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Vollständige Version anzeigen : DTU will häufigeres Neo-Verbot


Hafu
01.04.2013, 18:48
Nachdem es hier noch keinen Thread dazu gibt, gehe ich mal davon aus, dass es noch nicht jeder mitbekommen hat.

Die DTU hat in der Neufassung ihrer Sportordnung ihre Wasserhöchstteperaturen, ab denen es Neo-Verbot verpflichten gibt herabgesetzt:
Bei der Olympischen Distanz gilt das Neo-Verbot künftig ab 22 Grad, bei der Mitteldistanz ab 23 Grad und bei der Langdistanz ab 24 Grad.

Das ist, wenn ich die alte Regelung richtig im Hinterkopf habe je ein Grad Celsius weniger, als in der alten Sportordnung.

Rein sportlich betrachtet begrüße ich diese Änderung, wertet sie doch das Schwimmen im Triathlon auf, denn es wird damit in Zukunft deutlich häufiger Neo-Verbote geben.

Aus ärztlicher/ medizinischer Sicht sehe ich das Ganze aber sehr ambivalent, denn die neue Regelung berücksichtigt (genauso wie die alte Regelung) viel zu wenig neben der Wassertemperatur die äußeren Bedingungen wie Wind, Regen, Sonnenschein usw.

Ich erinnere mich spontan an einen Wettkampf in Ingolstadt 2011, als bei gemessenen 23,x° die Kampfrichter korrekterweise Neoprenanzüge verboten hatten. Wegen kühler äußerer Temperaturen und fehlender Sonne empfand ich aber die letzten 500m der Schwimmstrecke als unangenehm kalt. Prompt war dieser Wettkampf einer der (zum Glück in Deutschland noch wenigen) Bewerbe, bei denen ein Todesfall unter den Teilnehmern zu beklagen war.

Wenn man sich die übrigen Triathlons mit Todesfällen beim Schwimmen ansieht, fällt auf, dass es dabei fast immer Schwimmbedingungen mit dem Faktor überdurchschnittliche Kälte gibt; jüngstes Beispiel der Todesfall beim Escape.from-Alcatraz-Triathlon vor 4 Wochen und davor die zwei Todesfälle beim IM South-Africa 2013.

Vor diesem Hintergrund hätte ich mir, wenn man die alte Regelung ohnehin überarbeitet eine etwas differenziertere neue Regelung gewünscht, z.B. ein Quotient aus Außen- und Wassertemperatur oder eine Berücksichtigung des Windchill-Factors o.ä.

Was ist eure Meinung dazu? Wie findet ihr die neuen Grenzwerte?

Andre396
01.04.2013, 18:52
Die Grenzen waren letztes Jahr schon so. Von 2011 weiß ich es nicht mehr.

ironlollo
01.04.2013, 18:54
Ich kenne mich auf der medizinischen Seite nicht so sehr aus aber ich vermute mal, dass z.B. auf einer Langdistanz einem schnellen Schwimmer die niedrigen Temperaturen weniger ausmachen (evtl. produziert dieser auch mehr Wärme?) als jemandem, der 1:30h+ im Wasser unterwegs ist.

Bis jetzt habe ich mir da - wenn ich ehrlich bin - nicht so große Gedanken drum gemacht, weil der Fall bisher nicht soooo oft eintraf. Aber das wird sich sicher ändern und ich werde mit mir selber auch mal zu dem Thema in Klausur gehen.

PippiLangstrumpf
01.04.2013, 19:00
In der Änderungshistorie der Sportordnung (http://www.dtu-info.de/ordnungen.html?file=tl_files/dtu/PDFs/Ordnungen/2013/Sportordnung%202013.pdf) auf der letzten Seite ist nichts erwähnt, daß sich Temperatur-Grenzen geändert hätten. Da steht nur ein Passus zu Einsprüchen ...

April-Scherz? :Cheese:

PS: Hier (http://www.tvsa-online.de/web/dtu_ordnungen/2011/Sportordnung_2011.pdf)die Sportordnung von 2011 mit den gleichen Grenzen

CHA23
01.04.2013, 19:08
Trotzdem hat Hafu IMHO recht.
Bei den Kids gibt es so eine Regelung (kein Schwimmen unter x Grad), aus gesundheitlicher Sicht würde das in abgemilderter Form ganz sicher Sinn machen.

Hafu
01.04.2013, 19:17
Die Grenzen waren letztes Jahr schon so. Von 2011 weiß ich es nicht mehr.

Du hast Recht. Ich hab' mal Google nachrecherchieren lassen und die Temperaturen galten im vergangenen Jahr wohl bereits genauso.

Nachdem es auf FB zwei Meldungen hinsichtlich gesenkter Temperaturen für Neo-Verbot gab (eine von einem Neo-Importeur aus dem Allgäu;) ) bin ich vorschnell von einer diesbezüglichen Änderung ausgegangen.

Trotzdem halte ich, wie oben ausgeführt die Abhängigkeit des Neoverbotes nur von der Wassertemperatur ohne Berücksichtigung des Wetters und der Außentemperatur für falsch. Jeder der regelmäßig in Freibädern schwimmt kann bestätigen wie unterschiedlich man die gleiche Wassertemperatur je nach Wind usw. wahrnimmt und wie man bei widrigen Außenbedingungen auch in scheinbar warmen 21,9° relativ schnell auskühlen kann.

TimoKa87
01.04.2013, 20:49
Ich sehe es auch so jemand der bei einer Langdistanz zeitlich bei 1:30+ liegt und es draussen auch noch Sauwetter ist der wird einen Nachteil haben und evtl angenockt auf die Radstrecke gehen. Und dann bei kalten Temperaturen wie 2011 beim IM FFM hätte es da ein Neoverbot wäre die Aussteigerquote noch höher gewesen.

DasOe
01.04.2013, 21:39
Trotzdem halte ich, wie oben ausgeführt die Abhängigkeit des Neoverbotes nur von der Wassertemperatur ohne Berücksichtigung des Wetters und der Außentemperatur für falsch. Jeder der regelmäßig in Freibädern schwimmt kann bestätigen wie unterschiedlich man die gleiche Wassertemperatur je nach Wind usw. wahrnimmt und wie man bei widrigen Außenbedingungen auch in scheinbar warmen 21,9° relativ schnell auskühlen kann.

Wie oft wird die "Überregulierung" durch die diversen Ordnungen beklagt (und das sicherlich zu Recht) und dann lese ich Deine Anmerkung.

Entweder es handelt sich um einen Aprilscherz oder um einen nicht konsequent zu Ende gedachten Vorschlag. Wir haben es doch mit erwachsenen Menschen zu tun, die selbständig entscheiden können, ob sie starten und unter welchen Bedingungen.

Wie soll ich mir die genannten "widrigen" Bedingungen konkret vorstellen? Solche Aussagen sind mir zu pauschal und führen am Ende in eine emotional geprägte Diskussion ...

DasOe
01.04.2013, 21:43
Ich sehe es auch so jemand der bei einer Langdistanz zeitlich bei 1:30+ liegt und es draussen auch noch Sauwetter ist der wird einen Nachteil haben und evtl angenockt auf die Radstrecke gehen. Und dann bei kalten Temperaturen wie 2011 beim IM FFM hätte es da ein Neoverbot wäre die Aussteigerquote noch höher gewesen.

Beim IM gelten doch ohnehin andere Regeln. Soweit ich weiß, bis 24,5°C ...

rennrob
01.04.2013, 21:57
Ich "durfte" 2010 in Frankfurt das erste mal ohne Neo schwimmen und hab auf den Letzten 1000m etwas gefroren obwohl das Wetter nicht so schlecht war. Im noch kälteren Wasser wäre es noch weniger angenehm. War aber nur in einer Triahose unterwegs.
Wie man schon erkennen kan bin ich ein +/- 1:30 Schwimmer.

Ich kann dieses Vorschreiben was man darf und was nicht, nicht ganz nachvollziehen. Genau so wenig warum es im Triathlon so dicke 5mm Neos gibt. Beim Surfen ziehe ich ein 5mm Voll Neo auch nur zw. Herbst und Frühjahr an.

stevo
01.04.2013, 22:02
Bei den richtigen Freiwasserschwimmern gab es doch eher mehr Todesfälle wenn das Wasser zu warm war, als zu kalt.

Etwa eine Stunde in ca. 20°C warmen Wasser bringen doch keinen trainierten Sportler um. Das hat ja noch nicht mal etwas mit Abhärtung zu tun.

Rälph
01.04.2013, 22:31
Etwa eine Stunde in ca. 20°C warmen Wasser bringen doch keinen trainierten Sportler um. Das hat ja noch nicht mal etwas mit Abhärtung zu tun.

20 Grad ist Kacke kalt! Da bist du nach 1000m durchgefroren ohne Ende.

Hafu
01.04.2013, 22:42
...Wir haben es doch mit erwachsenen Menschen zu tun, die selbständig entscheiden können, ob sie starten und unter welchen Bedingungen..

...und genau diesen erwachsenen Menschen schreibt die DTU-Sportordnung vor, wann sie einen Neoprenanzug tragen dürfen und v.a. auch wann nicht.
Und sie schreibt es auch dem 1h40'-Schwimmer bei der Challenge vor, dem es meist völlig egal ist, ob er als 1200ster oder 1300ster das Ziel erreicht.

Wie soll ich mir die genannten "widrigen" Bedingungen konkret vorstellen? Solche Aussagen sind mir zu pauschal und führen am Ende in eine emotional geprägte Diskussion ...

Ich geb' zu dass ich es noch nicht zu Ende gedacht und einfach mal drauflos geschrieben habe, weil mich die in den letzten Monaten sich häufenden Todesfälle im Triathlon (und jedes mal beim Schwimmen) nachdenklich gemacht haben und weil ich aus eigener Anschauung weiß, dass die aktuelle Regelung in der DTU-Sportordnung für den Bereich Leistungssport zwar meines Erachtens akzeptabel und sinnvoll, aber für den Bereich Breitensport inadäquat und medizinisch verkehrt ist.

Ich hab' schon wiederholt beide Situationen erlebt: Neopren erlaubt bei definitiv viel zu warmen Wasser/ bzw. zu warmen Außenbedingungen (z.B. Frankfurt 2010, auch wenn das der Bereich WTC-Regelwerk ist) und eben auch Neo-Verbot bei definitiv zu kalten Außenbedingungen (Ingolstadt 2011).

