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qbz 23.06.2023 10:13

Offtopic:
Was ich hier an der Diskussion nicht so ganz verstehe: Nach meinen Erfahrungen möchten die meisten Menschen mit einer Geschlechtsumwandlung anschliessend ziemlich "traditionell und konventionell" als Frau oder Mann so wie sie sich individuell, persönlich die Geschlechterrollen vorstellen, leben, meistens in festen Beziehungen. Eher weniger Transsexuelle kleiden sich z.B. mehr gegengeschlechtlich, sie betonen eher die mit der Umwandlung gewählten femininen oder männlichen Geschlechterrollen und möchten in diesen von anderen "ganz normal (den Normen entsprechend)" als Frau oder Mann anerkannt werden. Es herrschen eher konservative Bilder der fraulichen / männlichen (binären) Geschlechterrollen vor. Insofern ist in der Regel eigentlich auch gar nicht soviel Interesse vorhanden, die Umwelt ausserhalb des privaten Bekanntenkreises über die körperliche Umwandlung zu informieren, aufzuklären usf., geschweige denn fremde Kinder. (Ich habe mehrere Jahre in der Sexualberatung bei Pro Familia beraten / therapiert und auch Gutachten im Zusammenhang mit Geschlechtsumwandlungen gefertigt bzw. solche beratend begleitet.).

Zu glauben, man könnte primär über die Kinder-Pädagogik die Einstellungen der Menschen / Kinder ändern und formen, halte ich persönlich sowieso für einen überzogenen Anspruch. Die erlebten oder medialen Umweltrealitäten wirken stärker. Wer als Mutter oder Erzieherin immer Birkenstock kauft und dafür bei den Kindern wirbt, hat keine Garantie, dass die Tochter nicht sehnsüchtig auf die High Heels schaut, und umgekehrt.

Siebenschwein 23.06.2023 10:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1713085)
Was ich hier an der Diskussion nicht so ganz verstehe: Nach meinen Erfahrungen möchten die meisten Menschen mit einer Geschlechtsumwandlung anschliessend ziemlich "traditionell und konventionell" als Frau oder Mann so wie sie sich individuell, persönlich die Geschlechgterrollen vorstellen, leben, meistens in festen Beziehungen. Eher weniger Transsexuelle kleiden sich z.B. mehr gegengeschlechtlich, sie betonen eher die gewählten femininen oder männlichen Geschlechterrollen und möchten in diesen von anderen "ganz normal (den Normen entsprechend)" anerkannt werden. Es herrschen eher konservative Bilder der fraulichen / männlichen (binären) Geschlechterrollen vor. Insofern ist in der Regel eigentlich auch gar nicht soviel Interesse vorhanden, die Umwelt ausserhalb des privaten Bekanntenkreis über die körperliche Umwandlung zu informieren, aufzuklären usf., geschweige denn fremde Kinder. (Ich habe mehrere Jahre in der Sexualberatung bei Pro Familie beraten / therapiert und auch Gutachten im Zusammenhang mit Geschlechtsumwandlungen gefertigt bzw. solche beratend begleitet.).

Zu glauben, man könnte primär über die Pädagogik die Einstellungen der Menschen ändern, halte ich persönlich sowieso für einen überzogenen Anspruch. Wer als Mutter immer Birkenstock kauft und dafür bei den Kindern wirbt, hat keine Garantie, dass die Tochter nicht sehnsüchtig auf die High Heels schaut, und umgekehrt.

Danke für diesen ersten nicht-polemischen Beitrag in diesem Faden seit längerem. Ich fürchte, Du bist hier der Einzige, der wirklich praktische Erfahrung mit dem Thema hast (ich hoffe, ich tue nemendem unrecht). Wir alle anderen sind wie die Eunuchen, die über Sex sprechen - wir kennen nur die Theorie.

keko# 23.06.2023 10:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1713085)
...
Zu glauben, man könnte primär über die Kinder-Pädagogik die Einstellungen der Menschen ändern und formen, halte ich persönlich sowieso für einen überzogenen Anspruch. Die erlebten oder medialen Umweltrealitäten wirken stärker. Wer als Mutter oder Erzieherin immer Birkenstock kauft und dafür bei den Kindern wirbt, hat keine Garantie, dass die Tochter nicht sehnsüchtig auf die High Heels schaut, und umgekehrt.

Was glaubst du, woran das liegen könnte?

:Blumen:

sybenwurz 23.06.2023 10:32

Ich hab gestern mit einem gesprochen, der sich bereits freut, wenn das Thema an breiter Front in der Bevölkerung verankert, akzeptiert und damit durch ist.
Er ist nämlich der Meinung, dass er eigentlich ein Delphin ist, der im Körper eines Menschen geboren wurde.

