Für so manchen hier geht es wohl nur darum, sich als "Dopingfahnder" zu profilieren. Gegen Doping bin ich genauso, aber dazu ist von meiner Seite alles gesagt und das Thema ist hier ausführlich behandelt worden.........
Macht doch einfach eine weitere Webseite auf. Da könnt ihr dann ausgiebig lästern.
Oder einfach selber mal dopen um zu sehen, worüber man eigentlich schreibt.............

flaix 02.05.2012 11:34

..+1

Nobodyknows 02.05.2012 11:46

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 744005)
Oder einfach selber mal dopen um zu sehen, worüber man eigentlich schreibt.............

Was hast du denn genommen, dass du so etwas schreibst? :Gruebeln:

Gruß
N. :Lachanfall:

Joerg aus Hattingen 02.05.2012 11:47

Sorry, Deine Ansicht kann ich nicht nachvollziehen. Doping gehört, wahrscheinlich nicht erst seit heute, zum modernen Hochleistungssport einfach dazu, genauso wie Training, Trainingslager, Ernährung usw.
Wenn also in einem Sportforum alle möglichen Aspekte einer Sportart diiskutiert werden, dann frage ich mich, wieso ausgerechnet dieses Thema ausgespart werden soll. Vogelstraußpolitik hat noch niemandem geholfen.

deirflu 02.05.2012 11:54

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 744026)
Sorry, Deine Ansicht kann ich nicht nachvollziehen. Doping gehört, wahrscheinlich nicht erst seit heute, zum modernen Hochleistungssport einfach dazu, genauso wie Training, Trainingslager, Ernährung usw.
Wenn also in einem Sportforum alle möglichen Aspekte einer Sportart diiskutiert werden, dann frage ich mich, wieso ausgerechnet dieses Thema ausgespart werden soll. Vogelstraußpolitik hat noch niemandem geholfen.

Der TE hat sich wohl unter anderem auf diesen Thread bezogen http://www.triathlon-szene.de/forum/...ad.php?t=23230

Auch wenn ich solche Todesfälle immer kritisch sehe haben solche haltlosen Verdächtigungen in einem solchen Thread bzw. eigentlich in keinem Thread, nichts verloren. Kann mann Fakten erbringen usw. kann man aber auch in einem solchen Thread über das Thema Doping diskutieren bzw sich frei dazu äußern.

Wie der TE seinen letzten Satz gemeint hat sollte er evt noch etwas erklären, liest sich irgendwie so als sollte man Doping ausprobieren bevor man negativ darüber spricht. Die Aussage würde dann ja Doping gut heißen!

Wolfgang L. 02.05.2012 12:01

jeden toten Sportler sofort mit Doping zu kommentieren ist daneben, finde ich auch.

Grüße
Wolfgang

Hafu 02.05.2012 12:14

Hier ist übrigens der analoge Thread im Spiegel-online-Forum. Da dürften keine TS-de-Nutzer mit beteiligt sein. Der Grundtenor ist dort im Prinzip dasselbe:

Es gibt welche, die munter drauflos spekulieren, andere, die das (mit gewisser Berechtigung) pietätlos finden und wiederum Diskussionsteilnehmer, die sich um eine Versachlichung des Themas bemühen (zu der übrigens der gewählte Titel dieses Threads hier im Forum nicht zwingend beiträgt;) )

TriSG 02.05.2012 12:18

Man muss einfach grenzen finden.
in einem sportforum MUSS das thema doping viel und ausgiebig diskutiert werden.
aber in manchen themen wo es um leid und anteilnahme geht, ist es meiner Meinung nach für die Betroffenen unwürdig solche Äusserungen in den Raum zu werfen.
ich nehme mich bei der kritik nicht aus, da ich selber mit diskutiert habe, aber auch nur um solche meines Erachtens nach"Unverschämtheiten" nicht so stehen zu lassen.

HeinB 02.05.2012 13:03

Zitat:

Zitat von TriSG (Beitrag 744047)
Man muss einfach grenzen finden.
in einem sportforum MUSS das thema doping viel und ausgiebig diskutiert werden.
aber in manchen themen wo es um leid und anteilnahme geht, ist es meiner Meinung nach für die Betroffenen unwürdig solche Äusserungen in den Raum zu werfen.