Natürlich kann man argumentieren, dass die letzten 6 Todesfälle im vergangenen Halbjahr beim Schwimmen (IM New York, wo es auch 2011 schon zwei Todesfälle beim City Triathlon gab, Berga 2012, IM South Africa, Alcatraz) alle im Ausland stattfanden und nichts mit der DTU zu tun hatten, aber sie geschahen alle in sehr kaltem Wasser (bei erlaubtem Neo) und es ist bekannt, das das Risiko für Kammerflimmern (=häufigste Ursache für plötzlichen Herztod bei niedrigen Temperaturen erhöht ist.

2011 gab es bekanntlich auch drei ähnliche Fälle in Deutschland, so dass eine Diskussion über die hierzulande geltenden Regeln vor dieser Datenlage schon zulässig ist.

Hafu
01.04.2013, 22:56
...
Etwa eine Stunde in ca. 20°C warmen Wasser bringen doch keinen trainierten Sportler um. Das hat ja noch nicht mal etwas mit Abhärtung zu tun.

einen gut trainierten Sportler höchstwahrscheinlich nicht, darum liegt die Temperaturgrenze z.B. für Liga-Athleten im Bereich der DTU ja auch bei 19,9°, d.h. bereits ab 20,0 gibt es Neo-Verbot. Allerdings sehe ich auch da (bereits erlebte) Probleme bei z.B. 20,0° Wasser (deshalb Neo-Verbot), 12° Außentemperatur, Wind und Regen...)

Man muss aber auch zur Kenntnis nehmen (und darum geht es mir persönlich eher), dass es im Triathlon immer mehr auch mäßig oder untrainierte Teilnehmer gibt, so wie es ja auch bei den City-Marathons immer mehr einen Shift zu langsameren Zeiten in der Breite gibt. Und auch für diese Breitensport-Triathleten, deren Zuwachs ich als Triathlon-Liebhaber und neuerdings auch Funktionär eigentlich ausdrücklich begrüße gilt genau dieselbe Sportordnung, die in manchen Details eben allzu sehr auf das Segment Leistungssport zugeschnitten ist.

sybenwurz
01.04.2013, 23:08
Natürlich kann man argumentieren, dass die letzten 6 Todesfälle im vergangenen Halbjahr beim Schwimmen (IM New York, wo es auch 2011 schon zwei Todesfälle beim City Triathlon gab, Berga 2012, IM South Africa, Alcatraz) alle im Ausland stattfanden und nichts mit der DTU zu tun hatten, aber sie geschahen alle in sehr kaltem Wasser (bei erlaubtem Neo) und es ist bekannt, das das Risiko für Kammerflimmern (=häufigste Ursache für plötzlichen Herztod bei niedrigen Temperaturen erhöht ist.

Nun gut, das mag sein, aber ich finde, an dieser Stelle vermischst du Wasser- und Aussentemperatur.
Die von dir genannten Todesfälle hätten also nen Neo tragen dürfen;- hätten sie aber laut aktuellem DTU-Reglement auch bei Wettkämpfen in Deutschland.
Wenn du nen Koeffizienten aus Luft- und Wassertemperatur fordern wolltest, müsstest du nen Zusammenhang zu den Todesfällen aus
-warmem Wasser und
-kalter Luft
knüpfen können, oder nicht?

Deine Kritik an Ingolstadt entzündete sich doch daran, dass zwar das Wasser warm genug für Neoverbot war, die Wetterbedingungen aber zu grimmig waren.
(Wobei mir da die Zusammenhänge nicht so wirklich klar sind: wenns Wasser warm ist und ich sag mal, die Atemluft kalt, würde das Kammerflimmern ebenfalls begünstigen? Oder würden sich die Umstände erst beim Verlassen des Wassers auswirken?)

Klugschnacker
02.04.2013, 04:59
Ich habe mal eine Umfrage angehängt.

CHA23
02.04.2013, 08:06
Nun gut, das mag sein, aber ich finde, an dieser Stelle vermischst du Wasser- und Aussentemperatur.


Was absolut Sinn macht. Ich bin in 2011 bis Ende September im Freibad geschwommen. Wasser war bis zuletzt mit ca. 23 Grad recht angenehm, aber an frischen Abenden mit etwas Wind und Temperaturen unter 15 hab ich nach rund 2.000 Meter, also ca 45 Min. Gefroren wie ein Hund. Dabei würde ich mich nicht als besonders Kälteempfindlich bezeichnen.

Troedelliese
02.04.2013, 08:10
Bei kühleren Lufttemperaturen finde ich ein Neoverbot ebenfalls schlimm.
Die Konsequenz ist nämlich, dass man sich entweder in Gefahr zu begeben muss oder auf einen Start verzichtet, weil das Kälteempfinden der Regelersteller anders ist als das Eigene. Und das, obwohl man trainiert hat und körperlich in der Lage wäre die Distanz zu absolvieren.

Hafu
02.04.2013, 08:20
Nun gut, das mag sein, aber ich finde, an dieser Stelle vermischst du Wasser- und Aussentemperatur.
?)
An Land gibt es allgemein anerkannt den Windchillfactor (http://de.wikipedia.org/wiki/Windchill), als empirisch ermitteltes Maß, wie schnell ein Körper auskühlt.
Im Wasser spielt der auch eine Rolle, denn die Arme (und der Kopf) befinden sich beim Kraulschwimmen ja fast die Hälfte der Zeit außerhalb des Wassers.
Zusätzlich spielt dann noch die vorhandene oder eben nicht vorhandene Strahlungswärme der Sonne eine wichtige Rolle, wie schnell man im Wasser auskühlt. Untersucht worden ist dieser Zusammenhang (zumindest partiell) schon, denn es gibt ja umfangreiches Datenmaterial zur Überlebenszeit von Schiffbrüchigen in Abhängigkeit von den Außentemperaturen (http://de.wikipedia.org/wiki/Ertrinken#Hypothermie), aber ein aktiv Kraul schwimmender Triathlet ist trotzdem etwas anderes als ein im Wasser treibender Schiffbrüchiger.
Wer schon mal bei kaltem Regen im geheizten Freibad trainiert hat, weiß ja, dass dabei z.B. Kraulschwimmen in dem Fall deutlich unangenehmer ist als z.B. Brustschwimmen, da bei letzterem die Arme immer im Wasser bleiben und man dabei deutlich weniger auskühlt.

...Wenn du nen Koeffizienten aus Luft- und Wassertemperatur fordern wolltest, müsstest du nen Zusammenhang zu den Todesfällen aus
-warmem Wasser und
-kalter Luft
knüpfen können, oder nicht?

Den Zusammenhang gibt es mit Sicherheit, aber da ein Unglücksfall beim Schwimmen immer auch von vielen anderen Faktoren (individueller Trainingszustand, Vorerkrankungen, Körperfettgehalt usw. abhängt), ist es natürlich schwierig eine exakte Statistik darüber zu bekommen.

loomster
02.04.2013, 08:51
Ich faende es sinnvoll die Temperaturen runterzusetzen auf Werte, wo wirklich Kaelteschutz notwendig ist. Und wenn man sich dafuer abhaerten muss, sei es drum. Um die Todesfaelle/Ungluecke zu minimieren faende ich es sinnvoll, dass man ab OD einen aerztlichen Check verlangt, zumindest alle fuenf Jahre. Ich gehe dafuer jedes Jahr zum Arzt und mache alle zwei Jahre ein Belastungs-EKG. In Frankreich z.B. ist das glaube ich Pflicht und ich finde es echt sinnvoll. Auf der anderen Seite unterschreibt ja jeder, dass er gesundheitlich soweit fit ist, die Strecke zu schaffen. Damit ist zwar der Veranstalter sicher, aber ohne Check der Teilnehmer halt nur bedingt. In Alcatraz wuerde ich sagen, sind es weniger die Bedingungen, als das es ein bucket list-ding ist. Man muss den mal gemacht haben, wenn man in der Ecke wohnt. Da starten dann auch viele, die sich da bewusst oder unbewusst grossem Risiko aussetzen. Mal davon abgesehen, dass das Feld da ueber nen Kilometer breit wird, da kann man einzelne schnell uebersehen.

TriSG
02.04.2013, 09:20
Auch wenn ich selber eine absolute Frostbeule bin, bin ich für das herabsetzen der temperaturrichtlinien im Gegenzug aber wie löste schon sagte einen mindestens 2-jährigen gesundheitscheck beim Doc.
Nicht zuletzt bin ich auch dieser Meinung, weil schwimmen einfach dazu gehört und somit auch mal öfters die jenigen etwas mehr im Vorteil sind, die auch schwimmen können und nicht immer nur die, die nur fit auf den Beinen sind und sich beim schwimmen im Neo quasi "ausruhen" können und nur etwas für den Vortrieb und nichts für den für diese schwierigeren Auftrieb tun müssen.

cruelty
02.04.2013, 09:29
ich ziehe sogar im beheizten freibad nen neo an wenn die außentemperatur deutlich unter 20°C liegt und es bewölkt ist oder gar regnet. und da ist die wassertemp >25°C.
vor allem für sehr magere sportler, eventuell auch in kombination mit geringer körpergröße und entsprechend gewicht, ist die gefahr des auskühlens enorm. und zwar auch bei wassertemperaturen >23°C.
ich persönlich werte hier den sicherheitsgewinn durch den neopren deutlich höher als die wettbewerbsverzerrung.
muss aber auch zugeben, dass ich zu den sportlern gehöre, die von der benutzung eines neoprenanzugs deutlich profitieren.

holger-b
02.04.2013, 09:39
Bin zu meiner zweiten Schulzeit oft in Karlsruhe im Sonnenbad geschwommen. Dies ist ein beheißtes Freibad mit 50m Bahn, hier hat man schon immer sehr seutlich den Unterschied an der Aussentemperatur oder einem starken Wind gemerkt. Wie schon mehrfach erwähnt sind dabei die Arme, der Kopf und die Schulter schon deutlich gekühlt worden.

Ein Zusammenhang zwischen Wasser- und Aussentemperatur wäre schon erstrebenswert.

Wobei das kalte Wasser nicht das schlimmste es wenn es draussen warm ist. Erinnere mich noch an Geradmer 2007 als ich die 4 km bei 16°C Wssertemperatur schwimmen durfte. War zwar ...kalt aber draussen war es warm genug das man sich schon auf dem Rad wieder warmfahren konnte.

