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aequitas 03.05.2016 14:19

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1221048)
ist linkspopulistischer Quatsch ... und angesichts der Qualität manch anderer Beiträge von Dir Deiner nicht würdig ... ;-)

:Lachanfall:

Campeon 03.05.2016 18:29

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1220923)
Die Partei mag verschwinden, die Wähler nicht.

Da wäre doch schon einiges Ungemach aus dem Weg geräumt!

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1220925)
ich rechne damit, dass auch in DE zukünftig eine nationalistische Sammlungsbewegung ......... Im Verlauf von 4 Jahren werden wir Koalitionen zwischen der CDU mit der AfD auf Länderebene, in Landkreisen sowie Gemeinden erleben, meine Prognose.

Deine Prognose.
Meine ist das eher nicht.

Ich glaube die AfD ist genauso schnell Geschichte wie die DVU oder die Republikaner.

Wählerpotential die die braune Grütze wählen gibts seit fast 100 Jahren in Deutschland, aber wo es hinführt weiss die Masse und das allein zählt!

Es liegt doch an uns, das zu verhindern.

qbz 03.05.2016 20:21

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1221048)
Wäre wahrscheinlich das Ende der CDU. Halte den Gedanken für absurd.* Und für ein bestenfalls ironisches Gedankenspiel. Das glaubst Du wahrscheinlich nicht ernsthaft...

* Was leider nicht heißt, daß in der Politik Absurdes undenkbar ist ...:confused:

Und sorry, das hier ......

ist linkspopulistischer Quatsch ... und angesichts der Qualität manch anderer Beiträge von Dir Deiner nicht würdig ... ;-)

1. Mit Sicherheit wird es in Kreisstädten und Gemeinden CDU/CSU-Politiker geben, welche mit der AFD regional koalieren. In Berlin wird es bei den Bezirksämtern spannend, wo bisher die Stadträte traditionell nach dem Proporzprinzip (also im Verhältnis der Zusammensetzung der gewählten Bezirksverordnetenversammlung) besetzt und gewählt werden, d.h. es stünde der AfD nach dem Proporz im Verhältnis ihrer Stärke Stadtratsämter zu. Die anderen Parteien werden vielleicht die Proporzregel ändern im Herbst oder umgehen, aber das geht nicht auf Dauer, sobald die AfD mehr Wählerstimmen bekommt als die SPD oder die CDU (und die CDU bekam 2011 in Friedrichshain-Kreuzberg ganze 7,X % z.B.)

Absurd ist meine Befürchtung historisch gesehen überhaupt nicht. Die grosse Zentrumspartei stimmte 1933 für das Ermächtigungsgesetz und die DVNP koalierte mit Hiltler, der von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde. (Und damit möchte ich auf keinen Fall die AfD mit der NSDAP gleichsetzen). Es kommt IMHO darauf an, auf welche Karten die politisch und wirtschaftlich Einflussreichsten und Mächtigsten in der BRD setzen und wie einig die Nicht-AfD-Kräfte und -Parteien sind.

In der CH stellt die SVP auch Nationalräte (Regierungsmitglieder), die FPÖ regiert in AU regional und in FR stellt der Front National Bürgermeister. Erhalten sich in der AfD diejenigen die Mehrheit, die etwas Ähnliches anstreben, werden wir Koalitionen mit der CDU / CSU bekommen.

2. Über die Bedeutung der vererbten Vermögen für die Ungleichheit der Vermögensverteilung gibt es umfangreichste, empirische, wissenschaftliche Untersuchungen von Ökonomen bis zurück ins 19. Jahrhundert. Dass die Erbschaften grosser Vermögen wesentlich dazu beitrugen, in den vergangenen Jahrzehnten in den USA und Europa die soziale Einkommensungleichheit zu vergrössern, ist empirisch bewiesen, nachdem zuvor temporär diese aus der Vererbung stammende Ungleichheit abnahm. Die Ungleichheit wird u.a. gemessen, indem man 10 % der Besitzenden mit den restlichen 90 % vergleicht und das ererbte Vermögen inbezug setzt zum gesamten Vermögen. Die von der AfD geforderte Abschaffung der Erbschaftssteuer würde die Ungleichheit erwiesenermassen weiter vergrössern.