Wenn ein 26-jähriger Leistungssportler an einem Herzschlag stirbt, muss das Thema Doping angesprochen werden. Es wäre pietätslos wenn man nicht darauf hinweist. Wo könnte man drastischer die Folgen von Doping aufzeigen, und so den einen oder anderen davon abhalten?

Das die Form wie dies hier im zweiten Posting geschehen ist nicht passt, das ist was anderes.

TriSG 02.05.2012 13:16

Der ton macht die.musik.
Wenn.doping in einem nebensatz erwähnt wird, ok, aber es darf nicht die Haupt, oder die alleinige Aussage sein. der respekt darf aber besonders bei dem thema nicht verloren gehen.

keko 02.05.2012 13:20

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 744077)
Wenn ein 26-jähriger Leistungssportler an einem Herzschlag stirbt, muss das Thema Doping angesprochen werden. Es wäre pietätslos wenn man nicht darauf hinweist.

Meiner Meinung nach ist es pietätslos, wenn man das tut, weil man ja nicht weiß, ob Doping die Ursache ist. Ist es die Ursache, sollte man es auch klar sagen, so wie man auch sagt, wenn sich Jugendliche am Wochenende wegen Alkohl und Drogen in ihrem Auto um einen Baum wickeln. Aber erst, wenn es bewiesen ist. Ansonsten halte ich Schweigen für entsprechend.

Oli68 02.05.2012 13:31

Ich stimme Größtenteils zu, möchte allerdings mal zu bedenken geben wie es wäre, handelte es sich beispielsweise um einen Bodybuilder oder Gewichtheber...

Raimund 02.05.2012 13:36

so etwas hier darf nicht unkommentiert bleiben, deswegen:

http://www.youtube.com/watch?v=SYkbqzWVHZI

alpenfex 02.05.2012 13:45

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 744086)
Meiner Meinung nach ist es pietätslos, wenn man das tut, weil man ja nicht weiß, ob Doping die Ursache ist. Ist es die Ursache, sollte man es auch klar sagen, so wie man auch sagt, wenn sich Jugendliche am Wochenende wegen Alkohl und Drogen in ihrem Auto um einen Baum wickeln. Aber erst, wenn es bewiesen ist. Ansonsten halte ich Schweigen für entsprechend.

Es gibt aber keine allgemeingültige Vorschrift, wann und in welchem Falle Schweigen/Pietät angebracht ist und wann über andere Gründe spekuliert werden darf.

chris.fall 02.05.2012 13:52

Moin,

Zitat:

Zitat von TriSG (Beitrag 744047)
Man muss einfach grenzen finden.
in einem sportforum MUSS das thema doping viel und ausgiebig diskutiert werden.
aber in manchen themen wo es um leid und anteilnahme geht, ist es meiner Meinung nach für die Betroffenen unwürdig solche Äusserungen in den Raum zu werfen.
ich nehme mich bei der kritik nicht aus, da ich selber mit diskutiert habe, aber auch nur um solche meines Erachtens nach"Unverschämtheiten" nicht so stehen zu lassen.

jep, deswegen habe ich mich in dem entsprechendem Thread auch nach dem Satz "Möge er in Frieden ruhen!" nicht mehr weiter beteiligt.


Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 744077)
Wenn ein 26-jähriger Leistungssportler an einem Herzschlag stirbt, muss das Thema Doping angesprochen werden. Es wäre pietätslos wenn man nicht darauf hinweist. Wo könnte man trastischer die Folgen von Doping aufzeigen, und so den einen oder anderen davon abhalten?

Das finde ich nicht. Ich denke, dass sich in so einem Fall jeder Betroffene und jeder Doper auch so seine Gedanken macht.

Dazu ist es nicht notwendig das Andenken an einen Toten mit unbewiesenen Mutmaßungen in den Dreck zu ziehen. Dabei spielt es für mich auch keine Rolle, dass die Betroffenen sich wohl kaum hierher verirren werden.

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 744086)
Meiner Meinung nach ist es pietätslos, wenn man das tut, weil man ja nicht weiß, ob Doping die Ursache ist. Ist es die Ursache, sollte man es auch klar sagen, so wie man auch sagt, wenn sich Jugendliche am Wochenende wegen Alkohl und Drogen in ihrem Auto um einen Baum wickeln. Aber erst, wenn es bewiesen ist. Ansonsten halte ich Schweigen für entsprechend.