NBer
02.04.2013, 11:52
auch wenn ich hier etwas gegen den strom stimme.....wenn es mir nach dem schwimmen draußen zu kalt wäre, würde ich mir halt etwas mehr anziehen. niemand muss sich dann mit badehose und netztop (kleine übertreibung) aufs rad setzen. sich in 5 sekunden ein langärmliger oberteil, eventuell mit windstopper, bringt dann sicherlich eher einen zeitvorteil, als wenn man vor kälte auf dem rad rumklappert......

niksfiadi
02.04.2013, 12:03
Die Diskussion hier erinnert mich etwas ans Skitourengehen. Es gibt halt ein Risiko gerade beim MD und LD Triathlon. Triathlon ist Extremsport und nicht Gesundheitssport. Ich hab das Gefühl, dass das viele nicht begreifen.

Am besten wäre Neo völlig zu verbieten.

Nik

anneliese
02.04.2013, 12:33
Am besten wäre Neo völlig zu verbieten.


Und nur zu starten wenn es die Temperaturen zulassen?

StanX
02.04.2013, 12:40
Und nur zu starten wenn es die Temperaturen zulassen?

Möchte ich sehen, wenn in Roth oder Frankfurt das Wasser zu kalt ist und nicht gestartet wird:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Homer Simpson
02.04.2013, 12:50
Die Diskussion hier erinnert mich etwas ans Skitourengehen. Es gibt halt ein Risiko gerade beim MD und LD Triathlon. Triathlon ist Extremsport und nicht Gesundheitssport. Ich hab das Gefühl, dass das viele nicht begreifen. Am besten wäre Neo völlig zu verbieten.

Nik

Was ist an einer MD bitte "EXTREMSPORT"??? Wenn ich Extremsport höre, habe andere Sachen vor Augen. Aber keinen Triathlon und gleich gar keine MD.

Was die Neodiskussion angeht rege ich mich darüber nicht mehr auf. Ich schwimme mit und ohne Neo wie 'ne Wurst. Allerdings friere ich persönlich sehr schnell und von daher ist mir der Neo schon eher angenehm. Wenn er nicht erlaubt ist- so what? Allerdings geht mir ein wenig diese "Am besten ohne Neo -wir sind die ganz Harten" Argumentationen ein wenig gegen den Strich. Wem's zu warm wird, der kann den Neo ja auslassen. Keiner wird dazu gezwungen einen Neo zu tragen, wenn er freigegeben ist. Auf den Zeitvorteil den er beim Schwimmen bringt, sind wahrscheinlich die wenigsten angewiesen.
Wer das zeitliche Limit beim schwimmen auf ner LD ausreizt, dem wird bei rd. 2:20h im Wasser wahrscheinlich trotzdem kalt, egal ob 23 oder 24 Grad Wassertemperatur. Und dann ist es ja wieder "Kälteschutz" :Cheese:

Klugschnacker
02.04.2013, 14:12
Ich wäre dafür, das Neo-Verbot bei Amateuren möglichst weitgehend abzuschaffen. Stattdessen sollte es dem Athleten überlassen bleiben, wie er individuell mit den jeweiligen Wassertemperaturen umgeht. Möglichkeiten gibt es mit Lang- und Kurzarmneo sowie Swimsuits bis hin zur Badehose genügend.

Mit reichlich Unterhautfett und einer Schwimmzeit von 55 Minuten auf der Langdistanz ergibt sich ein anderes Kälteempfinden als bei einem mageren Läufertyp und einer Schwimmzeit von 100 Minuten. Es ist ein individuelles Problem. Mit einer Regel, die freilich für alle gleichermaßen gelten muss, kann man dem nicht gerecht werden.

Weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung.

Grüße,
Arne

anneliese
02.04.2013, 14:28
Möchte ich sehen, wenn in Roth oder Frankfurt das Wasser zu kalt ist und nicht gestartet wird:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Es ging darum, Triathlon und Extremsport zu vergleichen: Wenn das Wetter bei einer 8000er Expedition nicht passt, dann geht man nicht zum Gipfel. Wenn bei Free-Skiing die Lawinengefahr zu groß ist dann fährt man an diesem Tag wo anders oder gar nicht.

Homer Simpson
02.04.2013, 14:32
Ich wäre dafür, das Neo-Verbot bei Amateuren möglichst weitgehend abzuschaffen. Stattdessen sollte es dem Athleten überlassen bleiben, wie er individuell mit den jeweiligen Wassertemperaturen umgeht. Möglichkeiten gibt es mit Lang- und Kurzarmneo sowie Swimsuits bis hin zur Badehose genügend.

Mit reichlich Unterhautfett und einer Schwimmzeit von 55 Minuten auf der Langdistanz ergibt sich ein anderes Kälteempfinden als bei einem mageren Läufertyp und einer Schwimmzeit von 100 Minuten. Es ist ein individuelles Problem. Mit einer Regel, die freilich für alle gleichermaßen gelten muss, kann man dem nicht gerecht werden.

Weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung.

Grüße,
Arne

+1! :Blumen: Sehe ich irgendwo genauso ( ich bin ja auch so ne Fadennudel - figurtechnisch). Ich denke mal auch, das mit dem Trend zur "IN"-Sportart oder Massensportart des Triathlon auch irgendwann - nicht heute oder morgen - diese Überlegungen auch an anderer Stelle angestellt werden!

Guru
02.04.2013, 14:40
und ich glaub wie PippiLangstrumpf an einen Aprilscherz :Lachen2: ,obwohl man das Thema sicherlich diskutieren kann. Auf Wechselszene.com wurde da gestern auch drüber berichtet, inzwischen gelöscht.

FMMT
02.04.2013, 17:09
Ich wäre dafür, das Neo-Verbot bei Amateuren möglichst weitgehend abzuschaffen. Stattdessen sollte es dem Athleten überlassen bleiben, wie er individuell mit den jeweiligen Wassertemperaturen umgeht. Möglichkeiten gibt es mit Lang- und Kurzarmneo sowie Swimsuits bis hin zur Badehose genügend.

Mit reichlich Unterhautfett und einer Schwimmzeit von 55 Minuten auf der Langdistanz ergibt sich ein anderes Kälteempfinden als bei einem mageren Läufertyp und einer Schwimmzeit von 100 Minuten. Es ist ein individuelles Problem. Mit einer Regel, die freilich für alle gleichermaßen gelten muss, kann man dem nicht gerecht werden.

Weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung.

Grüße,
Arne

Volle Zustimmung, jeder ist anders :Blumen:

Trimone
02.04.2013, 17:46
Ich wäre dafür, das Neo-Verbot bei Amateuren möglichst weitgehend abzuschaffen. Stattdessen sollte es dem Athleten überlassen bleiben, wie er individuell mit den jeweiligen Wassertemperaturen umgeht. Möglichkeiten gibt es mit Lang- und Kurzarmneo sowie Swimsuits bis hin zur Badehose genügend.

Mit reichlich Unterhautfett und einer Schwimmzeit von 55 Minuten auf der Langdistanz ergibt sich ein anderes Kälteempfinden als bei einem mageren Läufertyp und einer Schwimmzeit von 100 Minuten. Es ist ein individuelles Problem. Mit einer Regel, die freilich für alle gleichermaßen gelten muss, kann man dem nicht gerecht werden.

Weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung.

Grüße,
Arne

Ich fände es nicht richtig. Die schlechteren Schwimmer würden egali wie warm auf den Neo zurück greifen.

Man hätte mal die Leute bei der Wettkampfbesprechnung in Frankfurt sehen müssen wo das erste mal Neoverbot war. Vielen ist die kinnklappe runter gefallen und die meisten haben nicht damit gerechnet das der Veranstalter ernst macht.

Hafu
02.04.2013, 17:59
Ich sehe es auch so ähnlich, wie Arne.

Triathlon kann Leistungssport sein und für diesen Bereich verschärfte Temperaturgrenzen festzulegen ist rein sportlich betrachtet sinnvoll und nachvollziehbar.

Aber Triathlon ist eben auch für immer mehr Sportler auch Breitensport und diese Entwicklung ist absolut zu begrüßen. Die Breitensportler tummeln sich beileibe nicht nur auf der Volksdistanz, sondern man findet sie genauso auch auf der olympischen, sowie auch der Mittel- und Langdistanz.

Und den Breitensportlern, die beim Schwimmen einen deutlich niedrigeren Puls schwimmen und darüber hinaus auch doppelt oder sogar noch länger im Wasser verbringen, als die Profis, ab einer festen Temperaturgrenze das Tragen eines Kälteschutzanzuges zu verbieten, ist unlogisch und (in Grenzfällen) medizinisch fragwürdig. Ich würde auch für den Bereich des Breitensportes das Verbot von Neoprensocken oder Handschuhen beim Schwimmen aufheben, das bislang noch rigoros durchgesetzt wird.
(Natürlich sollte es für solche Athleten dann auch nicht mehr um Podiumsplazierungen z.B. im Agegrouper-Bereich gehen, so dass die Chancengleichheit gewahrt bleibt)

Trimone
02.04.2013, 18:18
Hafu: Ich weiß nicht? Ich bin auch noch nie mit neoprenhandschuhen geschwommen......ist man damit nicht evtl auch schneller?

Aber wo ist die Trennlinie von Breiten- und Leistungssport?

Troedelliese
02.04.2013, 18:24
Ich sehe es auch so ähnlich, wie Arne.

Triathlon kann Leistungssport sein und für diesen Bereich verschärfte Temperaturgrenzen festzulegen ist rein sportlich betrachtet sinnvoll und nachvollziehbar.

Aber Triathlon ist eben auch für immer mehr Sportler auch Breitensport und diese Entwicklung ist absolut zu begrüßen. Die Breitensportler tummeln sich beileibe nicht nur auf der Volksdistanz, sondern man findet sie genauso auch auf der olympischen, sowie auch der Mittel- und Langdistanz.

Und den Breitensportlern, die beim Schwimmen einen deutlich niedrigeren Puls schwimmen und darüber hinaus auch doppelt oder sogar noch länger im Wasser verbringen, als die Profis, ab einer festen Temperaturgrenze das Tragen eines Kälteschutzanzuges zu verbieten, ist unlogisch und (in Grenzfällen) medizinisch fragwürdig. Ich würde auch für den Bereich des Breitensportes das Verbot von Neoprensocken oder Handschuhen beim Schwimmen aufheben, das bislang noch rigoros durchgesetzt wird.
(Natürlich sollte es für solche Athleten dann auch nicht mehr um Podiumsplazierungen z.B. im Agegrouper-Bereich gehen, so dass die Chancengleichheit gewahrt bleibt)

Das sehe ich auch so. Hinzu kommt, dass die menschliche Körpertemperatur zwischen 35,8 und 37,2°C schwankt, abhängig von Konstitution und Tageszeit. Menschen mit niedriger Körpertemperatur laufen viel schneller Gefahr, sich durch Untertemperatur zu gefährden.

