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-   -   Bericht der Hahner-Twins zu Dopingkontrollen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=39380)

repoman 09.06.2016 13:49

Bericht der Hahner-Twins zu Dopingkontrollen
 
Ein lesenswerter Artikel der Hahner-Twins.

http://www.hahnertwins.com/de/news/413

Verstößt eigentlich gegen Art. 1 GG.

Ich hätte da definitiv kein Bock drauf, weder auf der einen wie auf der anderen Seite. Man darf auch erhebliche Zweifel haben, ob in anderen Ländern ähnlich kontrolliert wird.

Campeon 09.06.2016 14:02

Da machst du nix, wenn du in dem System bist, musst du den Sch*** mitmachen, oder du bleibst Hobbette und dann klingelt dich keiner aus dem Bett.

Btw es gibt Klingeln die man auch abschalten kann, ebenso das Telefon usw.

Mich würde keiner um diese Zeit aus dem Bett bekommen.

Aber ist schon wahr, vor 12 Uhr nachts ist noch ok, nachher aber ein no go!!!

Hafu 09.06.2016 14:18

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1228709)
...Verstößt eigentlich gegen Art. 1 GG.

...

Nein verstößt es nicht, weil die Kontrollen mit ausdrücklichem schriftlichen Einverständnis der betroffenen Athleten erfolgen. Die Wirksamkeit der Athletenvereinbarung, die zwischen Verband und Kaderathlet getroffen wird, wurde gerade erst höchstrichterlich im Pechstein-Prozess am BGH bestätigt.

Ich kann den Ärger, aus dem Bett geklingelt zu werden oder es mit einem unerfahrenen oder im Blutabnehmen inkompetentem Arzt oder Heilpraktiker zu tun zu haben verstehen, aber mir fehlt es in dem Text an konstruktiven Verbesserungsvorschlägen.

Blutabnahmen sind Körperverletzung und dürfen in Deutschland grundsätzlich nur von Ärzten und Heilpraktikern vorgenommen werden. Krankenschwestern und MTAs dürfen Blut nur unter Aufrsicht von Ärzten oder Heilpraktikern vornehmen, wobei die Haftung bei Fehlern auf Seiten des Heilberuflers liegt.

Die genaue Beobachtung der Körperöffnung ist sicher für den Betroffenen ein Stück weit entwürdigend, aber da man sogar bei Amazon Deutschland Vorrichtungen zur Abgabe von Fremdurin bis hin zu sauberem urin selbst kaufen kann und da es in der Vergangenheit schon viele Fälle von bekannt gewordener Manipulation und wahrscheinlich noch mehr Fälle von nicht bekannt gewordener Manipulation bei der Urinabgabe gegeben hat, leider unumgänglich.

Auch hier würde ich mir in dem Text, statt bloßer Kritik einen konstruktiven Änderungsvorschlag wünschen.

Gemessen an ihren sportlichen Leistungen haben die Hahner-Twins sehr gut dotierte Verträge und leben gut als Profisportler. Wer also die Vorteile des Profisportlerdaseins genießt, muss auch lernen, mit den Unannehmlichkeiten zurecht zu kommen.

Sogar in Deutschland gibt es mittlerweile mit Anja Scherl eine Marathonläuferin, die deutlich schneller ist, aber noch arbeiten muss, weil die Sponsorenverträge es noch nicht erlauben, sich alleine auf das Laufen zu konzentrieren. In Japan, USA oder gar in manchen ostafrikanischen Ländern würde man von den Hahnerzwillingen sportlich kaum Notiz nehmen. Ohne Kaderstatus und Chance auf Teilnahme an internationalen Meisterschaften wären die Twins in diesem Ländern auf jeden Fall das Problem der lästigen Dopingkontrollen los, ebenso wie in den Ländern, in denen der Antidopingkampf weniger ernst genommen wird, als in Deutschland.