Selbst wenn Doping die Ursache gewesen sein sollte, finde ich, dass dann ein junger Mensch für seinen Fehler viel zu grausam bestraft wurde, und er hat mein Mitgefühl.


Viele Grüße,

Christian

Hafu 02.05.2012 13:59

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 744086)
...Ist es die Ursache, sollte man es auch klar sagen,...

Das Problem in der Praxis ist, dass man das nie rauskriegt, weil es m.W.n. praktisch keine Dopingmittel gibt, die man (bei üblicher Nutzung) nach dem Tode noch mit vertretbarem Aufwand nachweisen kann.
Für die meisten Dopingnachweise benötigt man Spontanurin (ausreichend für zwei Fläschchen mit A-Probe und B-Probe) in auseichender Menge, der nicht durch Fäulnisprozesse (die bereits unmittelbar nach dem Tod einsetzen) verändert sein darf.

Ziel einer Obduktion ist i.d.R. die unmittelbare Todesursache zu finden (z.B. Blutgerinsel in lebenswichtigen Organen o.ähnlichem) und Fremdverschulden nachzuweisen.

An einem Dopingnachweis haben weder der Staatsanwalt noch die Angehörigen großes Interesse, so dass diesbezüglicher Untersuchungs- und Kostenaufwand i.d.R. unterbleibt.

Nicht einmal beim vermeintlich berühmtesten Doping-Toten Tom Simpson weiß man genau, ob er wirklich wegen Doping tot vom Rad gefallen ist oder nicht doch eine natürlich Ursache dahinter steckt.

dude 02.05.2012 14:08

Ich wuerde in einem oeffentlichen Forum nicht ueber Doping spekulieren, wenn ein Sportler an einem Herzinfarkt stirbt.

ABER: unabhaengig von tragischen Einzelfaellen und unbedingt getrennt davon finde ich die Diskussion um die Folgen des Dopings immens wichtig, denn es wird auch heute noch gerne unter den Teppich gekehrt.

UND TROTZDEM, ich sagte es bereits mehrfach: sollte ich an einem Herzinfarkt sterben, waere es mir lieber man wuerde mir Doping vorwerfen und damit andere (Jugendliche!) davon abhalten, als Pseudo betroffen "De mortius..." zu faseln, obwohl man mich nicht einmal entfernt persoenlich kannte.

Das heisst natuerlich NICHT, dass ich das von einem anderen genauso verlangen kann.

FinP 02.05.2012 14:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 744109)
Nicht einmal beim vermeintlich berühmtesten Doping-Toten Tom Simpson weiß man genau, ob er wirlich wegen Doping tot vom Rad gefallen ist oder nicht doch eine natürlich Ursache dahinter steckt.

Das Problem ist aus genau diesem Grund grundlegender.

Jeder weiß, dass man nicht über die Autobahn rennen sollen. Jetzt guckt man kurz nicht hin und einer liegt platt auf der Straße. Ist derjenige jetzt über die Straße gerannt und taugt somit als warnendes Beispiel?

Richtig ist, dass die naheliegendste Lösung nicht immer richtig ist. Und offensichtlich ist, dass niemand an entsprechender Stelle ein Interesse daran hätte, dieses rauskommen zu lassen.

Wie geht man jetzt damit um? Öffentlich behaupten, dass XY über die Straße gerannt ist, verbietet eigentlich der Restzweifel. Aber ist ein völliges Totschweigen nicht heuchlerisch?

Es gibt offiziell keine Doping-Toten. Es gibt offiziell keine Raucher-Toten, es gibt offiziell kaum Alkoholtote. Aber jeder weiß es doch, dass ein Mann Mitte 40 mit kaputter Leber und Lunge sein Ableben wohl den Zigaretten und dem Alk zu verdanken hat.

Das Abstoßende an der ganzen Geschichte finde ich jetzt den Aufschrei der gesamten Nation: Der arme Kerl, wie kann das Schicksal nur so gemein sein. Unabhängig von Doping hat ihn sehr wahrscheinlich der Leistungssport die Lebenserwartung verkürzt. Und für wen? Er war doch Olympia-Hoffnung!