Klugschnacker
02.04.2013, 18:26
Ich fände es nicht richtig. Die schlechteren Schwimmer würden egali wie warm auf den Neo zurück greifen. Ich verstehe das damit verbundene Argument nicht. Wenn sie das wollen – warum muss es eine Regel geben, die das verhindert?

Man hätte mal die Leute bei der Wettkampfbesprechnung in Frankfurt sehen müssen wo das erste mal Neoverbot war. Vielen ist die kinnklappe runter gefallen und die meisten haben nicht damit gerechnet das der Veranstalter ernst macht.
Das sind zum einen Bestzeitjäger, die den beim Schwimmen verlorenen Minuten nachtrauern. Zum anderen sind es zierlich gebaute Sportlerinnen und Sportler, die Angst bei den Massenstarts haben. Die Klopperei ist im Neo leichter zu überstehen. Wieder andere frieren leicht und wären gerne im Neo geschwommen.

Die Beweggründe, bei bestimmten Temperaturen auf einen Neo zu setzen, (oder eben nicht) sind für jeden anders.

Stell’ Dir vor, es gäbe auf dem Rad ein Regenjackenverbot ab 10°C aufwärts. Für mich kein Problem, denn ich fahre mit 250 Watt. Demnach heize ich mich dabei mit 1000 Watt von innen auf, denn der Wirkungsgrad der Muskelarbeit beträgt ca. 20%. Eine andere Person fährt mit 150 Watt und heizt demnach mit 600 Watt. Das ist ein Unterschied in der Heizleistung von 400 Watt. Diese Person ist steifgefroren, wo ich mich noch pudelwohl fühle.

Beim Schwimmen ist es genauso. Die Wassertemperatur wird sehr individuell beurteilt. Eine Regel, die alle über einen Kamm schert, schadet mehr als sie nützt.

Grüße,
Arne

Trimone
02.04.2013, 18:38
Ich denke das schlechte bzw unsichere Schwimmer immer zum Neo greifen ohne eine evtl Überhitzung in Betracht zu ziehen.

Vor 2 Jahren auf einer Kurzdistanz war komischerweise kein Neoverbot. Angeblich war das Wasser 23 Grad. Ich dachte ich explodiere im Neo.

Homer Simpson
02.04.2013, 18:49
Ich denke das schlechte bzw unsichere Schwimmer immer zum Neo greifen ohne eine evtl Überhitzung in Betracht zu ziehen.

Vor 2 Jahren auf einer Kurzdistanz war komischerweise kein Neoverbot. Angeblich war das Wasser 23 Grad. Ich dachte ich explodiere im Neo.

Da hat dich aber keiner gezwungen, den anzuziehen. Wie ich sagte: Wem's zu warm ist, der braucht den Neo bloß nicht anziehen.

Nobodyknows
02.04.2013, 19:04
Weniger Regeln, mehr Eigenverantwortung.


Und wenn ich diesen Ansatz zu Ende denke :Gruebeln:
Wer ein Problem mit den bestehenden Regeln hat, kann sich eigenverantwortlich entscheiden durch entsprechende Teilnahmen den Stellenwert des Duathlon zu heben. ;)

Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker
02.04.2013, 19:09
Wer ein Problem mit den bestehenden Regeln hat, kann sich eigenverantwortlich entscheiden durch entsprechende Teilnahmen den Stellenwert des Duathlon zu heben. ;)

Wieso, die Regeln in der heutigen Form sind ja nicht als Naturgesetz vom Himmel gefallen. Sie ändern sich zudem laufend.

Außerdem fordere ich Neoprenpflicht beim Duathlon! :Duell:

Trimone
02.04.2013, 19:28
Da hat dich aber keiner gezwungen, den anzuziehen. Wie ich sagte: Wem's zu warm ist, der braucht den Neo bloß nicht anziehen.


Ist schon klar aber wenn man 25 grad für 23 grad verkauft!?!

Merkt man ja dann nicht unbedingt beim einschwimmen

TriSG
02.04.2013, 19:51
Da hat dich aber keiner gezwungen, den anzuziehen. Wie ich sagte: Wem's zu warm ist, der braucht den Neo bloß nicht anziehen.

Es bringt aber eigetnlich jedem und besonders schwächeren Schwimmern einen nicht unerheblichen Vorteil. Ist leider so.

Spiderman
02.04.2013, 20:24
Im letzten Jahr war in Klagenfurt Neoverbot, meiner Meinung nach voll zu recht. Es war auch ohne Neo extrem warm.

Einige erst gar nicht gestartet........

Brauchen manche den Neo um überhaupt die 3,8 km zu überleben?

Ich bin der Meinung, wer die 3,8 km ohne Neo nicht unter 1:45 schwimmen kann hat bei einer Langdistanz nichts verloren!

Homer Simpson
02.04.2013, 20:44
Es bringt aber eigetnlich jedem und besonders schwächeren Schwimmern einen nicht unerheblichen Vorteil. Ist leider so.

Unzweifelhaft bringt er einen Vorteil. Nur meistens sind ja die Leute, die schon sehr schnell schwimmen, diejenigen, welche sich über die "Pro Neo Leute" aufregen oder sie in die "Weichei" Ecke stellen wollen.
Aber was interessiert es einen Athleten, der 60min auf 3,8km schwimmt, ob der 1:20h Schwimmer viell 2min auf die Distanz gutmacht? Frei nach dem Motto: "Was juckt's die deutsche Eiche, wenn sich die Sau dran schubbert?" Wenn ich der 60min Schwimmer wäre, wär's mir sowas von egal was sich da hinten tut.
Da stehe ich in direkter Konkurrenz mit anderen 60min Schwimmern. Die sind der direkte Vergleich für mich. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, das auf diesem Level der Zeitgewinn durch den Neo viell 1 Minute oder so beträgt, gibt's für mich zwei Varianten: Entweder ich lege Wert auf diese eine Minute, dann muß ich die Pelle drüberziehen.
Oder diese eine Minute im Wasser ist mir egal. Dann mache ich es so, wie es mir am meisten taugt und schwimme ohne Neo. Und hole dafür das bissel verlorene Zeit auf dem Rad oder beim Lauf wieder raus.
Wenn es um den Sieg, quasi um jede Sekunde geht oder von mir aus auch um die Quali für Hawaii - da ist man logischerweise im Falle des Falles mehr oder weniger gezwungen in den Neo zu steigen, wenn's die direkte Konkurrenz tut. Aber wieviele von uns sind in dieser Situation? Sicher die wenigsten....
Rein theoretisch ist es doch egal, ob man Platz 576 oder 578 hat. Das interessiert maximal das eigene Ego. Und wer dann auf Platz 576 UNBEDINGTEN Wert legt - siehe oben.
Ich denke, das es den meisten, denen bei Neoverbot "die Kinnlade runterklappt" es um den psychologischen Effekt geht. Man fühlt sich einfach sicherer. (Man ist die Distanz zwar schon oft im Training geschwommen, aber für'n Hinterkopf ist es irgendwie gut zu wissen, das man mit Neo einfach sicherer ist.) Das wird der Punkt sein, warum es immer so einen Bohei um Neoverbot ja / nein gibt.
Und wie schon mehrfach in diesem Fred gesagt, ist Kälteempfinden sehr subjektiv.
Von daher gefällt mir Arne's Ansicht sehr gut. Bissel liberaler und lockerer werden und dafür Spaß am Sport haben :Huhu:

P.S.: Es soll auch andere Wege geben sich Vorteile zu verschaffen, als einen Neo. Da gibt's sicherlich größere Baustellen, wo nach meiner Meinung Aktion wünschenswerter wäre... Aber das ist ne andere Geschichte... und wurde hier im Forum ja schon mehrfach diskutiert. ;)

Homer Simpson
02.04.2013, 21:04
Ich verstehe das damit verbundene Argument nicht. Wenn sie das wollen – warum muss es eine Regel geben, die das verhindert?


Das sind zum einen Bestzeitjäger, die den beim Schwimmen verlorenen Minuten nachtrauern. Zum anderen sind es zierlich gebaute Sportlerinnen und Sportler, die Angst bei den Massenstarts haben. Die Klopperei ist im Neo leichter zu überstehen. Wieder andere frieren leicht und wären gerne im Neo geschwommen.

Die Beweggründe, bei bestimmten Temperaturen auf einen Neo zu setzen, (oder eben nicht) sind für jeden anders.

Stell’ Dir vor, es gäbe auf dem Rad ein Regenjackenverbot ab 10°C aufwärts. Für mich kein Problem, denn ich fahre mit 250 Watt. Demnach heize ich mich dabei mit 1000 Watt von innen auf, denn der Wirkungsgrad der Muskelarbeit beträgt ca. 20%. Eine andere Person fährt mit 150 Watt und heizt demnach mit 600 Watt. Das ist ein Unterschied in der Heizleistung von 400 Watt. Diese Person ist steifgefroren, wo ich mich noch pudelwohl fühle.

Beim Schwimmen ist es genauso. Die Wassertemperatur wird sehr individuell beurteilt. Eine Regel, die alle über einen Kamm schert, schadet mehr als sie nützt.

Grüße,
Arne

Arne... kannste das bitte nochma erklären??? Ich habe letztes Jahr in FFM auf der ersten Radrunde erbärmlichst gefroren (wo es geschüttet hat). Da habe ich mich schon gefragt, wieso den schnelleren Radfahrern anscheinend teilweise nicht kalt war (obwohl die eigentlich mehr Fahrtwind abbekommen?) :Gruebeln: . Deine Erklärung dafür scheint mir interessant, habe ich aber so noch nicht gehört... Danke schonmal im Voraus!

Klugschnacker
02.04.2013, 21:21
@Homer: Muskelarbeit wird erzeugt durch die Verbrennung von Glukose. Dabei wird Wärme frei, denn es handelt sich um eine exotherme chemische Reaktion. Bei einem Auto mit Verbrennungsmotor ist es ebenso.

Bei der Muskelarbeit liegt der mechanische Wirkungsgrad bei der Verbrennung von Glukose zwischen 20 und 25 Prozent. Das bedeutet, nur zu diesem Prozentsatz wird die Energie in mechanische Arbeit umgewandelt. Der verbleibende Rest wird zu Wärme.