Jog 04.05.2016 09:56

@ qbz
Du ziehst einen historischen Vergleich. Möchtest zwar die NSDAP nicht mit der AfD vergleichen, aber irgendwie vergleichen möchtest Du die Situation damals mit der heutigen dann schon. Sonst würdest Du ja nicht darauf Bezug nehmen.

Natürlich sollte man sich immer mal wieder der Historie bedienen, wenn man aktuelles Geschehen einordnen möchte. Aber das als Beleg für die Wahrscheinlichkeit einer Koalition von AfD und CDU zu nehmen, ist absurd und hanebüchen.

Was die damalige mit der heutigen Situation u.a. gemein hat, ist recht einfach beschrieben: Es gab schon immer rechtsnationale Gesinnungen in der Bevölkerung. Was viele übersehen: Das gehört genau so zum demokratischen Spektrum wie kommunistisches Gedankengut und ist daher zunächst auch mal nichts demokratiegefährdendes. Es sei denn, man hält diese Teile der Demokratie für den Selbstzerstörungsmechnismus, der dieser Staatsform generell innewohnt (... das kann man so sehen, führt hier jetzt aber zu weit).

Unsere Verfassung läßt viel Spielraum nach links und nach rechts. Und das ist gut so. Nicht alles was "rechts" ist, ist "braun", auf Unterdrückung von Minderheiten aus, etc. Und nicht alles was nationalistisch ist gefährdet gleich die Demokratie.
Nicht alles was "links" ist, ist "stalinistisch" oder "maoistisch", auf Unterdrückung von Minderheiten aus und auf die Enteignung aller Besitzenden etc...

Fakt ist aber, je weiter eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung von der Mitte abrückt, um so stärker artikulieren sich die Überzeugungen von der anderen Seite der Mitte. Nicht mehr und nicht weniger passiert derzeit. Im vereinfachten Koordinatensystem "Links - Rechts" haben wir seit zwei Jahrzehnten unbestreitbar eine Wanderungen nach Links. In vielen Aspekten. Nicht in allen! Jetzt rufen um so lauter alle diejenigen, die sich auf dieser Seite der Mitte nicht wohl fühlen. Das ist legitim. Muß nicht jedem gefallen. Aber das ist Demokratie!

In jeder Bewegung an den Rand des Demokratiespektrums sofort eine Gefährdung der Demokratie zu sehen, und diese Bewegung daher zu verteufeln, ist ein beliebtes Instrument, diese Bewegung mundtot zu machen. Auch das ist in einer Demokratie erlaubt. Muß aber als solches auch erkannt und benannt werden dürfen.
Es ist völlig ok, daß man solche Bewegungen besonders kritisch beobachtet. Aber zwischen kritischer Beobachtung und Prädikaten wie "braun", "national(sozia)listisch" etc. gilt es zu unterscheiden. Alles andere kommt einer Radikalisierung der eigenen (linken) Position sehr nahe und ist eben nicht mehr demokratisch.

Zur Erbschaftsdebatte:
Ich halte die von Dir genannten Untersuchungen für nicht hinreichend was den Beweis der Förderung von Ungleichheit betrifft. Im schlimmsten Fall sind es tendenziöse Pseudobeweise, im besten Fall schildern sie eine Ursache von vielen. Aber ich befürchte, wir müßten da schon sehr viel weiter vorn in die Debatte einsteigen:

- ist Ungleichheit eigentlich wirklich schlecht?
- darf Ungleichheit zunehmen, wenn das der Preis für ein insgesamt gestiegenes Wohlstandsniveau ist?
- hat die Ungleichheit wirklich zugenommen? Wenn ja, wo und aus welchen Gründen?