Nach "De mortuis nil nisi bene." passt hier wieder mal ein weiterer Spruch: "Dulce et decorum est pro patria mori.". Und da könnte ich dann wirklich kotzen.

chris.fall 02.05.2012 14:40

Na Du,

ich finde es ernsthaft gut, dass Du Deinen Standpunkt etwas ausführlicher darlegst. In der Sache liegen wir auch sehr dicht beeieinander.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 744113)
Ich wuerde in einem oeffentlichen Forum nicht ueber Doping spekulieren, wenn ein Sportler an einem Herzinfarkt stirbt.
(...)

Ist es da nötig, von "pseudo betroffen" und "Waschweibern " zu faseln, obwohl man sich "nicht einmal entfernt persönlich kannte"?

Ich habe Dich trotzdem lieb,

Christian

chris.fall 02.05.2012 14:42

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 744116)
(...)
Nach "De mortuis nil nisi bene." passt hier wieder mal ein weiterer Spruch: "Dulce et decorum est pro patria mori.". Und da könnte ich dann wirklich kotzen.

Danke! Das war ein Aspekt, den ich nocht gar nicht bedacht hatte.

docpower 03.05.2012 10:57

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 744113)
ABER: unabhaengig von tragischen Einzelfaellen und unbedingt getrennt davon finde ich die Diskussion um die Folgen des Dopings immens wichtig, denn es wird auch heute noch gerne unter den Teppich gekehrt.

UND TROTZDEM, ich sagte es bereits mehrfach: sollte ich an einem Herzinfarkt sterben, waere es mir lieber man wuerde mir Doping vorwerfen und damit andere (Jugendliche!) davon abhalten, als Pseudo betroffen "De mortius..." zu faseln, obwohl man mich nicht einmal entfernt persoenlich kannte.

Tatsache ist, dass trotz erheblicher Kampagnen ("Rauchen kann tödlich sein") sich kaum ein Raucher vom Nikotin-Abusus abschrecken lässt.
Bist Du im Ernst der Meinung, dass der Tod eines Leistungssportlers und die damit losgelöste (und zunächst einmal unberechtigte) Diskussion über die möglichen Dopingfolgen bei irgendeinem Doping-Willigen etwas ändert?
Im übrigen geht es hier nicht um eine (Pseudo-)Betroffenheit, sondern um Respekt vor einem Menschen und seinen Angehörigen (die wir in der Tat nicht kennen). Das hat mit geifernden Weibern nichts zu tun. Und schon gar nicht ist das lächerlich.

FinP 03.05.2012 11:35

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 744455)
Tatsache ist, dass trotz erheblicher Kampagnen ("Rauchen kann tödlich sein") sich kaum ein Raucher vom Nikotin-Abusus abschrecken lässt.

Da habe ich verschiedene Sachen zu gelesen. Süchtige lassen sich danach wohl nicht abschrecken. Aber die Kampagnen zielen ja nicht nur auf die Raucher sondern auch auf die Nichtraucher, die dies bleiben sollen. Ist da eine Unwirksamkeit belegt?

docpower 03.05.2012 12:09

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 744477)
Da habe ich verschiedene Sachen zu gelesen. Süchtige lassen sich danach wohl nicht abschrecken. Aber die Kampagnen zielen ja nicht nur auf die Raucher sondern auch auf die Nichtraucher, die dies bleiben sollen. Ist da eine Unwirksamkeit belegt?

Das ist zwar off-topic, aber seit wann zielen Beschriftungen auf Rauchwaren darauf ab, Nichtraucher abzuschrecken?
Zum Thema Anti-Raucher-Kampagne.

dude 03.05.2012 12:24

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 744455)
Das hat mit geifernden Weibern nichts zu tun. Und schon gar nicht ist das lächerlich.

Es ging doch bloss um die Reaktion der Maedels auf meinen Kommentar. Denken, druecken, sprechen.

docpower 03.05.2012 13:02

Mädels? Welche Mädels?
Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
(Matthias Claudius)

Matthias75 03.05.2012 14:36

Zitat:

Zitat von Wolfgang L. (Beitrag 744036)
jeden toten Sportler sofort mit Doping zu kommentieren ist daneben, finde ich auch.

