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Lux 17.08.2022 12:56

Hohe Trittfrequenz ein Mythos
 
Hallo,

ist eine Trittfrequenz von mindestens 80 Herz ein Mythos?
Oder nur für Profis und eine bestimmte Alterskohorte relevant?


Ich bin gestern auf gerader Strecke mit gleichmäßigem Untergrund bei immer gleichem Puls mit 2verschiedenen Trittfrequenzen gefahren:
Bei 55 Hz war die Leistung 10 bis 15 Watt höher als bei 80 Hz.

Ist die mindestens-80er-Trittfrequenz überholt?

Necon 17.08.2022 13:08

Wenn man weniger U/min fährt muss man pro Pedalumdrehung mehr Kraft investieren.
Das kann dazu führen, dass man (zumindest kurzfristig) bei gleichen Puls mehr Watt bei weniger U/min fahren kann, die Frage im Triathlon ist eher wie sieht das nach 3-6h am Rad aus und was kann man danach noch Laufen.

Dazu kommt noch ein anderer Punkt, wenn man immer mit wenig U/min fährt ist man kaum in der Lage die Frequenz am Berg, oder bei Ermüdung zu steigern oder beizubehalten.
Also du kommst mit 55 U/min zum Solarerberg, mit wieviel fährst du dann dort hoch 40 U/min? Das wird heftig werden.

Superpimpf 17.08.2022 13:19

Trittfrequenz ist super individuell. Freund von mir fährt selten unter 100, da ist bei mir koordinativ schon nach ein paar Sekunden Schluß. Zusätzlich gibt es auch Überlegungen ob niedrige TF nicht aerodynamisch besser ist, weil weniger Luftverwirbelungen. Einfach das fahren mit dem man sich wohl fühlt.

Super-und Hz als Einheit passt nicht so ganz, das sähe dann etwas witzig aus ;)-pimpf

RoadRenner 17.08.2022 13:39

Praxis
 
Meine Freundin hat im Mai den Tipp bekommen, ihre Trittfrequenz von bis dahin um die 80 auf min 90 zu erhöhen. Seitdem (um die 95) zieht sie mich (Fahrdauer 30-180 Minuten) ab, war vorher umgekehrt. :Lachanfall:

tuben 17.08.2022 15:06

ZDF
EM Frauen, Einzelzeitfahren, TF-Studie :)

Necon 17.08.2022 15:37

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1676109)
ZDF
EM Frauen, Einzelzeitfahren, TF-Studie :)

Man sollte aber auch Triathlon Radfahren nicht mit Zeitfahren oder Rennradsport generell vergleiche, da die nämlich davor nicht Schwimmen und danach nicht Laufen

Mr. Brot 17.08.2022 18:53

Bitte nicht 80Hz treten, das sind 80 Umdrehungen pro Sekunde.:Blumen:


Persönlich empfinde ich ein 80er TF schon als sehr langsam, bei einer TF von 60 (am Berg, wenn die Kette schon auf dem Rettungsring liegt) fallen mir die Knie ab. Im Zeitfahren stellt sich bei mir regelmäßig eine 95er TF ein. Früher (TM) hatte ich allerdings eher so um die 100, bin also auch schon ruhiger geworden.

Aber da ist jeder Jeck anders, und man sollte nicht zuviel Schlaf darüber verlieren.

Lux 18.08.2022 20:22

Zitat:

Zitat von Mr. Brot (Beitrag 1676156)
Bitte nicht 80Hz treten, das sind 80 Umdrehungen pro Sekunde.:Blumen:


Persönlich empfinde ich ein 80er TF schon als sehr langsam, bei einer TF von 60 (am Berg, wenn die Kette schon auf dem Rettungsring liegt) fallen mir die Knie ab. Im Zeitfahren stellt sich bei mir regelmäßig eine 95er TF ein. Früher (TM) hatte ich allerdings eher so um die 100, bin also auch schon ruhiger geworden.

Aber da ist jeder Jeck anders, und man sollte nicht zuviel Schlaf darüber verlieren.


Ja, 80 Hz wäre etwas "hektisch" :Lachanfall:

Bin auch ruhiger geworden: vor 15 Jahren war ich zwischen 80 und 90 unterwegs.
Jetzt in den 60igern.