Im Übrigen kann man in einer Diskussion über die Besteuerung von Erbschaften nicht alles über einen Kamm scheren. Was wird vererbt (Haus, Grundstück, Firma, Geld, Aktien, Kunst etc.) und an wen?

Beste Grüße

Jog

qbz 04.05.2016 11:40

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1221293)
@ qbz
Du ziehst einen historischen Vergleich. Möchtest zwar die NSDAP nicht mit der AfD vergleichen, aber irgendwie vergleichen möchtest Du die Situation damals mit der heutigen dann schon. Sonst würdest Du ja nicht darauf Bezug nehmen.
........
........
Zur Erbschaftsdebatte:
Ich halte die von Dir genannten Untersuchungen für nicht hinreichend was den Beweis der Förderung von Ungleichheit betrifft. Im schlimmsten Fall sind es tendenziöse Pseudobeweise, im besten Fall schildern sie eine Ursache von vielen. Aber ich befürchte, wir müßten da schon sehr viel weiter vorn in die Debatte einsteigen:

- ist Ungleichheit eigentlich wirklich schlecht?
- darf Ungleichheit zunehmen, wenn das der Preis für ein insgesamt gestiegenes Wohlstandsniveau ist?
- hat die Ungleichheit wirklich zugenommen? Wenn ja, wo und aus welchen Gründen?

Im Übrigen kann man in einer Diskussion über die Besteuerung von Erbschaften nicht alles über einen Kamm scheren. Was wird vererbt (Haus, Grundstück, Firma, Geld, Aktien, Kunst etc.) und an wen?
s
Beste Grüße

Jog


Mit dem historichen Vergleich wollte ich bloss darlegen, dass es keinesfalls absurd und ausgeschlossen ist, wie Du meintest, dass bürgerliche Parteien ein Bündnis mit einer nationalistischen eingehen können, da sie es sogar mit einer faschistischen Partei taten. In 4-6 Jahren wissen wir es für heute und die AfD.

Darüber, dass die Ungleichheit in DE zugenommen hat, vergleicht man Einkommen und Vermögen von 10 % der Spitze mit 90 % der Bevölkerung, gbit es wissenschaftlich wirklich keinen Zweifel, ausser man würde die Zahlen fälschen.

Was die Erbschaften betrifft, kennst Du vielleicht nicht die entsprechenden Untersuchungen, sonst würdest Du nicht von "tendentiösen Pseudobeweisen" sprechen.

Unter anderem wurde diese Studie Erben in Deutschland 2015-2024. Volumen, Verteilung, Vermögen.vom Deutsches Institt für Altersvorsorge erstellt, welches der Deutschen Bank und der Zurich gehört, einer "Denkfabrik" nach Eigenbezeichnung für die private Altervorsorge Die Studie wie die Träger sind nicht gerade für "Linkspopulismus" bekannt und legen Wert auf seriöse Angaben, da sie damit kalkulieren, arbeiten müssen. :-) .

Hier berichtet z.B. SPON über die obige Studie:
Erbschaften zementieren soziale Ungleichheit in Deutschlandl

Es gibt, wie gesagt, auch historische, empirische Reihenuntersuchungen zum Thema "Erbschaft und Ungleichheit". Wie man soziale Ungleichheit von Gesellschaften bewertet und welche Folgen sie hat, ist natürlich ein ganz andere Frage.

Beste Grüsse,
qbz

Jog 04.05.2016 13:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1221327)
Mit dem historichen Vergleich wollte ich bloss darlegen, dass es keinesfalls absurd und ausgeschlossen ist, wie Du meintest, dass bürgerliche Parteien ein Bündnis mit einer nationalistischen eingehen können, da sie es sogar mit einer faschistischen Partei taten.

Hm, ich kann nirgendwo lesen, daß ich das "gemeint" oder geschrieben hätte ...:Huhu:
Es geht ganz konkret um Deine Prognose, dass CDU und AfD koalieren. Ich würde da jetzt schon gerne beim Thema bleiben.

Ich halte diese Vermutung für absurd, und sie wird mit Deinem Verweis auf historische Ereignisse nicht sinnvoller.