Ich muss zugeben, dass mir bei entsprechenden Schlagzeilen auch sehr schnell entsprechende Gedanken kommen. Genauso wie man z.B. bei Schlagzeilen über Unfälle mit Motorradfahrern und jüngeren Fahrern schnell an zu schnelles fahren und/oder Alkohol denkt.

Man kann vielleicht durchaus überlegen, welche Gründe der Unfall/der Tod jeweils gehabt haben könnte und darf dabei auch das Thema Doping nicht ausgrenzen.

Dennoch finde ich es pietätlos ohne genaue Sachkenntniss oder die Untersuchungen abzuwarten, gleich ein Urteil zu fällen oder Gerüchte zu streuen, mit dem das Opfer und, was vielleicht schlimmer ist, die Angehörigen leben müssen, ohne die Möglichkeit zu haben, das Gegenteil zu beweisen.


Die vom TE angesprochene Problematik geht aber noch viel weiter: Gerade an Profis werden doch Erwartungen gestellt, die diese kaum erfüllen können:

Ist er zu langsam, bringt keine Leistung, hat vielleicht 1-2 kg zu viel auf den Rippen, ist er entweder:

- zu faul im Training
- zu undiszipliniert
- zu willensschwach im Training/im Wettkampf
- zu wenig fokusiert
- etc...

Überrascht er durch eine bessere Leistung, Gewichtsabnahme, Muskelaufbau... heißt es sofort von den Experten, die natürlich genau über seine Leistungsfähigkeit und seinen Trainingsstand im bilde sind, er hat:

- gedopt
- betrogen (Windschatten, abkürzen, etc....)

oder

- die Strecke war zu kurz
- der Rückenwind zu stark
- etc.

Das heißt, dem Sportler würde nur die Möglichkeit bleiben, genau die Leistung zu erzielen, die wir im Vorfeld von ihm erwarten, wobei wir ja nicht alle die gleiche Leistung von diesem erwarten.

Wir müssen die Jungs (und Mädels) also gar nicht mehr laufen lassen, sondern lassen einfach die Experten über die Platzierung abstimmen. :Huhu:

Ich hab' beim Thema Doping sicher auch keine rosarote Brille auf, aber ich gebe dem TE recht, dass es schon nervig ist, wenn jede minimal vom Erwarteten abweichende (bzw. tw. auch erwartete) Leistung entsprechend kommentiert wird.

Matthias

dude 03.05.2012 15:00

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 744565)
Gerade an Profis werden doch Erwartungen gestellt, die diese kaum erfüllen können:

Keiner wird zum Profidasein gezwungen.

chris.fall 03.05.2012 15:28

Moin,

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 744574)
Keiner wird zum Profidasein gezwungen.

damit sich die Frage, ob man Profi wird, überhaupt stellen kann, muss man schon als Kind/Jugendlicher- also in einem Alter, in dem man die Konsequenzen noch nicht überblicken kann - täglich viele Stunden trainieren, und für den Sport leben(*). Als junger Erwachsener dann alle diese Jahre in die Tonne zu hauen, weil man erkennt, dass das höchste Niveau legal (vermeintlich) nicht erreichbar ist, stelle ich mir sehr schwer vor.


Viele Grüße,

Christian


(*) Edith meint, die Jungs und Mädels vom Niedersächsischen Kader auf den Nebenbahnen trainieren zweimal am Tag jeweil etwa sieben Kilometer. Und die sind z.T. erst elf!

FinP 03.05.2012 15:54

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 744565)
Ich hab' beim Thema Doping sicher auch keine rosarote Brille auf, aber ich gebe dem TE recht, dass es schon nervig ist, wenn jede minimal vom Erwarteten abweichende (bzw. tw. auch erwartete) Leistung entsprechend kommentiert wird.

Schön, mittlerweile ist der Tod eine minimal von der Erwartung abweichende Leistung...

Es geht doch insgesamt darum, dass manche sagen, dass man einer Person (ob tot oder lebendig ist egal), keine Dinge unterstellen sollte, die man nicht belegen kann. Dies ist ein verdammt hoher Anspruch, den ich für den Privatgebrauch sogar ablehne. Für eine Unschuldsvermutung bin ich als Privatperson nicht zuständig - erwarte sie daher umsomehr von denen, die daran gebundenen.