Deswegen habe ich vor 3 Jahren die größte Kurbel für eine DuraAce gekauft: 56 Zähne.
Und dazu das kleinste Ritzel.
Damit konnte ich meine Radschnitt auf 20km Strecke (Sprintdistanz) um 1 bis 1,5 km/h steigern.
Der 5km Lauf danach war genauso schnell wie vorher.

Necon 18.08.2022 21:22

Also ich würde mal sagen du bist obwohl du deine Frequenz gesenkt hast, schneller geworden und kannst danach noch gleich schnell laufen

Um den Effekt auf die 65 U/min zurückführen zu können müsste mal dein physiologischen Profil von heute kennen, von vor 1-2-5-10 Jahre und dann vergleichen.

Wenn es für dich funktioniert super und viel Spaß, aber von der Erfahrung darauf zu schließen, dass man eher mit niedriger TF fahren sollte, oder es ein Tipp ist für andere ist eher nicht gültig

KevJames 19.08.2022 06:34

Ich selbst gehöre auch eher zu den Langsamkurblern (ca. 80), wenn man sich aber die Literatur für und von Zeitfahrern anschaut würde ich mal sagen, dass eher 90 als 80 empfohlen wird. Muskuläre Ermüdung ist eben gerade bei großen Wattzahlen, die man treten möchte ein Thema - auch bei Triathleten, aber nicht nur.

iChris 19.08.2022 07:32

Zitat:

Zitat von Lux (Beitrag 1676359)
Ja, 80 Hz wäre etwas "hektisch" :Lachanfall:

Bin auch ruhiger geworden: vor 15 Jahren war ich zwischen 80 und 90 unterwegs.
Jetzt in den 60igern.

Deswegen habe ich vor 3 Jahren die größte Kurbel für eine DuraAce gekauft: 56 Zähne.
Und dazu das kleinste Ritzel.
Damit konnte ich meine Radschnitt auf 20km Strecke (Sprintdistanz) um 1 bis 1,5 km/h steigern.
Der 5km Lauf danach war genauso schnell wie vorher.

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1676364)
Also ich würde mal sagen du bist obwohl du deine Frequenz gesenkt hast, schneller geworden und kannst danach noch gleich schnell laufen

Um den Effekt auf die 65 U/min zurückführen zu können müsste mal dein physiologischen Profil von heute kennen, von vor 1-2-5-10 Jahre und dann vergleichen.

Wenn es für dich funktioniert super und viel Spaß, aber von der Erfahrung darauf zu schließen, dass man eher mit niedriger TF fahren sollte, oder es ein Tipp ist für andere ist eher nicht gültig

+ 1 Necon
Dann kommt ja noch dazu, dass Lux nicht mal weiß ob die 1-1,5 km/h wirklich von der TF kommen. Selbst wenn er identische Wattzahlen getreten ist, können das ja auch einfach andere Bedingungen gewesen sein o.Ä..
Zusätzlich glaube ich, dass der Unterschied sich erst bei längeren Distanzen deutlich mehr zeigt. Bei der SD bewegt man sich ja höchstens +-30 Minuten auf dem Rad.

noam 19.08.2022 09:31

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1676388)
+ 1 Necon
Dann kommt ja noch dazu, dass Lux nicht mal weiß ob die 1-1,5 km/h wirklich von der TF kommen. Selbst wenn er identische Wattzahlen getreten ist, können das ja auch einfach andere Bedingungen gewesen sein o.Ä..
Zusätzlich glaube ich, dass der Unterschied sich erst bei längeren Distanzen deutlich mehr zeigt. Bei der SD bewegt man sich ja höchstens +-30 Minuten auf dem Rad.

Zudem muss man auch den Bezugsrahmen betrachten.

Wenn ich ne SD mit 30km/h im Schnitt fahre und nun plötzlich 32km/h schaffe, weil oder obwohl ich die TF gesenkt habe, dann ist das was anderes als ob ich diese Strecke mit 40km/h fahre und hier plötzlich noch 2km/h finde.

Thanus 19.08.2022 09:47

Bei der Trittfrequenz muss man unterschieden zwischen Ökonomie und Effizienz.

Möchte man mit einem Müsliriegel möglichst weit kommen und ist die Zeit egal, ist Ökonomie gefragt und eine Trittfrequenz um 60 anzuschlagen.