Ferne hatte ich geschrieben, daß es wohl das Ende der CDU bedeuten würde, falls sowas "absurdes" tatsächlich stattfände. Halbwegs zu vergleichen wäre es wohl mit einer Koalition von PDS und SPD unmittelbar nach der Wende, oder 4 Jahre danach. Wäre der SPD wohl kaum gut bekommen. Eine solche Koalition ist heute, über 20 Jahre später aber ganz anders zu beurteilen. Die Entwicklung der PDS machte das ja bereits 10 Jahre später denkbar und wurde auf Landesebene sogar umgesetzt (hat aber schon damals der SPD nicht wirklich geholfen).

Also, es geht nicht darum, was historisch schon mal stattgefunden hat. Es geht konkret um die von Dir prognostizierte Koalition im von Dir genannten Zeitraum. Und das mit Ereignissen rund um die Entstehung des Dritten Reiches zu untermauern, ist schon etwas schwierig .... :(

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1221327)
Darüber, dass die Ungleichheit in DE zugenommen hat, vergleicht man Einkommen und Vermögen von 10 % der Spitze mit 90 % der Bevölkerung, gbit es wissenschaftlich wirklich keinen Zweifel, ausser man würde die Zahlen fälschen.

Auch hier: Wo habe ich das bezweifelt? Ich denke es geht um den Zusammenhang zum Thema Erbschaft...:Huhu:

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1221327)
Was die Erbschaften betrifft, kennst Du vielleicht nicht die entsprechenden Untersuchungen, sonst würdest Du nicht von "tendentiösen Pseudobeweisen" sprechen.

Gerade weil ich sie kenne, benenne ich einen Teil davon genau so. Und den anderen Teil hatte ich ja auch kommentiert. Lies nochmal nach, da steht: "... oder schildern sie (die Erbschaft) als eine Ursache (für Ungleichheit) von vielen ..."

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1221327)
Unter anderem wurde diese Studie Erben in Deutschland 2015-2024. Volumen, Verteilung, Vermögen.vom Deutsches Institt für Altersvorsorge erstellt, welches der Deutschen Bank und der Zurich gehört,.... .

Hier berichtet z.B. SPON über die obige Studie:
Erbschaften zementieren soziale Ungleichheit in Deutschlandl

Ja, der SPON ... Hatte es schon mal woanders erwähnt: Beim Spiegel ist mindestens einmal wöchentlich Fremdschämen angesagt, über die Qualität der Artikel im SPON...

Die von Dir genannte Studie ist mir bekannt. Sie beinhaltet ein kurzes Kapitel zur Ungleichheit. In welchem Umfang Erbschaft zu dieser beiträgt wird dort nicht genannt. Erbschaftsteuer wird als Instrument nur kurz erwähnt. Ohne sich jedoch darüber auszulassen, wie dies im Sinne einer Vermeidung von Ungleichheit einzusetzen ist. Hast Du Die Studie gelesen oder nur den SPON-Artikel?
Wie ja schon geschrieben: Man kann eine solche Diskussion nicht pauschal führen. Es kommt immer darauf an, was vererbt wird. Und an wen. In Bezug auf die Erbschaftsteuer ist das auch eine der Schwächen der von Dir genannten Studie. Und da ist es egal, von wem die erstellt oder finanziert wurde. Dass da über mehrere Ecken auch die Deutsche Bank dahinter steht macht es nicht besser.

Parolen welche inhaltlich in die Richtung "Erbschaftssteuer ist ein Instrument zur Vermeidung von Ungleichheit" oder "Die Abschaffung der Erbschaftssteuer vergrößert die Ungleichheit" gehen, springen zu kurz. Genau so kurz wie "Erbschaftsteuer ruiniert die Erbenden" oder wahlweise "beraubt die Erbenden", "kommt einer Doppelbesteuerung gleich" .... etc.