Ich möchte mir nämlich sehr wohl eine Meinung zu allen Dingen rund um den Profisport bilden dürfen, ohne dass ich den Beweis dafür im Safe haben muss.
Ich kann mir also fröhlich überlegen, wen ich für gedopt halte.
Ich kann mir genauso überlegen, welchen Politiker ich für korrupt halte (und ihn deshalb nicht wähle).
Und ich darf darüber auch breit diskutieren, solange ich keine Tatsachenbehauptungen aufstelle.

Und nun ist es doch absurd, dass ich hier im Forum öffentlich sagen kann, dass ich denke, dass alle Profi-Sportler dopen, aber sobald einer umkippt, das böse D-Wort nicht mehr sagen darf und der Tote sich durch das Ableben quasi "reingewaschen" hat.
Das ist in meinen Augen keine Pietät sondern Heuchelei. Der Tod macht in der Bewertung keinen Unterschied (liefert vielleicht sogar noch ein Indiz).

Wer allerdings für sich selbst vorurteilsfrei und unter steter Beachtung der Unschuldsvermutung durch's Leben gehen möchte, der kann dies gerne tun - für den ändert der Tod aber auch nichts an der Beurteilung.

Matthias75 03.05.2012 16:26

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 744565)
Ich hab' beim Thema Doping sicher auch keine rosarote Brille auf, aber ich gebe dem TE recht, dass es schon nervig ist, wenn jede minimal vom Erwarteten abweichende (bzw. tw. auch erwartete) Leistung entsprechend kommentiert wird.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 744603)
Schön, mittlerweile ist der Tod eine minimal von der Erwartung abweichende Leistung...

Der Absatz bezog sich auf den Umgang mit Doping bzw. Dopinganschuldigungen im Allgemeinen, nicht auf den speziellen Fall Alexander Dale Oen.


Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 744603)
Es geht doch insgesamt darum, dass manche sagen, dass man einer Person (ob tot oder lebendig ist egal), keine Dinge unterstellen sollte, die man nicht belegen kann. Dies ist ein verdammt hoher Anspruch, den ich für den Privatgebrauch sogar ablehne. Für eine Unschuldsvermutung bin ich als Privatperson nicht zuständig - erwarte sie daher umsomehr von denen, die daran gebundenen.

Ich möchte mir nämlich sehr wohl eine Meinung zu allen Dingen rund um den Profisport bilden dürfen, ohne dass ich den Beweis dafür im Safe haben muss.
Ich kann mir also fröhlich überlegen, wen ich für gedopt halte.
Ich kann mir genauso überlegen, welchen Politiker ich für korrupt halte (und ihn deshalb nicht wähle).
Und ich darf darüber auch breit diskutieren, solange ich keine Tatsachenbehauptungen aufstelle.

Und nun ist es doch absurd, dass ich hier im Forum öffentlich sagen kann, dass ich denke, dass alle Profi-Sportler dopen, aber sobald einer umkippt, das böse D-Wort nicht mehr sagen darf und der Tote sich durch das Ableben quasi "reingewaschen" hat.

Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, dass egal in welchem Thread früher oder später Doping thematisiert wird.

Um bei deinem Politikerbeispiel zu bleiben, wäre so so, als ob jede politische Diskussion, egal ob Kernkraft, Außenpolitik oder Bildung innerhalb von zwei Minuten beim Vorwurf der Korruption landet.

Keiner hat gesagt, dass wir Doping komplett ausklammern sollen. Ich finde es auch gut, das darüber diskutiert wird. Die Frage ist, ob man jede Diskussion darauf bringen muss oder das besser gesondert diskutiert.

Matthias

alpenfex 03.05.2012 16:32

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 744615)
jede Diskussion

Von jeder Diskussion kann in keinster Weise die Rede sein. In diesem Fall liegt die Diskussion auf der Hand und man kommt kaum daran vorbei, das Thema aufzugreifen.

phonofreund 04.05.2012 07:10

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 744615)
Der Absatz bezog sich auf den Umgang mit Doping bzw. Dopinganschuldigungen im Allgemeinen, nicht auf den speziellen Fall Alexander Dale Oen.




Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, dass egal in welchem Thread früher oder später Doping thematisiert wird.

Um bei deinem Politikerbeispiel zu bleiben, wäre so so, als ob jede politische Diskussion, egal ob Kernkraft, Außenpolitik oder Bildung innerhalb von zwei Minuten beim Vorwurf der Korruption landet.