captain hook 09.06.2016 14:20

Soll sie sich halt bei ihren Kollegen bedanken, dass solche Tests notwendig sind. Mikrodosisdoping ueber Nacht und schon ist die Probe sauber. Aus der Sicht ist es schon sinnvoll lückenlos testen zu wollen. Und der testpoolaufstieg... Wollte die nicht nach Olympia? Schon klar, dass man dann hoch rutscht. Wer das eine will muss das andere mögen.

repoman 09.06.2016 14:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1228716)
Nein verstößt es nicht, weil die Kontrollen mit ausdrücklichem schriftlichen Einverständnis der betroffenen Athleten erfolgen. Die Wirksamkeit der Athletenvereinbarung, die zwischen Verband und Kaderathlet getroffen wird, wurde gerade erst höchstrichterlich im Pechstein-Prozess am BGH bestätigt.

...dann könnte man so eine Vereinbarung aber für sittenwidrig halten. Muss vielleicht das Verfassunggericht noch klären.

Gleichwohl habt ihr beiden mit euren Argumenten natürlich recht.

maotzedong 09.06.2016 14:34

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1228721)
...dann könnte man so eine Vereinbarung aber für sittenwidrig halten. Muss vielleicht das Verfassunggericht noch klären.

Gleichwohl habt ihr beiden mit euren Argumenten natürlich recht.


Warum sollte sie sittenwidrig sein, es gibt genug Leute die auch um diese Uhrzeit arbeiten müssen. Diese Leute haben es sich rausgesucht, die Hahnertwins ebenso.

Bin ich voll und ganz bei HaFu und dem Captain.

Mavicomp 09.06.2016 14:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1228716)
Nein verstößt es nicht, weil die Kontrollen mit ausdrücklichem schriftlichen Einverständnis der betroffenen Athleten erfolgen. Die Wirksamkeit der Athletenvereinbarung, die zwischen Verband und Kaderathlet getroffen wird, wurde gerade erst höchstrichterlich im Pechstein-Prozess am BGH bestätigt.

Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Bisher hieß es immer, es ging um den Passus der Vereinbarung über die Unterwerfung unter die Schiedsgerichtsbarkeit der Verbände. Dass der BGH sich zu den Anti-Doping-Regelungen geäußert hätte bzw. zur Vereinbarung als Ganzes, habe ich bislang gar nicht gelesen. Hast Du nen Link vielleicht dazu? Das Thema interessiert mich jetzt mal...

repoman 09.06.2016 14:47

Zitat:

Zitat von maotzedong (Beitrag 1228723)
Warum sollte sie sittenwidrig sein, es gibt genug Leute die auch um diese Uhrzeit arbeiten müssen. Diese Leute haben es sich rausgesucht, die Hahnertwins ebenso.

Bin ich voll und ganz bei HaFu und dem Captain.

Ich habe ja nicht gesagt, dass die Kontrollen sittenwidrig sind, sondern die Vereinbarung im juristischen Sinne sittenwidrig sein könnte.

Aber richtig ist natürlich die Frage wie man es besser machen könnte. Es ist nunmal in der Vergangenheit zu viel vorgefallen und die Athleten haben zum Teil schon mit krimineller Energie betrogen.

noam 09.06.2016 14:49

Ich finde es schon arg anmaßend, sich darüber zu mokieren, dass man so überwacht wird und gleichermaßen alle Förderungen mitnimmt, die man so bekommen kann.

Gibt Menschen, die für ihr Geld deutlich härter arbeiten müssen.

schoppenhauer 09.06.2016 14:59

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1228729)

Gibt Menschen, die für ihr Geld deutlich härter arbeiten müssen.

Wenn ich wählen müsste zwischen einem Marathon in 2:30 oder am selben Tag im Supermarkt an der Kasse stehen, würde ich letzteres nehmen.

X S 1 C H T 09.06.2016 15:02

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1228731)
Wenn ich wählen müsste zwischen einem Marathon in 2:30 oder am selben Tag im Supermarkt an der Kasse stehen, würde ich letzteres nehmen.

