triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Olympische Kurzdistanz und Sprint (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=19)
-   -   Tegernsee-Triathlon (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33103)

Hafu 02.07.2014 11:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1055628)
Tegernsee Triathlon: Sportlern droht Sperre
Gmund - Wenn am Sonntag der Tegernsee Triathlon in Gmund startet, werden einige Sportler aus dem Landkreis nicht dabei sein. Der Grund: Sie müssten sonst eine Sperre hinnehmen.
http://www.merkur-online.de/lokales/...e-3668917.html

Die von Herrn Targatsch in den Raum gestellten Verbandsforderungen von €7000,- in dem oben verlinkten Artikel entsprechen natürlich nicht der Wahrheit, wie jeder leicht nachrechnen kann, da die Gebührenordnung für Veranstalter auf triathlon-bayern.de veröffentlich ist.

Der Tegernseetriathlon besteht aus einer Sprintdistanz und einer Kurzdistanz mit insgesamt 1000 Teilnehmern.
Die Veranstalterabgabe beträgt für die Sprintdistanz 1,50€ pro Teilnehmer und für die Olympische distanz 2€ pro Teilnehmer. voraussichtlich müsste der Veranstalter also Abgaben von ca. 1500,-€ leisten (bei Startgeldeinnahmen ohne Sponsorengelder von fast 50 000€)
Teilnehmer der Sprintdistanz (die typische Einsteigerstrecke) müssen gar keine tageslizenz bezahlen. Die Teilnehmer der Olympischen Distanz ohne Startpass müssten 16,-€ bezahlen, von denen der Organisator 2,-€ behält und 8,-€ an die DTU abzuführen sind. Da es sich bei Startern auf der Olympischen Distanz nahezu immer um erfahrenere Athleten handelt, die auch bei anderen Triathlon-Wettkämpfen an den Start gehen und diese Tageslizenz bei jeder anderen Kurzdistanz in Bayern auch erhoben wird, wären die allermeisten Starter mit dieser Abgabe wohl vertraut gewesen und hätten sie höchstwahrscheinlich (meinetwegen mit Murren) auch bezahlt.
Beim T3-Triathlon in Düsseldorf, bei dem ich am WE starten werde, ist vermutlich schon die Tages-Parkgebühr fürs Auto höher als die Kosten einer solchen Tageslizenz.

Hafu 02.07.2014 11:32

Zitat:

Zitat von tomcat (Beitrag 1055698)
... Der Veranstalter profitiert von Triathlon, übernimmt aber keinerlei Verantwortung für den Sport. Oder hat der eine eigene Haftpflichtversicherung (ein Unternehmen sollte so etwas haben, ich weiß aber nicht wie das bei Veranstaltern ist)?

tomcat

Der Veranstalter sollte eigentlich eine Veranstalterhaftpflichtversicherung haben, hat aber (wie ich aus den Gesprächen mit ihm weiß) keine! Er beruft sich auf die privaten Absicherungen, die seine Teilnehmer haben und ansonsten auf die Haftungsfreistellungserklärungen, die jeder Wettkampfteilnehmer unterschreiben muss.

Diese Haftungsfreistellungen sind aber, bei professionellen Veranstaltern wie man von vielen Präzedenzurteilen weiß, unwirksam, da jeder Veranstalter eine Verkehrssicherungspflicht hat, der er nachkommen muss und für die er, falls er diese Verkehrssicherungspflicht verletzt, persönlich haftbar gemacht werden kann.

Matthias75 02.07.2014 11:34

Danke HaFu für deine Stellungnahme bzw. die das Einstellen des Briefes.

Mir stößt allerdings folgender Absatz etwas sauer auf:

Zitat:

Aus unserer Sicht sollten sie lieber dem Veranstalter zu verstehen geben, dass er durch Genehmigung seiner Veranstaltung ihnen und vielen anderen potenziellen Teilnehmern Unannehmlichkeiten erspart und sich der Triathlongemeinschaft mit ihren Regularien anschließen möge. In einer Gesellschaft trägt nicht der, der Regel zum geordneten Miteinander aufstellt, sondern der, der sich nicht daran hält, die schuldhafte Verantwortung.
Mit diesem Absatz wird die gesamte Schuld dem Veranstalter zugeschoben, der eine Regel eines Sportverbandes, dessen Mitglied er vermutlich nicht ist, nicht beachtet. Wir als Sportler sollen jetzt Druck auf den Veranstalter ausüben, dass er sich doch gefälligst den Regularien des Verbandes unterwerfen soll. Der Verband streitet sich mit einem Veranstalter und die Sportler sollen es richten?

Aus meiner Sicht ist nach wie vor die Regel selbst, mit der sich die DTU ein Monopol schaffen will zu hinterfragen. Jedem, der sich nicht den Veranstaltungsregeln der DTU unterwirft, "schuldhaftes Verhalten" vorzuwerfen, finde ich seitens der DTU doch sehr unverschämt.