Die Wärmeproduktion übersteigt dabei die vortriebswirksame mechanische Leistung um das drei- bis vierfache. So gesehen ist ein Muskel in erster Linie ein Ofen.

Grüße,
Arne

TriSG
02.04.2013, 22:19
Unzweifelhaft bringt er einen Vorteil. Nur meistens sind ja die Leute, die schon sehr schnell schwimmen, diejenigen, welche sich über die "Pro Neo Leute" aufregen oder sie in die "Weichei" Ecke stellen wollen.
Aber was interessiert es einen Athleten, der 60min auf 3,8km schwimmt, ob der 1:20h Schwimmer viell 2min auf die Distanz gutmacht? Frei nach dem Motto: "Was juckt's die deutsche Eiche, wenn sich die Sau dran schubbert?" Wenn ich der 60min Schwimmer wäre, wär's mir sowas von egal was sich da hinten tut.
Da stehe ich in direkter Konkurrenz mit anderen 60min Schwimmern. Die sind der direkte Vergleich für mich. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, das auf diesem Level der Zeitgewinn durch den Neo viell 1 Minute oder so beträgt, gibt's für mich zwei Varianten: Entweder ich lege Wert auf diese eine Minute, dann muß ich die Pelle drüberziehen.
Oder diese eine Minute im Wasser ist mir egal. Dann mache ich es so, wie es mir am meisten taugt und schwimme ohne Neo. Und hole dafür das bissel verlorene Zeit auf dem Rad oder beim Lauf wieder raus.
Wenn es um den Sieg, quasi um jede Sekunde geht oder von mir aus auch um die Quali für Hawaii - da ist man logischerweise im Falle des Falles mehr oder weniger gezwungen in den Neo zu steigen, wenn's die direkte Konkurrenz tut. Aber wieviele von uns sind in dieser Situation? Sicher die wenigsten....
Rein theoretisch ist es doch egal, ob man Platz 576 oder 578 hat. Das interessiert maximal das eigene Ego. Und wer dann auf Platz 576 UNBEDINGTEN Wert legt - siehe oben.
Ich denke, das es den meisten, denen bei Neoverbot "die Kinnlade runterklappt" es um den psychologischen Effekt geht. Man fühlt sich einfach sicherer. (Man ist die Distanz zwar schon oft im Training geschwommen, aber für'n Hinterkopf ist es irgendwie gut zu wissen, das man mit Neo einfach sicherer ist.) Das wird der Punkt sein, warum es immer so einen Bohei um Neoverbot ja / nein gibt.
Und wie schon mehrfach in diesem Fred gesagt, ist Kälteempfinden sehr subjektiv.
Von daher gefällt mir Arne's Ansicht sehr gut. Bissel liberaler und lockerer werden und dafür Spaß am Sport haben :Huhu:

P.S.: Es soll auch andere Wege geben sich Vorteile zu verschaffen, als einen Neo. Da gibt's sicherlich größere Baustellen, wo nach meiner Meinung Aktion wünschenswerter wäre... Aber das ist ne andere Geschichte... und wurde hier im Forum ja schon mehrfach diskutiert. ;)
Beispiel: ich schwimme normalerweise auf 1500m 21 Minuten. Mit Neo macht das bei mir eine Minute aus also bin ich bei 20 Minuten.
Ein anderer Schwimmer, der auf dem rad nur minimal besser ist als ich, schwimmt normal aber um die 27 Minuten bei diesem macht der Neo aber zb schon 3,4 Minuten aus. Das sind 2oder 3 Minuten die er weniger auf dem Rad raus holen muss. Und das ist nicht aus der Luft gegriffen. Erst recht im vorderen Bereich macht es meiner Meinung nach viel aus ob 1 oder 3 Minuten rausgefahren/gelaufen werden müssen.
Ich habe diese Unterschiede jetzt schon mehrmals beim ligabetrieb zu spüren bekommen. Kaum ist Neo erlaubt verliere ich ein paar Plätze. Und die die dann vor liegen sind meist diejenigen die sonst viel langsamere Schwimmzeiten haben.

Dazu muss ich nochmal betonen:ich bin selber eine absolute Frostbeule und schwimme prinzipiell vom Gefühl her auch lieber mit Neo, aber es geht zumindest bei mir auch um Leistung die ich mit anderen messen möchte und da ist es halt ein Nachteil für Schwimmer.

Ps: das dies eine kleine Baustelle ist gebe ich dir recht, zumal auf der mittel und langdistanz die schwimmstrecken nicht im Verhältnis zu den anderen Strecken stehen.

Bigmac
02.04.2013, 22:43
Ab vom Gesundheits und Kältethema, kurz ein wenig OT

Wenn man das Thema "Gleichberechtigung" weiterspinnt, dann muss man auch einheitliche Räder fordern.
Wenn gute Schwimmer fordern, dass nur ohne Neo geschwommen werden soll, dann könnten gute Radfahrer auch fordern, dass alle mit den gleichen Rädern fahren sollen, damit schlechte Radfahrer sich nicht Zeit "erkaufen" können.
Triathlon ist nunmal sehr technisch und hilfsmittelanfällig.

ironlollo
02.04.2013, 22:52
Ab vom Gesundheits und Kältethema, kurz ein wenig OT

Wenn man das Thema "Gleichberechtigung" weiterspinnt, dann muss man auch einheitliche Räder fordern.
Wenn gute Schwimmer fordern, dass nur ohne Neo geschwommen werden soll, dann könnten gute Radfahrer auch fordern, dass alle mit den gleichen Rädern fahren sollen, damit schlechte Radfahrer sich nicht Zeit "erkaufen" können.
Triathlon ist nunmal sehr technisch und hilfsmittelanfällig.

Da ist durchaus was Wahres dran :Blumen:

chris.fall
03.04.2013, 00:09
Moin,


Stell’ Dir vor, es gäbe auf dem Rad ein Regenjackenverbot ab 10°C aufwärts. Für mich kein Problem, denn ich fahre mit 250 Watt. Demnach heize ich mich dabei mit 1000 Watt von innen auf, denn der Wirkungsgrad der Muskelarbeit beträgt ca. 20%. Eine andere Person fährt mit 150 Watt und heizt demnach mit 600 Watt. Das ist ein Unterschied in der Heizleistung von 400 Watt. Diese Person ist steifgefroren, wo ich mich noch pudelwohl fühle.


physikalisch richtig. Aber damit dieser Vergleich nicht hinkt, müsste die Regenjacke dann auch eine aerodynamischen Vorteil bringen, welcher den Schnitt des 150 Watters von 32 auf 34(*) bringt. Und die Temperaturgrenze für die Benutzung von Regenjacken müsste dann auch bei 20°C(*) liegen.


Beim Schwimmen ist es genauso. Die Wassertemperatur wird sehr individuell beurteilt.


Es geht ja nicht darum wie man das beurteilt, sprich empfindet, sondern wie die Auskühlung tatsächlich ist, und ab wann Beeinträchtigungen oder sogar Gesundheitsgefährdungen eintreten.

Beides ist sehr gut berechnebar bzw. bekannt. Die Grenztemperaturen für die Benutzung von Neoprenanzügen liegen aber weit oberhalb dieser Werte.


Eine Regel, die alle über einen Kamm schert, schadet mehr als sie nützt.


Im Sinne der Einfachheit scheren die meisten Regeln alle über einen Kamm: Im Triathlon gibt es keine Gewichtsklassen, beim Turnen oder Turmspringen keine Bonuspunkte, die von der Körpergröße abhängen, beim Basketball zählt der Treffer vom 1,59m großen Muggsy Bogues genau so viel wie der von Dirk Nowitzki. Und das ist auch gut so, denn sonst würde man vor lauter Studium der Tabellen gar nicht mehr zum Wettkämpfen kommen, Ka- und Schiris wären noch schwerer zu motivieren.


Da hat dich aber keiner gezwungen, den anzuziehen. Wie ich sagte: Wem's zu warm ist, der braucht den Neo bloß nicht anziehen.

Ein 55 Minuten Schwimmer hat i.d.R. viele Jahre Schwimmen trainiert, und ist gerne mal an Land nicht ganz so schnell, weil er seine ganz Kindheit und Jungend im Schwimmbad verbracht hat. Wenn die Schwimmzeit die einzige ist, mit der man ein wenig posen kann, fällt es schon sehr schwer, auf die zwei oder drei Minuten zu verzichten, die der Neo bringt, auch wenn sie in der Endabrechnung zugegebenermaßen in den allermeisten Fällen ohne Bedeutung sind.

Frag doch mal einen 4:30 Fahrer, ob er ein Problem damit hätte 4:45 zu fahren, oder einen 3:15 Läufer, ob 3:30 nicht auch genügen würden.
;)

Unzweifelhaft bringt er einen Vorteil. Nur meistens sind ja die Leute, die schon sehr schnell schwimmen, diejenigen, welche sich über die "Pro Neo Leute" aufregen oder sie in die "Weichei" Ecke stellen wollen.


Kälteempfindlichkeit hat nichts mit Weichei zu tun!
Aber man kann die "Kältefestigkeit" sehr wohl trainieren, meiner Erfahrung nach hilft regelmäßiges Schwimmtraining da schon sehr gut. Und die in dieser Diskussion schon ein paar mal (inidirekt) zitierte Speckschicht brauchen nur Kanalschwimmer.


Viele Grüße,

Christian

(*) Um diese Zeit nur geschätzt, und nicht gerechnet;-)

Klugschnacker
03.04.2013, 00:31
Es geht ja nicht darum wie man das beurteilt, sprich empfindet, sondern wie die Auskühlung tatsächlich ist, und ab wann Beeinträchtigungen oder sogar Gesundheitsgefährdungen eintreten.

Beides ist sehr gut berechnebar bzw. bekannt. Die Grenztemperaturen für die Benutzung von Neoprenanzügen liegen aber weit oberhalb dieser Werte.

Gibt es Quellen oder Belege für diese Behauptung?

chris.fall
03.04.2013, 01:00
Moin,

Gibt es Quellen oder Belege für diese Behauptung?

ja, die gibt es:

Zunächst kann man die Auskühlung des menschlichen Körpers im Wasser schon ganz gut mit ein wenig Thermodynamik beschreiben.

Dann ist das an KZ-Häftlingen während der Nazi Diktatur sytematisch untersucht worden (weil man wissen wollte wie lange abgestürzte/abgeschossene Piloten im Wasser überleben) Perverserweise wurden dafür die Opfer vor den Versuchen ausreichend ernährt.