Da gehst du aber dann auch mit einem Bruchteil der Kohle Heim...

MattF 09.06.2016 15:09

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1228731)
Wenn ich wählen müsste zwischen einem Marathon in 2:30 oder am selben Tag im Supermarkt an der Kasse stehen, würde ich letzteres nehmen.

Wenn der Preis gleich ist. Sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen.

PabT 09.06.2016 15:12

Wenn es um Doping geht, darf Herr Pispers nicht unzitiert bleiben:

https://youtu.be/m2oW4Y3QBnQ?t=1226

noam 09.06.2016 15:14

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1228731)
Wenn ich wählen müsste zwischen einem Marathon in 2:30 oder am selben Tag im Supermarkt an der Kasse stehen, würde ich letzteres nehmen.

Ich setze einfach mal voraus, dass Profisportler gewissermaßen ihr Hobby aufgrund glücklicher Umstände und unglaublichem Talent zum Beruf gemacht haben. Das heißt, dass sie Tag ein Tag aus unter dem Strich, das machen, was der "normale Mensch" in seiner Freizeit macht.

Die Aldikassiererin geht ihrem Beruf nach. Ein Beruf ist nicht zwingend das, was einem Spaß macht, sondern in den meisten Fällen wohl eher das, was einem ein entsprechendes Auskommen sichert. Ich für meinen Teil wüsste schon was ich die 40h Arbeitszeit die Woche anderes machen würde, wenn ich nicht dem Geldverdienenszwang unterliegen würde, um mir das, was mir Spaß macht, leisten zu können.

Da es wie HaFu schon schieb auch offensichtlich normale Menschen gibt, die eine bessere Leistung bringen als die Zwillinge, sollten diese lieber mal kleine Brötchen backen und dankbar dafür sein, dass sie in der Lage sind ihren Sport als Beruf auszuüben. Das bringt halt ab und an einmal eine Kontrolle zu einer subjektiv unpassenden Uhrzeit mit sich. Das gibts auch in anderen Berufen wie zB bei der Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehren. Wenns brennt, brennts. Das weiß man aber, wenn man den Beruf antritt. Sich hinterher über die negativen Dinge beschweren, aber gleichermaßen von den positiven profitieren, ist einfach erbärmlich.

Duafüxin 09.06.2016 15:15

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1228731)
Wenn ich wählen müsste zwischen einem Marathon in 2:30 oder am selben Tag im Supermarkt an der Kasse stehen, würde ich letzteres nehmen.

Dann gugg Dir die von Hafu verlinkte Anja an, die macht beides. OK, die arbeitet nicht an der Kasse, sondern in der IT. Aber das find ich ehrlich gesagt wesentlich bewundernswerter. Als des näcjtens mal nicht durchschlafen können.
Und sie läuft nebenbei noch schneller als die Hahners ;)

kullerich 09.06.2016 15:24

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1228709)
Ein lesenswerter Artikel der Hahner-Twins.

http://www.hahnertwins.com/de/news/413

Verstößt eigentlich gegen Art. 1 GG.

Ich hätte da definitiv kein Bock drauf, weder auf der einen wie auf der anderen Seite. Man darf auch erhebliche Zweifel haben, ob in anderen Ländern ähnlich kontrolliert wird.

Dies ist ein freies Land, in dem unter anderem Berufsfreiheit und Hobbyfreiheit besteht. Wenn man seinen Beruf in einem Feld wählt, dass Doping- und Korruptionsverseucht ist und dies durch grenzlagige Prozesse kaschieren will, dann weiß man das vorher. Daher habe ich für das Gejammere über ADAMS und NADA-Zugriffszeiten kein Verständnis.

schnodo 09.06.2016 15:37

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1228737)
Das weiß man aber, wenn man den Beruf antritt. Sich hinterher über die negativen Dinge beschweren, aber gleichermaßen von den positiven profitieren, ist einfach erbärmlich.