Möchte man möglichst schnell eine bestimmte Distanz bewältigen und spielt die Energieversorgung eine untergeordnete Rolle, also eher kürzere Distanzen bis zu einer Stunde, ist Effizienz gefragt und da sind individuell völlig unterschiedliche Trittfrequenzen optimal. Der Krafttyp bevorzugt eher niedrigere Trittfrequenzen.

Stundenweltrekorde wurden fast alle mit Trittfrequenzen über 100U/min aufgestellt. Obree in seiner Spezialhaltung hatte als einer der wenigen Ausnahmen sogar unter 90.

Bei Langdistanzen ist neben Effizienz immer auch ein Teil Ökonomie gefragt. Im Triathlon muss jeder für sich selbst zusätzlich herausfinden, wie sich die Höhe der Trittfrequenz auf den Laufschritt auswirkt.

Lux 21.08.2022 16:08

Leider weiß ich nicht, wie viel Leistung ich für die langsame und die schnellere Durchschnittsgeschwindigkeit benötigt habe, da ich noch keinen Leistungsmesser hatte.

Die Bedingungen waren in beiden Jahren ähnlich: gleiche Strecke, wenig Wind.
Der Unterschied war ca. 38,5 zu 40 km/h.

Unterschiedlich könnte der Fitnesszustand sein, bei der höheren Geschwindigkeit war ich wahrscheinlich etwas fitter.

Necon 21.08.2022 16:26

Zitat:

Zitat von Lux (Beitrag 1676855)
Leider weiß ich nicht, wie viel Leistung ich für die langsame und die schnellere Durchschnittsgeschwindigkeit benötigt habe, da ich noch keinen Leistungsmesser hatte.

Die Bedingungen waren in beiden Jahren ähnlich: gleiche Strecke, wenig Wind.
Der Unterschied war ca. 38,5 zu 40 km/h.

Unterschiedlich könnte der Fitnesszustand sein, bei der höheren Geschwindigkeit war ich wahrscheinlich etwas fitter.

Die Watt spielen eigentlich für die Betrachtung wenig Rolle, spannender wäre deine VO2 max damals, deine VLamax.
Eine Hypothese von mir wäre, dass du über die niedrige TF (eher schon Kraftausdauertraining) deine VLamax gesenkt hast und darüber deine FTP erhöhen konntest. Damit konntest du natürlich schneller die 20 km fahren und hattest weniger Laktat in den Beinen damit weniger H+ und konntest damit gleich schnell Laufen

Lux 29.08.2022 15:02

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1676859)
Die Watt spielen eigentlich für die Betrachtung wenig Rolle, spannender wäre deine VO2 max damals, deine VLamax.
Eine Hypothese von mir wäre, dass du über die niedrige TF (eher schon Kraftausdauertraining) deine VLamax gesenkt hast und darüber deine FTP erhöhen konntest. Damit konntest du natürlich schneller die 20 km fahren und hattest weniger Laktat in den Beinen damit weniger H+ und konntest damit gleich schnell Laufen

Vielen Dank für die Anregung Necon!

Ich bin immer noch am recherchieren, was das für mich konkret bedeutet, also was ich bei meinem Training konkret verbessern kann.

Die VO2-Max behauptet meine Garmin 945 sind in 3 Jahren von 61 auf 58 gesunken. Ich vermute, dass die Garmin die Werte mit dem Ruhepuls berechnet. Und der ist um 4 Schläge, also ca. 10% gestiegen.

Meine VLamax kenne ich aber nicht.
Bestimmst du deine VLamax?
Und trainierst damit?

Necon 29.08.2022 16:06

nein bestimme ich nicht. Würde ich gerne, macht aber aus mehreren Gründen keinen Sinn.
1) werde die nächsten Jahre keine ernsthaften Wettkämpfe machen darum muss Training voranging Spaß machen, also einfach locker wenn locker und hart wenn hart
2) wenn man damit arbeiten will, muss einem klar sein, dass Werte von vor 2 Jahren keinen Wert mehr haben, dass bedeutet man muss den Test (welchen man auch nimmt) regelmäßig (2-3x pro Jahr) wiederholen können in einem vergleichbaren Umfeld.
3) Wenn man die Werte ermittelt aber dann nicht konsequent damit trainiert und weiß wie man damit trainieren muss, kann man sich das Geld gleich sparen.

Tests gibt es viele am Markt wenn ich einen machen würde, dann den:
https://tri-mag.de/training/leistung...e-alternative/

Man kann ihn zu Hause machen, für Laufen und Radfahren.


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