Die physiologischen Effekte - ab der Körpertemperatur lässt die Koordination nach, bei der Temperatur leistet der Muskel nur noch so und so viel Prozent - sind ganz gut bekannt. Die Zeiten sind erstaunlich lang. Danach müsste ich bei Interesse mal etwas suchen.

Und dass die "Kältefestigkeit" ähnlich wie beim Radfahren in erster Linie eine Funktion der Geschwindigkeit und damit der erbrachten Leistung ist, kann man sich bei jedem Freiwasserschwimmen über 5km oder 10km auf dem Siegertreppchen ansehen: Da stehen dann wirklich schmächtige Bubis, die die 5km bei 18°C ohne Neo in einer Stunde runterballern.


Viele Grüße,

Christian

tandem65
03.04.2013, 09:02
Hi TriSG,

Beispiel: ich schwimme normalerweise auf 1500m 21 Minuten. Mit Neo macht das bei mir eine Minute aus also bin ich bei 20 Minuten.
Ein anderer Schwimmer, der auf dem rad nur minimal besser ist als ich, schwimmt normal aber um die 27 Minuten bei diesem macht der Neo aber zb schon 3,4 Minuten aus.

Du schneidest alle schlechten Schwimmer über einen Kamm. Ich schwimme mit Neo ca 1:20 und ohne ebenfalls 1:20. Schlechte Schwimmer haben nicht immer Probleme mit der Wasserlage.:Huhu:
Insofern verliere ich mit Neo ca. 1 Minute durchs ausziehen.:( Als ich mit LD angefangen habe hat mir meine Frau einfach einen Neo gekauft. Die ODs bin ich auch bei 16° Wassertemperatur im Woog ohne Probleme durchgekommen.

Homer Simpson
03.04.2013, 09:49
@Homer: Muskelarbeit wird erzeugt durch die Verbrennung von Glukose. Dabei wird Wärme frei, denn es handelt sich um eine exotherme chemische Reaktion. Bei einem Auto mit Verbrennungsmotor ist es ebenso.

Bei der Muskelarbeit liegt der mechanische Wirkungsgrad bei der Verbrennung von Glukose zwischen 20 und 25 Prozent. Das bedeutet, nur zu diesem Prozentsatz wird die Energie in mechanische Arbeit umgewandelt. Der verbleibende Rest wird zu Wärme.

Die Wärmeproduktion übersteigt dabei die vortriebswirksame mechanische Leistung um das drei- bis vierfache. So gesehen ist ein Muskel in erster Linie ein Ofen.

Grüße,
Arne

Aaahh, danke Arne! Würde im Umkehrschluß bedeuten: Mehr Muskelmasse ;) - mehr warm? Oder???

Hafu
03.04.2013, 10:00
...
ja, die gibt es:

Zunächst kann man die Auskühlung des menschlichen Körpers im Wasser schon ganz gut mit ein wenig Thermodynamik beschreiben.

Dann ist das an KZ-Häftlingen während der Nazi Diktatur sytematisch untersucht worden (weil man wissen wollte wie lange abgestürzte/abgeschossene Piloten im Wasser überleben) Perverserweise wurden dafür die Opfer vor den Versuchen ausreichend ernährt.

...

Was du meinst, ist die Wassertemperaturabhängige Zeit bis zur Bewusstlosigkeit sowie die durchschnittliche und maximale Überlebenszeit im Wasser: diese Effekte sind relativ gut erforscht worden.
Worüber es aber (noch) keine belastbaren Daten gibt, ist die Risiko-Erhöhung für potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen in Abhängigkeit von Wasser und Außentemperatur, denn das ist ein schwer quantifizierbares Risiko, da es außer von den Umgebungsbedingungen auch stark von der individuellen Disposition abhängt. Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern können bei entsprechender Risikokonstellation auch schon bei normaler Umgebungstemperatur auftreten (nur dann eben entsprechend selten). Der psychische Wettkampfstress erhöht alleine schon das Risiko, körperliche Anstrengung ist ebenfalls ein nachgewiesener Risikofaktor und jedes Zehntel Grad Verringerung der Körperkerntemperatur erhöht dieses Risiko nochmal.
Und die Körperkerntemperatur verringert sich nachweislich und messbar auch schon bei 26° C, also auch schon bei Temperaturbereichen die wir aus der Erfahrung heraus für unbedenklich halten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Ertrinken#K.C3.A4lteschock)

niksfiadi
03.04.2013, 10:38
Stell’ Dir vor, es gäbe auf dem Rad ein Regenjackenverbot ab 10°C aufwärts. Für mich kein Problem, denn ich fahre mit 250 Watt. Demnach heize ich mich dabei mit 1000 Watt von innen auf, denn der Wirkungsgrad der Muskelarbeit beträgt ca. 20%. Eine andere Person fährt mit 150 Watt und heizt demnach mit 600 Watt. Das ist ein Unterschied in der Heizleistung von 400 Watt. Diese Person ist steifgefroren, wo ich mich noch pudelwohl fühle.


Deswegen haben schwere Jungs bei heißen Triathlons auch einen erheblichen Nachteil gegenüber den Fliegengewichten, wer macht sich da Gedanken bzgl. Fairness?

Keiner. Wäre auch schwachsinning.

Ich bin immer noch der Meinung, dass grundsätzlich ohne Schwimmhilfe, und nichts anderes ist ein Neo, geschwommen werden sollte. Ist es nicht möglich Anzüge zu entwickeln, die einen zwar warm halten, aber nicht gleichzeitig eine Schwimmhilfe sind? Nur weil bei einem Triathlon Neoverbot besteht, dürfen sich ja die Leute auch keinen Pullbouy zwischen die Haxn hängen :Gruebeln:

Da ich gegen eine Überregulierung bin, plädiere ich für ein grundsätzliches Neoverbot. Wem es zu kalt ist, der soll zu Hause bleiben. Da es im Triathlon aber auch um Geld geht, wird das nie passieren, weil die Veranstalter ja Teilnehmer generieren wollen/müssen und deswegen an Regelungen interessiert sind, die eine größtmögliche Anzahl an Kunden zufrieden stellt und nicht solche, die besonders fair oder sonstwie super sind. :Huhu:

Nik

kris_gm
03.04.2013, 11:05
Da ich gegen eine Überregulierung bin, plädiere ich für ein grundsätzliches Neoverbot. Wem es zu kalt ist, der soll zu Hause bleiben.
gerade die breitensportler, die sich aus spaß (einmalig) an einer VD/SD/OD versuchen wollen, halte ich in teilen durchaus für regulierungsbedürftig. kenne einige dieser teilnehmer, die sich recht blauäugig diesen veranstaltungen nähern. während radfahren und laufen recht leicht trainiert werden, fehlen oftmals mglk. oder die lust das schwimmen im offenen gewässern zu üben. somit fehlen erfahrungswerte bspw. des persönlichen kälteempfindens. diesen sportlern ist dann geholfen, wenn es eine gedankenstütze in form der neoprenregel gibt.

dass die neo-regel vermutlich nicht auf diesem gedankenansatz konzipiert wurde, ist mir schon klar. bin da persönlich für eine freistellung. denn diese fahrlässigkeit trifft für leistungssportler und den großteil der user hier natürlich nicht zu.

42k2
03.04.2013, 11:30
Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, wie gesundheitsschädlich ein Marathon bei 30°C oder mehr ist?

Neoverbote werden mit Gesundheit argumentiert (passt für mich grundsätzlich auch - über die Grenzen kann man diskutieren), aber über die Kreislaufzusammenbrüche (ev. auch Todesfälle?) beim Laufen macht sich niemand Gedanken.
Eigentlich müsste es hier doch Grenzen geben! Bei einer LD ist man normalerweise in der größten Hitze und im körperlich schlechtesten Zustand am Laufen.
Sollte man über eine temperaturabhängige Verkürzung der Laufstrecke nachdenken - aus gesundheitlicher Sicht??

Sorry für OT

Klugschnacker
03.04.2013, 11:45
Zur Erhöhung der Sicherheit der Teilnehmer plädiere ich für einen Zeitbonus für Teilnehmer mit Bahncard! Bei Wettkämpfen in Übersee sollte eine Anreise per Schiff nachgewiesen werden müssen!!

Mandarine
03.04.2013, 11:55
Zur Erhöhung der Sicherheit der Teilnehmer plädiere ich für einen Zeitbonus für Teilnehmer mit Bahncard! Bei Wettkämpfen in Übersee sollte eine Anreise per Schiff nachgewiesen werden müssen!!

Ich habe zwar keine Bahncard, dafür bade ich fast täglich sehr heiß. Manchmal ist es mir schwindelig nach dem Baden und ich muss mich für ein paar Minuten auf die Badewannenkante setzen.

Ich denke mit dieser Maßnahme bin ich ganz gut vorbereitet, wenn es zu extremen Wassertemperaturen ohne Neoprenanzug kommen sollte.

Extrem kalt - extrem warm, egal ! Die Hauptsache EXTREM

chris.fall
03.04.2013, 12:10
Moin,

Was du meinst, ist die Wassertemperaturabhängige Zeit bis zur Bewusstlosigkeit sowie die durchschnittliche und maximale Überlebenszeit im Wasser: diese Effekte sind relativ gut erforscht worden.


nein, das meinte ich nicht. Der Temperaturabfall ist eine relativ leicht berechenbare Funktion, die sich asymptotisch der Wassertemperatur nähert. Aus den oben genannten Zeiten, die in dem von Dir verlinkten Artikel für verschiedene Wassertemperaturen angegeben sind, lässt sich die Zeitkonstante dieser Funktion bestimmen. Mit diesem Parameter wiederum kann man ausrechnen, wie lange es bei einer bestimmten Wassertemperatur im Durchschnitt dauert bis man nicht mehr genügend Koordination und Muskelkraft hat, um sich über Wasser zu halten.

Ohne jetzt weiter auf langweiliger „Mathetik“ rumzureiten: In dem von Dir verlinkten Artikel ist die Zeit bis zur Bewusstlosigkeit bei 21°C Wassertemperatur mit 7h angegeben, und bei 26°C mit 12h. D.h. mit ein bis zwei Stunden Wasserzeit ist man in diesem Temperaturbereich noch weit entfernt von kritischen Zeiten.