"Erbärmlich" ist in diesem Zusammenhang ein sehr starkes Wort. Dann wäre jeder, der seine persönliche Arbeitsituation verbessern möchte, erbärmlich. Der Wunsch nach mehr Lohn, verbessertem Arbeitsschutz, oder Schutz vor sexuellen Übergriffen fiele in die gleiche Kategorie.

Ich finde es durchaus legitim, die eigene Situation mit den zur Verfügung stehenden Mitteln verbessern zu wollen.

schoppenhauer 09.06.2016 15:41

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1228745)
"Erbärmlich" ist in diesem Zusammenhang ein sehr starkes Wort. Dann wäre jeder, der seine persönliche Arbeitsituation verbessern möchte, erbärmlich. Der Wunsch nach mehr Lohn, verbessertem Arbeitsschutz, oder Schutz vor sexuellen Übergriffen fiele in die gleiche Kategorie.

Ich denke auch das einem ein System, dem man sein Einkommen verdankt, nicht in jeglicher Hinsicht gefallen muss. Kritik sollte grundsätzlich erlaubt sein. Ob sie angebracht ist, steht auf einem anderen Blatt. Hier vermutlich eher nicht.

noam 09.06.2016 15:47

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1228745)
"Erbärmlich" ist in diesem Zusammenhang ein sehr starkes Wort. Dann wäre jeder, der seine persönliche Arbeitsituation verbessern möchte, erbärmlich. Der Wunsch nach mehr Lohn, verbessertem Arbeitsschutz, oder Schutz vor sexuellen Übergriffen fiele in die gleiche Kategorie.

Ich finde es durchaus legitim, die eigene Situation mit den zur Verfügung stehenden Mitteln verbessern zu wollen.

Das was die Frauen Hahner da beanstanden ist nunmal Grundbedingung für ihre Arbeitswelt. Wenn ich lediglich die Vorzüge des Profitums genießen möchte, aber dazu kaum mehr Willens bin auch gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen, dann ist das nicht mehr als Rosinenpickerei. Jede Medallie hat halt zwei Seiten. Wenn der Traumjob halt 10t Euro Netto bei 80h/Woche vorsieht, dann kann ich nicht die 10t nehmen und mich dann über die 80h beschweren. Rahmenbedingungen sind nunmal Rahmenbedingungen und das in alle Richtungen.


Auch die jammerei über das ADAMS ist doch völlig daneben.
Zitat:

Wir können uns im Nachhinein noch in das System einwählen und bis ein Tag im Voraus Änderungen vornehmen.
Und wo ist das Problem in Zeiten von mobilen Daten und Smartphones, wo man immer und überall unbegrenzten Zugang zum Internet hat? Und jeden Tag eine Stunde unflexibel... Ein Weltuntergang. Ich habe das Gefühl, dass die beiden gewaltig in ihrem Mikrokosmos gefangen sind und mal in die wirkliche Welt schauen sollten. Der normale Mensch ist deutlich längere Zeiträume absolut unflexibel

Und Edith meint noch:

Wenn man so eine Stellungnahme mit dem Titel "Unschuldsvermutung?" überschreibt, dann sollte man sich mal gedanken darüber machen, warum es denn soweit gekommen ist, dass es eben diese dem Profisport gegenüber kaum mehr gibt. Und warum so ein entwürdigender Kontrollmechanismus notwenig ist. Dann muss man sich halt mal entsprechend positionieren und einfach ma Eier beweisen und beim Meeting nicht mit überführten oder verdächtigen Dopern zusammen starten sondern einfach auch mal aus Protest zuhause bleiben. Aber das wundert mich ja eh immer wieder. Ich würde mich als Profisportler völlig daran aufreiben, dass mein Auskommen dadurch eingeschränkt wird dass andere unfair spielen. komischerweise ist es da im internationalen Spitzensport sehr sehr ruhig, wenn mal wieder einer erwischt wird.

repoman 09.06.2016 15:52

Unterliegen unsere Fußballhelden eigentlich den gleichen Dopingkontrollen wie sie die Hahners beschrieben haben oder ist das dort "humaner", weil der Fußball ja nicht so verseucht ist?