Keiner hat gesagt, dass wir Doping komplett ausklammern sollen. Ich finde es auch gut, das darüber diskutiert wird. Die Frage ist, ob man jede Diskussion darauf bringen muss oder das besser gesondert diskutiert.

Matthias

Kapiert und danke!:Huhu:

sybenwurz 04.05.2012 08:15

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 744589)
damit sich die Frage, ob man Profi wird, überhaupt stellen kann, muss man schon als Kind/Jugendlicher- also in einem Alter, in dem man die Konsequenzen noch nicht überblicken kann - täglich viele Stunden trainieren, und für den Sport leben...

Naja, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Wenn ich mein Kind mit 11 7km schwimmen lasse, würd ich schon ein bisschen drauf achten, was seitens der Trainer kommt, unds auch sonst in die richtige Richtung zu führen wissen.
Meine Kurze (knapp Neun) hat jedenfalls (meine ich) bereits begriffen, dasses unfair ist, andere zu beschicen und ich kenne hier ausm Forum mindestens einem, der dem Radpsort den Rücken gekehrt hat, um unter anderem nicht Teil dieses kaputten, verlogenen Systems zu werden, aber offtopic.


Vielleicht sollte man Freds zum Tod von Schwimmern oder anderen Leistungssportlern abseits des Triathlons in nem Triathlon-Forum gar nicht erst eröffnen oder wenn dann gleich zwei wie bei den Wettkampf-Freds: mit und ohne Dopingkommentar.

chris.fall 04.05.2012 10:15

Moin,

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 744824)
Naja, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Wenn ich mein Kind mit 11 7km schwimmen lasse, würd ich schon ein bisschen drauf achten, was seitens der Trainer kommt, unds auch sonst in die richtige Richtung zu führen wissen.
(...)

die schwimmen z.T. zwei Einheiten/Tag >= 7km, aber das nur am Rande.

Ich muss zugeben, dass ich mich an der Stelle selber vergaloppiert habe, und zu sehr auf das Thema Doping abgehoben bin. Es ging mir eigentlich darum, dass "Gerade an Profis doch Erwartungen gestellt werden, die diese kaum erfüllen können:" und dass "Keiner zum Profidasein gezwungen wird."

Ich kenne es aus unmittelbarer Erfahrung nur vom Schwimmen, denke aber, dass es sich in anderen Sportarten in den Bereichen, wo die potentiellen zukünftigen Medaillengewinner gefördert werden, ähnlich verhält.

Die Jungs und Mädchen also, die ich fast täglich bei mir im Hallenbad erlebe, haben schon in sehr jungen Jahren - wie schon gesagt, die sind z.T. erst zehn oder elf Jahre alt - ein unglaubliches Trainingspensum. In diesem Fall z.T. zwei Einheiten pro Tag mit jeweils sieben oder mehr Kilometern. Dazu kommt ein immenser Leistungsdruck: Nicht mindestens dritter bei den Niedersachsen Meisterschaften, oder bestimmte Zeiten nicht geschafft, dann sind sie raus aus dem Kader. Dazu kommt noch das "Veto-Recht" des Trainers. D.h. selbst wenn sie die Normen schaffen, können sie aus dem Kader fliegen.

Ohne die Unterstützung der Eltern würde da auch nichts gehen. Ganz viele wohnen gar nicht in Browntown, sondern bis zu vierzig Kilometer weit weg, und werden täglich von den Eltern zu den Trainingseinheiten gekarrt. Eine dieser Mütter trainiert manchmal mit mir zusammen (wenn sie dann eh schon in der Halle ist), und hat mir erzählt, dass sie 600km/Woche fährt, um ihre sehr talentierte Tochter (Jg. '99: 200F 2:19, 400F 4:56) zum Training zu bringen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser große Aufwand bei Einigen auch ganz schönen Druck erzeugt.