Worüber es aber (noch) keine belastbaren Daten gibt, ist die Risiko-Erhöhung für potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen in Abhängigkeit von Wasser und Außentemperatur, denn das ist ein schwer quantifizierbares Risiko, da es außer von den Umgebungsbedingungen auch stark von der individuellen Disposition abhängt. Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern können bei entsprechender Risikokonstellation auch schon bei normaler Umgebungstemperatur auftreten (nur dann eben entsprechend selten). Der psychische Wettkampfstress erhöht alleine schon das Risiko, körperliche Anstrengung ist ebenfalls ein nachgewiesener Risikofaktor und jedes Zehntel Grad Verringerung der Körperkerntemperatur erhöht dieses Risiko nochmal.


Das heißt für mich aber eher, dass man bei individuell ungünstiger Disposition besser keinen Triathlon und auch keinen Ausdauersport machen sollte, und dass man dieses Risiko viel besser mit einer Sporttauglichkeitsuntersuchung vermindern kann, die ihren Namen auch verdient.



Und die Körperkerntemperatur verringert sich nachweislich und messbar auch schon bei 26° C, also auch schon bei Temperaturbereichen die wir aus der Erfahrung heraus für unbedenklich halten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Ertrinken#K.C3.A4lteschock)

Ich bin etwas verwirrt, weil Du vom Absinken der Körpertemperatur sprichst (Der verlinkte Artikel nennt hier übrigens 28°C als Grenze) aber auf den Kälteschock verlinkst.

Der Kälteschock ist erst bei richtig kaltem Wasser – der Artikel beschreibt die Reaktionen bei Wassertemperaturen < 14°C ein Problem. So kaltes Wasser steht hier aber gar nicht zur Diskussion, da entfällt der Schwimmteil ohnehin und zu Recht. Bei – ich sage jetzt mal ziemlich frischen – Wassertemperaturen von 18°C … 22°C kann man den Kälteschock durch langsames Abkühlen verhindern. Kennt eigentlich jeder, der mal in der Nordsee oder in einem kalten Baggersee baden war. Wenn man sich langsam (wie in den Baderegeln gelernt…) abkühlt, hält man das eigentlich sehr lange aus, wenn man erst mal drin ist. In dem verlinkten Artikel heißt es ja auch "Nach dem unfreiwilligen Eintauchen(…)"


Viele Grüße,

Christian

Shangri-La
03.04.2013, 12:12
Ich habe zwar keine Bahncard, dafür bade ich fast täglich sehr heiß. Manchmal ist es mir schwindelig nach dem Baden und ich muss mich für ein paar Minuten auf die Badewannenkante setzen.

Ich denke mit dieser Maßnahme bin ich ganz gut vorbereitet, wenn es zu extremen Wassertemperaturen ohne Neoprenanzug kommen sollte.

Extrem kalt - extrem warm, egal ! Die Hauptsache EXTREM

Ich habe auch keine Bahncard, aber auch ich härte mich derzeit fast täglich durch überheißes Baden für Triathlons mit Neo bei Hitze ab... Kälte finde ich allerdings doof! Ich friere im Freibad beim Training eigentlich immer am Ende :(

Rhing
03.04.2013, 12:25
Zur Erhöhung der Sicherheit der Teilnehmer plädiere ich für einen Zeitbonus für Teilnehmer mit Bahncard! Bei Wettkämpfen in Übersee sollte eine Anreise per Schiff nachgewiesen werden müssen!!

Sehr vernünftiger Ansatz. Ich hab ne Bahncard 50, da sollte ich vom Schwimmen überhaupt befreit sein. Und wenn ich zum Frankfurter Flughafen fahre, zählt dann auch, wenn ich über'n Rhein und Main mit der Fähre fahre? :Cheese:

Zu den medizinischen Aspekten des Neoverbotes kann ich nix sagen. Hab mir da noch nie Gedanken die Gesundheit betreffend drüber gemacht, aber an Hafus Position wird wohl was dran sein.

Gefühlt hat die Außentemperatur aber ganz erheblichen Einfluss auf die Auskühlung beim bzw. nach dem Schwimmen. Hatte ne MD mit Schwimmen bei 16° und Neopflicht. Wir sind dann aus dem Wasser gekommen, 18° und leichter Nieselregen, dann auf dem Rad nach 1 km gerade 3-4 km Abfahrt. Da war ich extrem durchgefroren, Trotz übergezogenem Trikot. Gar nicht auszudenken, was ohne Neo gewesen wäre. Es ging dann aber ordentlich bergauf und die subjektive Körpertemperatur war wieder ok.

FidoDido
03.04.2013, 12:25
Mit diesem Parameter wiederum kann man ausrechnen, wie lange es bei einer bestimmten Wassertemperatur im Durchschnitt dauert bis man nicht mehr genügend Koordination und Muskelkraft hat, um sich über Wasser zu halten.

Sorry, aber darum geht es hier doch gar nicht. Wenn einer im Wasser so auskühlt, dass er absäuft, läuft garantiert etwas falsch.

Das Thema hier ging eigentlich um Wasser- und Außentemperaturen im Grenzbereich des aktuellen Neoverbots als Risikofaktor für Herzversagen, was in letzter Zeit auch häufiger mal vorgekommen ist und deswegen sicher diskutiert werden darf.


Deiner Meinung nach dürfte ich meine Scheibe also auch nicht mehr benutzen, wenn mehr als 20 km/h Gegenwind gemessen wird, weil sonst die noch fleißiger trainierenden, starken Radfahrer im Nachteil sind, sich auch eine Scheibe kaufen zu müssen? :confused:

stevo
03.04.2013, 12:32
Bei Wettkämpfen ohne Neoverbot bin ich dafür die Wechselzone 0 einzuführen. Das heißt, dass der Neo grundsätzlich erst nach dem Startsignal angezogen werden darf.

Oder man kommt wieder zurück auf die guten alten Zeiten, als die Reihenfolgen noch Lauf-Rad-Schimmen war.

TriSG
03.04.2013, 12:33
Hi TriSG,



Du schneidest alle schlechten Schwimmer über einen Kamm. Ich schwimme mit Neo ca 1:20 und ohne ebenfalls 1:20. Schlechte Schwimmer haben nicht immer Probleme mit der Wasserlage.:Huhu:
Insofern verliere ich mit Neo ca. 1 Minute durchs ausziehen.:( Als ich mit LD angefangen habe hat mir meine Frau einfach einen Neo gekauft. Die ODs bin ich auch bei 16° Wassertemperatur im Woog ohne Probleme durchgekommen.

ich stimme dir absolut zu, das es auch ausnahmen gibt, bei denen es nicht an der wasserlage liegt. aber es ist bei einem grossteil schon so, das der neo eher begünstigend wirkt. es gibt immer irgendwo ausnahmen. sowie es auch Läufer gibt die eine haltung haben wie beim kac*** und trotzdem 36 Minuten auf 10km laufen.

ich finde einfach das schwimmen der absolut geringste part ist wo es am wenigsten zeit zu gewinnen gibt. da finde ich es berechtigt wenn bessere schwimmer auch mal darauf hoffen können den vorteil der besseren schwimmtechnik ausnutzen zu können.

Klugschnacker
03.04.2013, 12:49
Bei Wettkämpfen ohne Neoverbot bin ich dafür die Wechselzone 0 einzuführen. Das heißt, dass der Neo grundsätzlich erst nach dem Startsignal angezogen werden darf.

Das wäre fair. Ich finde die Idee nicht schlecht. Das würde auch die Klopperei am Start entzerren.

Pascal
03.04.2013, 12:57
Bei Wettkämpfen ohne Neoverbot bin ich dafür die Wechselzone 0 einzuführen. Das heißt, dass der Neo grundsätzlich erst nach dem Startsignal angezogen werden darf.



Das ist wirklich ein cleverer Vorschlag. Demnach kann jeder selbst kalkulieren ob das An- und Ausziehen den zeitlichen Vorteil des Tragens wert ist.

Allerdings bringe ich bei mir z.B. den Reißverschluß alleine praktisch nicht zu und fremde Hilfe ist tabu...was machen? Die Gummipelle hautfarben streichen und mich einschmuggeln? ;)

FidoDido
03.04.2013, 13:00
Bei Wettkämpfen ohne Neoverbot bin ich dafür die Wechselzone 0 einzuführen. Das heißt, dass der Neo grundsätzlich erst nach dem Startsignal angezogen werden darf.

In Verbindung mit Aufhebung der Neo-Grenzen eigentlich eine ziemlich coole Idee :)

Und die Hersteller wird's freuen, neue Modelle verkaufen zu können, die man auch allein anziehen kann ;)

Rhing
03.04.2013, 13:24
Bei Wettkämpfen ohne Neoverbot bin ich dafür die Wechselzone 0 einzuführen. Das heißt, dass der Neo grundsätzlich erst nach dem Startsignal angezogen werden darf.
Guter Vorschlag!

... Oder man kommt wieder zurück auf die guten alten Zeiten, als die Reihenfolgen noch Lauf-Rad-Schimmen war.
Gerade unter gesundheitlichen Sicherheitsaspekten ist das vermutlich nicht so gut, zum Schluss ausgepowert mit dem Schwimmen zu beginnen.
Je nach dem könnte man sich natürlich das Duschen sparen. ;)

chris.fall
03.04.2013, 14:36
Moin,

Sorry, aber darum geht es hier doch gar nicht. Wenn einer im Wasser so auskühlt, dass er absäuft, läuft garantiert etwas falsch.


lies bitte genau. Wenn es bei 21°C Wassertemperatur 7h dauert bis man bewusstlos wird, ist man nach ein oder zwei Stunden noch längst nicht bewegungsunfähig oder gesundheitsgefährdet.


Das Thema hier ging eigentlich um Wasser- und Außentemperaturen im Grenzbereich des aktuellen Neoverbots als Risikofaktor für Herzversagen, was in letzter Zeit auch häufiger mal vorgekommen ist und deswegen sicher diskutiert werden darf.


Dass die Umgebungstemperaturen nicht berücksichtigt werden, ist theoretisch richtig, aber praktisch IMHO nicht umsetzbar. Denn dazu bräucht man neben der Wassertemperatur noch Umgebungstmperatur und Windgeschwindigkeit. Zu der Sinnhaftigkeit solch komplizierter Regeln habe ich mich oben schon geäußert.

Als größter Risikofaktor für Herzversage wurde von Hafu die "individuelle Disposition" genannt. Wie schon gesagt, da finde ich eine echten Gesundheitscheck wesentlich sinnvoller. Denn mit Neo überstehen die ganzen Kandidaten, die von ihrer Gefährdung ohne so eine Untersuchung nichts ahnen, zwar das Schwimmen, kippen dafür dann aber beim Laufen in der Mittagshitze aus den Latschen.