...eigentlich blöde Frage, selbstverständlich sind die in einem anderen Testpool.

flaix 09.06.2016 15:53

warum soviel Häme?

Isoliert betrachtet mögen die Regeln nicht so schlimm erscheinen. Aber wenn man das Ganze mal über mehrere Jahre mitmachen muss....das ist eine andere Welt.

Einfach mal versuchen sich in eine Situation hineinzudenken in der man in seinem Beruf jederzeit aufs penibelste kontrolliert würde, mit dem erklärten Ziel einen Kündigungsgrund zu finden

schnodo 09.06.2016 16:12

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1228747)
Wenn der Traumjob halt 10t Euro Netto bei 80h/Woche vorsieht, dann kann ich nicht die 10t nehmen und mich dann über die 80h beschweren. Rahmenbedingungen sind nunmal Rahmenbedingungen und das in alle Richtungen.

Da bist Du aber eine Ausnahme. ;)

Rahmenbedingungen können geändert werden. Darüber hinaus finde ich schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich "einfach mehr arbeite" oder ob ein Teil meiner Arbeit darin besteht, dass ich ständig verfügbar bin und mitten in der Nacht vor fremden Menschen urinieren oder Körperverletzung ohne medizinischen Grund erdulden muss und mein Geschlechtsteil von wechselnden Personen regelmäßig einer genauen Prüfung unterzogen wird.

Ich bin als enorm untalentierte Bratwurst davon zum Glück nicht betroffen, aber wenn ich es wäre, dann würde ich vermutlich die Situation auch als enorme Zumutung empfinden und versuchen, dagegen etwas zu unternehmen. Man kann darüber streiten, ob die Hahners angemessen Kritik üben, aber ihnen das Maul verbieten zu wollen, weil sie es ja "vorher schon wussten" ist in meinen Augen überhaupt nicht angebracht.

Willi 09.06.2016 16:56

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1228749)
Unterliegen unsere Fußballhelden eigentlich den gleichen Dopingkontrollen wie sie die Hahners beschrieben haben oder ist das dort "humaner", weil der Fußball ja nicht so verseucht ist?

...eigentlich blöde Frage, selbstverständlich sind die in einem anderen Testpool.

Die Fußballer werden selbstverständlich genauso getetstet und unterliegen den gleichen Bedingungen.

Na gut, fast.

2014 führte die NADA an Triathleten insgesamt 621 Trainingskontrollen an Triathleten durch. Des Weiteren wurden 203 Wettkampfkontrollen (198 Urin- und 5 Blutkontrollen) durchgeführt.

Zum Vergleich: Fußballer erhielten im gleichen Zeitraum 656 Trainingskontrollen.

Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass das nicht dem Verhältnis zwischen den 26.000 Startpass-Inhabern unter den deutschen Triathleten und den rund sieben Millionen Mitgliedern des DFB nicht ganz entspricht. Alleine in den drei deutschen Fußball-Profi-Ligen Bundesliga, 2. Bundesliga und dritte Liga dürfte ja eine vierstellige Anzahl von Fußballern aktiv sein, die mit Fußball ihren Lebensunterhalt bestreiten. Aber angesichts dessen, dass ab morgen abend täglich Millionen vor der Glotze zu Bundestrainern mutieren gehört sich das nicht, darüber zu lamentieren.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Doping...lon#Kontrollen

repoman 09.06.2016 17:47

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1228761)
Die Fußballer werden selbstverständlich genauso getetstet und unterliegen den gleichen Bedingungen.

Du glaubst aber nicht ernsthaft, dass es jemand wagen würde, einen der EM-Spieler vor einem evtl. Halbfinale in seiner Nachtruhe zu stören.

LidlRacer 09.06.2016 18:39

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1228750)
warum soviel Häme?