Grüße
Jog

qbz 04.05.2016 14:34

@Jog
ja, ich schaute mir Teile der genannten Erbschaftsstudie an. Ich nannte sie vor allem, weil sie einen aktuellen Bezug zu Deutschland bringt und der Artikel in SPON auch eine kurze Zusammenfassung gibt für die Leser.

Intensiver beschäftigte ich mich mit dem Thema über das Buch von Thomas Piketty: Das Kapital im 21. Jahrhundert.. Relevant für die Erbschaften spez. Kap. 11, In meinen Augen belegt er empirisch die entscheidenden Gründe für die Entwicklung (Ab-/Zunahme) sozialer Ungleichheit. Man kann seine Ergebnisse und Zahlen sowie die der genannten Studie wie Du es machst natürlich allgemein und abstrakt irgendwie relativieren. Ohne empirische Fakten als Beleg bleibt das Relativieren für mich wenig aussagekräftig. Es gibt nach Piketty gute wisenschaftlich belegte Gründe anzunehmen, dass es sich so verhält wie ich eingangs schrieb: Die von der AfD geforderte Abschaffung der Erbschaftssteuer würde die soziale Ungleichheit in DE vergrössern. (selbstverständlich im Verhältnis des Einflusses der vererbten Vermögen auf die Ungleichheit).

Gruss,
qbz

qbz 04.05.2016 19:02

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1221293)
.........
Fakt ist aber, je weiter eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung von der Mitte abrückt, um so stärker artikulieren sich die Überzeugungen von der anderen Seite der Mitte. Nicht mehr und nicht weniger passiert derzeit. Im vereinfachten Koordinatensystem "Links - Rechts" haben wir seit zwei Jahrzehnten unbestreitbar eine Wanderungen nach Links. In vielen Aspekten. Nicht in allen! Jetzt rufen um so lauter alle diejenigen, die sich auf dieser Seite der Mitte nicht wohl fühlen. Das ist legitim. Muß nicht jedem gefallen. Aber das ist Demokratie!

.....

Beste Grüße

Jog

@jog
dazu wollte ich gerne noch etwas schreiben, was ich wegliess, damit die Kommentare nicht zu lang für ein Forum werden. Deswegen folgt dieser Gedanke jetzt separat.

Ich kann eigentlich die behauptete Unbestreitbarket der Wanderung in der Gesellschaft nach Links in der letzten Jahrzehnten überhaupt nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: es erfolgte ein Rechtsschwenk (auch wenn die AfD unsinnigerweise als Propaganda behauptet, die Gesellschaft wäre von Linken dominiert, beherrscht.).

Die SPD vollzog unter Schröder mit Hartz IV, der Riesterrente und der Verlängerung des Rentenalters einen deutlichen Rechtsschwenk. Die Grünen vollzogen einen Rechtsschwenk (wirtschaftspolitisch, aussenpolitisch, sozialpolitisch), der linke Flügel bei den Grünen ist abgemeldet. Die Linke-Partei besetzt nun die früheren linkssozialdemokratischen Positionen (bei Umverteilung, Steuergerechtigkeit, sozialer Gerechtigkeit). Die CDU bewegte sich zwar in kulturellen und ökologischen Fragen (Energiewende, Gender) tendentiell Richtung Grüne und Mitte. Hingegen: Leute wie Blüm, ehemaliger CDU-Sozialminister unter Kohl und vehementer Vertreter des Generationenvertrages, sowie der frühere Arbeitnehmerflügel in der CDU gelten mittlerweile in der CDU alle als Sozialromatiker und stehen am Rand bzw. mit ihren Vorstellungen ausserhalb der CDU und eher bei der Linken. Renten- wie sozialpolitisch also ein Rechtsschwenk in der CDU. Weiter kommen Verschärfungen des Asylrechtes, wirtschaftlich die konservative Austeritätspolitik, Abbau der staatlichen Steuerung, Privatisierungen fast uberall, Staatsabbau, neue Sicherheitsgesetzänderungen in der Innenpolitik, aussenpolitisch engster Schulterschluss mit den USA, ein Russland-Embargo usf.

Woran machst Du die Verschiebung nach Links konkret fest?


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