Gerade im Schwimmen kommen Talente sehr früh ganz nach oben. Michael Phelps ist mit 15 seinen erst WR geschwommen, Franziska van Almsick war 14, als sie erste internationale Siege errungen hat. Das wird in anderen Sportarten ein paar Jahre später sein. Trotzdem finde ich, dass man es sich viel zu einfach macht, wenn man von so jungen Menschen, die jahrelang nur für ihren Sport gelebt haben, die von solchen Möglichkeiten geträumt haben, die jahrelang sehr großem Druck stand gehalten haben, verlangt, dass sie die Tragweite solcher Entscheidungen erkennen, und nur ganz lapidar schreibt, dass ja niemand gezwungen wäre, Profi zu werden.

Viele Grüße,

Christian

TobiasM 04.05.2012 10:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 744044)
Hier ist übrigens der analoge Thread im Spiegel-online-Forum. Da dürften keine TS-de-Nutzer mit beteiligt sein. Der Grundtenor ist dort im Prinzip dasselbe:

Es gibt welche, die munter drauflos spekulieren, andere, die das (mit gewisser Berechtigung) pietätlos finden und wiederum Diskussionsteilnehmer, die sich um eine Versachlichung des Themas bemühen (zu der übrigens der gewählte Titel dieses Threads hier im Forum nicht zwingend beiträgt;) )

Nur weil es in einem andderen Forum auch so gehandhabt wird, ist es noch lang nicht gut zu heißen.
:Nee: :Nee: :Nee:

Lui 04.05.2012 20:06

Zitat:

Zitat von fakeme (Beitrag 744915)
Nur weil es in einem andderen Forum auch so gehandhabt wird, ist es noch lang nicht gut zu heißen.
:Nee: :Nee: :Nee:

Ich bin seit Jahren auch in einem US Schwimmer-Forum angemeldet. Da hat auch jemand ein Thread zum Tod eröffnet und es wurde auch ausschliesslich Beileid ausgesprochen. Keiner hat da Dopings-Vorwürfe gemacht.

chris.fall 05.05.2012 09:30

Genau,

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 745270)
(...) Aber egal, war nur'n Spaß...

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 745273)
:)
Ich muss mehr Smileys einsetzen...
:)

immer lustig bleiben!
:Nee: :Nee: :Nee:


Christian

tobi_nb 05.05.2012 10:23

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 745204)
Ich bin seit Jahren auch in einem US Schwimmer-Forum angemeldet. Da hat auch jemand ein Thread zum Tod eröffnet und es wurde auch ausschliesslich Beileid ausgesprochen. Keiner hat da Dopings-Vorwürfe gemacht.

Ja ja, die Ami's. Wer möchte nicht so sein wie die.
Ob Beileidsbekundungen in nem Schwimmerforum, das Verhältnis von Prüderie zu ungewollten Schwangerschaften oder die Aufklärung über gesunde Ernährung zum Anteil fetter Menschen.
In allen Lebensbereichen musterbeispielhafte Vorbilder an Ehrlichkeit, Denken, äusserem Anschein und dessen tatsächlicher Umsetzung.
Ich wünschte ich wäre ein Ami.

Ach nee, noch lieber wäre ich Japaner. Dann würde ich immer nur lächeln und allen Menschen gegenüber positiv gestimmt.

Pascal 05.05.2012 10:36

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 745342)
Ja ja, die Ami's. Wer möchte nicht so sein wie die.

Bei Ami und Sport (und Doping) fällt mir immer das legendäre Interview von Johannes B. Kerner mit Michael Johnson in Peking ein:

" Johannes B. Kerner: Zwei Mitglieder [der amerikanischen 4x400-Meter-Staffel von Sydney] sind des Dopings überführt worden. Einer hat gesagt, er hat’s getan. Sie haben gesagt, Sie haben nicht gedopt. Können Sie verstehen, dass es kritische Stimmen gibt, die sagen: Mensch, ausgerechnet der schnellste aus der Staffel von damals, der soll nichts genommen haben?

Michael Johnson: That’s a stupid question and I’m not gonna answer it. " :Lachanfall: :Lachen2:

http://www.youtube.com/watch?v=5LWEnGOpyN4

amontecc 05.05.2012 10:51

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 745328)
Genau,

immer lustig bleiben!
:Nee: :Nee: :Nee:


Christian

Wer genau gelesen hat, musste bemerken, dass sich dort nicht über das eigentliche Thema lustig gemacht wurde, sondern über die Art mancher Beiträge...

Wie auch immer, das Leben geht weiter und besonders schlimm ist es, wenn man nichts dazu-gelernt hat.


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