Verstehe ich auch nicht. Sie sind ja wohl nicht generell gegen Dopingkontrollen, aber in letzter Zeit kam da doch wohl extrem viel zusammen bei denen. Weiß nicht, womit sie es verdient haben, so viel häufiger kontrolliert zu werden als z.B. Chrissie. Und von Russen und Kenianern schweigen wir lieber.

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1228739)
Wenn man seinen Beruf in einem Feld wählt, dass Doping- und Korruptionsverseucht ist und dies durch grenzlagige Prozesse kaschieren will, dann weiß man das vorher.

"grenzlagige Prozesse"
???

Die krasse Korruption in der IAAF kam erst heraus, nachdem die Hahners ihren Beruf gewählt haben. Und sie sind sicherlich nicht schuld daran.

Stefan 09.06.2016 19:28

Falls die Damen sauber sind sollten solche Kontrollen in ihrem Interesse sein.

schnodo 09.06.2016 19:42

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1228790)
Falls die Damen sauber sind sollten solche Kontrollen in ihrem Interesse sein.

Auch wenn sie sauber sind, haben sie vielleicht trotzdem keine Lust ihre Vagina herzuzeigen.

Oder würdest Du es begrüssen, dass bei Verkehrskontrollen zwingend eine Blut- und Urinprobe abgegeben wird und vorher Dein Intimbereich genauestens betrachtet wird, damit Du ganz sicher nicht ungestraft besoffen oder bekifft fährst? Vielleicht macht man zur Beweissicherung noch ein Foto. Falls Du ein nüchterner Autofahrer bist, sollte das ja in Deinem Sinne sein...

Ich weiß nicht, wie die Lösung aussieht, aber wer so tut als seien die Dopinkontrollen in der jetzigen Form keine Einschränkung der menschlichen Würde, ist für meinen Geschmack sehr hartleibig oder es fehlt an Empathie.

Stefan 09.06.2016 19:51

Es gab schon soviel Beschiss bei Urinproben, dass es leider so sein muss.
Beweisfotos moechte ich keine, aber wenn es zur Beweissicherung noetig ist, dann duerfen mir auch 2 Polizisten zusehen.

Familie Funk kann mit den Tests doch auch leben.

kullerich 09.06.2016 20:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1228781)
V

"grenzlagige Prozesse"
???

Die krasse Korruption in der IAAF kam erst heraus, nachdem die Hahners ihren Beruf gewählt haben. Und sie sind sicherlich nicht schuld daran.

Das ist nicht richtig, wer es wissen wollte, konnte es seit 1992 wissen... Da konnten die Hahner-Twins zwar noch nicht lesen :)

~anna~ 09.06.2016 20:24

Ich find's verständlich, dass man sich über Kontrollen ärgert, die einen bei der Regeneration stören (also mitten in der Nacht).

Alles andere ist doch ein bisschen kleinlich. Das mit der Urinprobe wird durch professionell durchgeführt, da sollte es zu keinen peinlichen Situationen kommen (war zumindest bei mir bisher so; hatte aber erst zwei Kontrollen).

captain hook 09.06.2016 20:56

Dank Mikrodosisdoping über Nacht bleibt überhaupt keine andere Wahl als Nachts kontrollieren zu dürfen. Ansonsten kann man es wohl gleich bleiben lassen im professionellen Bereich. Wenn die wissen, dass zwischen 22 und 6 Uhr keiner kommt... gute Nacht Marie. Je beschissener die Doper und ihre Ideen, desto engmaschiger die Kontrollen. es ist ein Teufelskreis in dem alle verlieren weil einige betrügen.

Pippo 09.06.2016 21:04

Heulsusen.

sabine-g 09.06.2016 21:11

Zitat:

Zitat von Pippo (Beitrag 1228798)
Heulsusen.

Sehr differenzierter Beitrag.
Hast du bestimmt lange drüber nachgedacht.

repoman 09.06.2016 21:17

Zitat:

Zitat von Pippo (Beitrag 1228798)
Heulsusen.