Siebenschwein 23.06.2023 10:36

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1713093)
Ich hab gestern mit einem gesprochen, der sich bereits freut, wenn das Thema an breiter Front in der Bevölkerung verankert, akzeptiert und damit durch ist.
Er ist nämlich der Meinung, dass er eigentlich ein Delphin ist, der im Körper eines Menschen geboren wurde.

Solange das für sein Umfeld und die anderen Delfine OK ist sollten wir damit komplett entspannt umgehen.
Das sieht natürlich komplett anders aus, wenn er anfängt, meinen Thunfisch wegzufressen...

Schwarzfahrer 23.06.2023 10:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1713084)
Das Verbieten von Büchern, die der Jugendschutz nicht beanstandet, in bestimmten Gesellschaftskreisen, verursacht bei mir eine Gänsehaut.

Das stimmt, geht mir genauso, wenn Aktivisten Bücher wie Pippi Lanstrumpf aus Bibliotheken entfernen, weil da vom Negerkönig die Rede ist, oder gar Bücher umgeschrieben werden, um unerwünscht Wörter auszublenden, oder jemand eine Lesung absagt, weil in der Buchhandlung auch Bücher verkauft werden, die sie nicht gut findet, oder Bücher öffentlich verbrannt werden ohne Konsequenzen für die Täter (1989 in Bradford, England). Hier wurde aber kein Buch verboten, sondern die Einrichtung mochte bestimmte Bücher nicht aufgedrängt haben.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1713084)
Gibt es eine Liste mit unerwünschten Themen? Oder besteht zwischen den Eltern und der Leitung ein unausgesprochener Konsens, dass bestimmte Themen tabu sind?

Es braucht kein Konsens, es ist wohl das Hausrecht der Leitung zu entscheiden, welche Bücher in der Einrichtung liegen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1713084)
mein Sohn ist gemeinsam mit behinderten Kindern in einem inklusiven und liberalen Kindergarten aufgewachsen und begegnete früh einer großen menschlichen Vielfalt.

Vorsicht, da bist Du auf dünnem Eis - man könnte auf die Idee kommen, sexuelle Vielfalt und Behinderung gehören in die gleiche Kategorie. Wesentlicher Unterschied in diesem Kontext ist aber, daß Behinderung von Klein auf sichbar und wirksam ist, und somit von den Kindern erfahrbar und begreifbar, während mit den sexuellen Themen die kleinen Kinder nun mal sehr wenig verbinden können, und es daher auch keinen Nutzen hat, diese zu früh mit den Themen zu traktieren.

Klugschnacker 23.06.2023 10:45

Bei der Sorge, dass Trans-Menschen in Kindergärten Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung von anderer Leute Kinder nähmen, geht es doch um etwas anderes.

Im Kern soll verhindert werden soll, dass sexuelle Minderheiten von der Gesellschaft als vollwertige Mitglieder akzeptiert werden. Es ist die Angst der Orbans, Erdogans, Putins und Ratzingers vor der bevorstehenden Verschwulung der Welt.

Klugschnacker 23.06.2023 11:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1713100)
Vorsicht, da bist Du auf dünnem Eis - man könnte auf die Idee kommen, sexuelle Vielfalt und Behinderung gehören in die gleiche Kategorie. Wesentlicher Unterschied in diesem Kontext ist aber, daß Behinderung von Klein auf sichbar und wirksam ist, und somit von den Kindern erfahrbar und begreifbar, während mit den sexuellen Themen die kleinen Kinder nun mal sehr wenig verbinden können, und es daher auch keinen Nutzen hat, diese zu früh mit den Themen zu traktieren.

(Ich übersehe mal die paranoid wirkende Formulierung, dass Kinder "traktiert" würden.)

Wie erklärst Du Dir, dass die Ausrufe "schwul!" und "Schwuchtel!" zu den am häufigsten gebrauchten Schimpfwörtern auf Schulhöfen gehören? Offenbar ist die soziale Randständigkeit homosexueller Menschen den Kindern schon sehr früh geläufig, lange bevor sie eigene sexuelle Erfahrungen machen.

Wenn Kinder sich gegenseitig als "Krüppel!", "Mongo!" oder "Spasti!" beschimpfen, was ebenfalls vorkommt, ist das für mich ein Zeichen, dass man mit Kindern vermehrt über Behinderungen reden sollte. Dasselbe denke ich im Fall sexueller Minderheiten.


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