Matthias

tomcat 02.07.2014 11:42

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1055700)
so wie im kompletten restlichen Leben auch ....

Anscheinend eben nicht wirklich. Es scheint wahrscheinlich, dass z.B. bestehende private Haftpflichtversicherungen für einen nicht genehmigten Wettkampf NICHT gelten, d.h. bei einem Unfall nicht haften. Während Versicherungen einen Unfall bei der privaten Radl-Ausfahrt wohl übernehmen, tun sie das bei einem ungenehmigten Wettkampf wohl nicht (siehe weiter oben das Bsp. mit dem Auto und dem Privatrennen auf dem Nürburgring). Dann geht eben die "Battle" los: Man bleibt auf seinen Kosten sitzen, kann mit dem Veranstalter diskutieren, ob der nicht doch trotz Haftungsauschluss haftet etc ... (siehe Posts im Thread weiter oben).

Läuftnix 02.07.2014 11:44

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1055710)
Aus meiner Sicht ist nach wie vor die Regel selbst, mit der sich die DTU ein Monopol schaffen will zu hinterfragen. Jedem, der sich nicht den Veranstaltungsregeln der DTU unterwirft, "schuldhaftes Verhalten" vorzuwerfen, finde ich seitens der DTU doch sehr unverschämt.

Ich finde ein Monopol des Sportverbandes eine wünschenswerte und positive Konstellation, da nur so die Durchsetzung eines einheitlichen Regelwerkes gewährleistet werden kann.

Versicherungsschutz ist meines Erachtes ein netter Nebeneffekt, ist aber nicht das schützenswerte Gut. Die Schaffung des Gemeinschaftsguts Regelkohärenz ist nur durch einen einheitlichen Verband möglich. Und da ein Verband nur auf seine Mitglieder wirken kann, müssen dies auch zur Erzeugung des Gutes beitragen. Dies bedeutet in diesem Fall halt auch, auf diese Veranstaltung verzichten zu müssen.

Matthias75 02.07.2014 11:46

Zitat:

Zitat von tomcat (Beitrag 1055715)
Anscheinend eben nicht wirklich. Es scheint wahrscheinlich, dass z.B. bestehende private Haftpflichtversicherungen für einen nicht genehmigten Wettkampf NICHT gelten, d.h. bei einem Unfall nicht haften. Während Versicherungen einen Unfall bei der privaten Radl-Ausfahrt wohl übernehmen, tun sie das bei einem ungenehmigten Wettkampf wohl nicht (siehe weiter oben das Bsp. mit dem Auto und dem Privatrennen auf dem Nürburgring): Man bleibt auf seinen Kosten sitzen. (siehe Posts im Thread weiter oben).

Geht es da um die behördliche Genehmigung oder um die sportrechtliche Genehmigung. Ich nehme mal an, dass ein größerer Triathlon ohne behördliche Genehmigung nicht durchführbar ist.

Matthias

MatthiasR 02.07.2014 11:48

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1055690)
Ich nenn' nur mal als ein Punkt: Jugendarbeit.

Zitat:

Zitat von gollrich (Beitrag 1055694)
Und jetzt die genau Frage, was bringt MIR das ? ....

Du zahlst wahrscheinlich auch keine Steuern, weil du keine Kinder hast, die in die (aus Steuergeldern bezahlte) Schule gehen?

Gruß Matthias

Rhing 02.07.2014 11:48

Hafu, ich denke, Du und Herr Zöll haben die Angelegenheit schon sehr gut deutlich gemacht. Wer's verstehen will, kann's verstehen.
- KaRi und "Standardisierung"
- Jugendarbeit
- Leistungssport
- Versicherung
Wenn das hier in der individuell geführten Diskussion schon nicht akzeptiert oder angenommen wird, wieso soll das dann durch generelle Info und Werbung anders werden. Und ne andere Möglichkeit Verbandsinteressen durchzusetzen, gibt es nicht. Wir haben ja eben kein staatlich verordnetes Verbandsrecht.
Wem die Jugendarbeit egal ist, der muß sich auch nicht wundern, dass der Gemeinschaft, dem Verband, diejenigen egal sind, die nur nach dem eigenen Vorteil fragen.

Und wer meint, der Verband würde sich die Taschen voll machen, lebt nicht in der Realität und hat mit Verbandstätigkeit oder Vereinsarbeit wahrscheinlich nix zu tun oder argumentiert mit Stammtischfloskeln. DTU und die Landesverbände sind nicht der DFB oder die FIFA. Und die Leute machen das ganze ehrenamtlich, neben Familie und Beruf. Da bleibt nicht unbegrenzt Zeit. Ehrenamtliches Engagement geht zu Lasten des Berufs und des Einkommens. Platziert ein professioneller Veranstalter aber Meldungen in der Presse, hilft ihm das beim Wirtschaften.

Ich frag mich auch immer, wo das Problem liegt. Abmelden aus dem Verein, kein Startpass und sie können machen was sie wollen. Ist doch nicht so schwer.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:55 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.