Beitrag von hoher Qualität, Bravo!:(

Egal wie man zu dem Inhalt des Artikels im Einzelnen steht, interessant ist er auf jeden Fall. Ich hatte bisher keine richtige Vorstellung was die Athleten in Deutschland so über sich ergehen lassen müssen. Und über das eine oder andere diskutieren kann man allemal.

Alteisen 09.06.2016 22:00

Nachdem ich den Artikel nun gelesen habe, muß ich mich auch wundern, wie sich die beiden aufregen. Unter "Aufsicht" duschen machen sie in abgeschwächter Fassung wahrscheinlich nach jedem Training. Naja, wenn es ihnen nicht passt, dann können sie ja aufhören. Wir sind ja ein freies Land.

~anna~ 09.06.2016 22:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1228797)
Dank Mikrodosisdoping über Nacht bleibt überhaupt keine andere Wahl als Nachts kontrollieren zu dürfen.

Ja dann... ist es wohl ärgerlich aber notwendig.

Pippo 09.06.2016 22:32

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1228804)
Sehr differenzierter Beitrag.
Hast du bestimmt lange drüber nachgedacht.

Nicht so lange wie Du über Deine Antwort. Aber sicher länger als die Zwillinge, die für einen Facebook-Post zu jeder Nachtzeit aufstehen würden, wenn's der Selbstvermarktung nützt.

LidlRacer 09.06.2016 23:01

Manchmal schadet ein wenig Sachkenntnis bei einer Diskussion nicht.

Es ist alles andere als normal, dass außerhalb des üblichen Zeitfensters von 6 bis 23 Uhr getestet wird, und genau das war hier wohl der Hauptauslöser der Aufregung, wie dieses dezente Titelbild des Blogeintrags verdeutlicht:


Zitat:

Zitat von NADA Code
5.3.2 Athleten, die dem Testpool der NADA zugehörig sind, an
einem Wettkampf teilnehmen oder auf sonstige Weise dem
Anwendungsbereich des NADC unterfallen, sind verpflichtet,
sich zu jeder Zeit und an jedem Ort Dopingkontrollen der für
die Durchführung von Dopingkontrollen zuständigen AntiDoping-Organisationen
zu unterziehen.
[Kommentar zu Artikel 5.3.2: Die NADA wird keine Dopingkontrollen in der Zeit
von 23.00 Uhr bis 6:00 Uhr durchführen. Etwas anderes gilt, wenn ein ernster
und konkreter Verdacht vorliegt, dass der Athlet dopt oder der Athlet das
60-minütige Zeitfenster in diese Zeit gelegt hat oder sich ansonsten mit der
Durchführung der Dopingkontrolle in diesem Zeitraum einverstanden erklärt hat.
]

http://www.nada.de/fileadmin/user_up...-Code_2015.pdf
Anscheinend wissen die Hahners nichts von einem solchen Grund, der diese Ausnahme rechtfertigen würde.
Bin gespannt, ob wir etwas über diesen Grund erfahren ...

Trillerpfeife 09.06.2016 23:04

Hallo,

na toll, also muss man sich als Profi alles gefallen lassen. Man hat es sich ja rausgesucht und kann auch jederzeit damit aufhören.

Ziemlich einfach gestrickte Denke.




@Lidlracer: guter Beitrag und jetzt können wir gleich mit Spekulationen loslegen.

LidlRacer 09.06.2016 23:12

Nebenbei:
Ich hatte noch gar nicht gesehen, dass nun beide Hahners in Rio laufen, das stand ja vor kurzem noch stark auf der Kippe.
Zitat:

Zitat von Runnersworld
Anna Hahner wurde als dritte deutsche Starterin für den Olympia-Marathon nominiert, Fate Tolas deutscher Pass kommt zu spät.

http://www.runnersworld.de/marathon/...ert.389012.htm


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