Deiner Meinung nach dürfte ich meine Scheibe also auch nicht mehr benutzen, wenn mehr als 20 km/h Gegenwind gemessen wird, weil sonst die noch fleißiger trainierenden, starken Radfahrer im Nachteil sind, sich auch eine Scheibe kaufen zu müssen? :confused:

Nein, meiner Meinung nach ist bei Wasertemperaturen > 20°C eine Gesundheitsgefährdung nicht gegeben. Im Sinne sportlicher Fairness sollten die Grenztemperaturen daher herabgesetzt werden.

Edith meint noch, dass sie den Vorschlag mit der Wechselzone 0 ziemlich gut findet!


Viele Grüße,

Christian

longtrousers
03.04.2013, 16:47
http://www.triathlon.de/expertenserie-dr-klaus-pottgen-uber-die-thermoregulation-im-triathlon-59404.html

FidoDido
03.04.2013, 16:51
http://www.triathlon.de/expertenserie-dr-klaus-pottgen-uber-die-thermoregulation-im-triathlon-59404.html

Da steht:
Schon bei Wassertemperaturen ab 25° C setzt hingegen eine verstärkte Atmung ein. Bei kälterem Wasser (ab 15°C) kommt es sofort zu einem massiven Atemzug, der bis zu drei Liter Volumen umfassen kann und in eine unkontrollierte Hyperventilation (beschleunigte Atmung) übergeht.

Verstärkte Atmung heißt für mich Stress --> heißt (unnötige) Mehrbelastung für den Körper. Ich finde, dass jeder selbst entscheiden sollte, sich das "anzutun".


edit:
Beim Ironman Frankfurt 2010 wurde für alle Athleten ein Neoprenverbot ausgesprochen (Wassertemperatur > 24,5 ºC ). Im Verlauf des Rennens wurden mehrere Sportler mit Unterkühlung behandelt. Besonders gefährdet scheinen Athleten mit Schwimmzeiten über 1:15 Stunden.
Das wäre ja laut chris.falls Aussage gar nicht möglich.

meiner Meinung nach ist bei Wasertemperaturen > 20°C eine Gesundheitsgefährdung nicht gegeben. Im Sinne sportlicher Fairness sollten die Grenztemperaturen daher herabgesetzt werden.

niksfiadi
03.04.2013, 17:00
@hafu: Gibt es eigentlich auch Untersuchungen, dass die Ganzkörperkompression (+Wasserdruck) mancher Neos Herzversagen u.ä. mit verursacht? Ich meine im Zusammenhang mit Stress verursacht durch Prügelei und Kälte?

Nik

longtrousers
03.04.2013, 18:05
http://www.triathlon.de/expertenserie-dr-klaus-pottgen-uber-die-thermoregulation-im-triathlon-59404.html

Da steht im übrigen auch, falls jemand das überlesen hat, dass die Lufttemperatur nach einem Formel in die Entscheidung eingeht, ob Neoverbot ausgesprochen wird (das wusste ich auch nicht).

Nobodyknows
03.04.2013, 20:13
Ihr Pussies.... :Lachen2:

http://4.bp.blogspot.com/-BsBzaQ2FCyY/UVoEqisAZlI/AAAAAAAAA7Y/21I1Wd_8_AI/s1600/P3235166.JPG

Mehr Infos:
http://iceswimmingdreams.blogspot.de/2013/04/1000m-0-deg-inside-arctic-circle.html

Gruß
N. :Huhu:

Rhing
03.04.2013, 21:02
Ach komm, der hat doch nicht mal ne verspiegelte Schwimmbrille (jetzt, wo ich weiß, dasses die auch mit Korrekturgläsern gibt)! :Lachen2:

Roque
03.04.2013, 21:25
Hallo zusammen,

ich denke Triathlon ist meistens Breitensport. Aber eben auch Leistungssport. Und mal ganz ehrlich, vielen von uns geht es um Platzierungen. Wenn es auch vielleicht nur darum geht schneller als der Vereinskollege oder Nachbar zu sein. Und um bei dem Gerangel um die Positionen brauchen wir einfach Regeln. Wir regen uns ja auch auf wenn die Windschattenregel ignoriert wird, oder wenn beim Laufen jemand abkürzt und z.B. eine Kurve absichtlich schneidet.
Bei Ironman gibt es meines Wissens einen Temperaturbereich ab dem Neoverbot herrscht, bei dem jedoch mit Neo geschwommen werden darf. Dann vergibt man sich aber die Möglichkeit einer Kona-Quali. Das finde ich einen guten Ansatz!
Jemand der im Triathlon "nur" einen Finisher-Gedanken hegt und/oder sich hier über eine reine Eigenverantwortung des Neoprenanzugs ausspricht, sollte sich Gedanken machen warum so viele ihr Bike mit Latexschläuchen, Zipp-Felgen usw. pimpen oder in Zeitfahrmützen und anderem teuren Schickschnack investieren oder warum auch in der Mitte des Feldes so häufig Windschatten gefahren wird. Angeblich sind ja ein paar Minuten/Plätze hin oder her unwichtig...(!)

Viele Grüße,

Flo

FidoDido
04.04.2013, 00:19
Jemand der im Triathlon "nur" einen Finisher-Gedanken hegt und/oder sich hier über eine reine Eigenverantwortung des Neoprenanzugs ausspricht, sollte sich Gedanken machen warum so viele ihr Bike mit Latexschläuchen, Zipp-Felgen usw. pimpen oder in Zeitfahrmützen und anderem teuren Schickschnack investieren oder warum auch in der Mitte des Feldes so häufig Windschatten gefahren wird. Angeblich sind ja ein paar Minuten/Plätze hin oder her unwichtig...(!)

Man will halt mit der Zeit posen und wenn man das Geld hat, verlockt der Spruch "Carbon statt Kondition" vermutlich :cool:

Also besser mal einen Satz Zipp Firecrest bestellen und statt zum Training zur Eisdiele fahren :Lachen2:

Roque
04.04.2013, 19:47
Man will halt mit der Zeit posen und wenn man das Geld hat, verlockt der Spruch "Carbon statt Kondition" vermutlich :cool:

Also besser mal einen Satz Zipp Firecrest bestellen und statt zum Training zur Eisdiele fahren :Lachen2:

Yo, man will posen und schnell sein. Schließlich heißt es ja auch Wettkampf und man trainiert und tapert auf den Tag X hin und bezahlt Startgebühren usw. Da wird kaum jemand, wenn es kein Reglement mehr gäbe, auf den Neo verzichten.

Klugschnacker
04.04.2013, 20:15
Yo, man will posen und schnell sein. Schließlich heißt es ja auch Wettkampf und man trainiert und tapert auf den Tag X hin und bezahlt Startgebühren usw. Da wird kaum jemand, wenn es kein Reglement mehr gäbe, auf den Neo verzichten.

Ich denke eher, dass ein Wegfall des Neoverbots bei bestimmten Temperaturen zu technischen Innovationen führt. Ruckzuck gibt es Neos, in denen es nicht so warm wird wie bisher. Zum Beispiel könnten Ärmel aus textilem Swimsuit-Material für Kühlung sorgen. Oder es kommen an strategischen Stellen superdünne Neoprensorten zum Einsatz. Auch der ärmellose Longjohn, den mancher noch im Schrank hat, erlebte ein Comeback.

Die Auswahl an Modellvarianten würde größer. Jeder könnte sich den Neo anschaffen, der am besten zu seinem Temperaturempfinden und seiner Leistung passt. Die Belastung der Sportler durch die Außentemperaturen würde geringer. Und das ist es doch, was man ursprünglich erreichen wollte.

Grüße,
Arne

qbz
04.04.2013, 20:48
Weshalb sind eigentlich bei Schwimmwettkämpfen im Becken, wo die maximale Wettkampflänge 1500m beträgt, Temperaturen zwischen 25-28 Grad vorgeschrieben (egal ob in- / outdoor)?
Ist dieser Temperaturbereich für gute Ergebnisse allgemein besser als z.B. 20-24 Grad?

Würde man diese Normierung zugrunde legen, sollte eigentlich bis incl. 24 Grad angemessener Wärmeschutz erlaubt sein.

-qbz

FidoDido
04.04.2013, 20:59
Weshalb sind eigentlich bei Schwimmwettkämpfen im Becken, wo die maximale Wettkampflänge 1500m beträgt, Temperaturen zwischen 25-28 Grad vorgeschrieben (egal ob in- / outdoor)?
Ist dieser Temperaturbereich für gute Ergebnisse allgemein besser als z.B. 20-24 Grad?

Ja. Da gibt es sogar wissenschaftliche Studien drüber :)

http://www.svl.ch/watertemperature/

svl.ch ist einfach eine so geile Seite. Richtig viel, sehr wissenschaftlich und sehr fundiert, nicht nur Schwimm- sondern auch allgemeine Sportthemen. Da kann man Stunden verbringen.

Für Leute, die nicht alles lesen wollen: gut trainierte Schwimmer schwammen in der Studie bei einem 30min Benchmark knapp 5% weiter, wenn die Wassertemperatur 26°C statt 20°C hatte. Ein Anstieg auf 32°C veränderte die Strecke nicht mehr.

Roque
04.04.2013, 22:37
[QUOTE=Klugschnacker;889614]Ich denke eher, dass ein Wegfall des Neoverbots bei bestimmten Temperaturen zu technischen Innovationen führt. Ruckzuck gibt es Neos, in denen es nicht so warm wird wie bisher. Zum Beispiel könnten Ärmel aus textilem Swimsuit-Material für Kühlung sorgen. Oder es kommen an strategischen Stellen superdünne Neoprensorten zum Einsatz. Auch der ärmellose Longjohn, den mancher noch im Schrank hat, erlebte ein Comeback.

Die Auswahl an Modellvarianten würde größer. Jeder könnte sich den Neo anschaffen, der am besten zu seinem Temperaturempfinden und seiner Leistung passt. Die Belastung der Sportler durch die Außentemperaturen würde geringer. Und das ist es doch, was man ursprünglich erreichen wollte.

Grüße,
Arne[/QUOT

Ok, das wäre möglicherweise wirklich so. Ich glaub dass hauptsächlich trotzdem das zum Einsatz kommt was schnell ist. Und das ist aktuell wohl trotz allem der "dicke" Neo. Ich geh vielleicht zu sehr von mir selbst aus ;)-> Wenn du morgen in der Sendung sagst die Profis schwimmen heuer alle mit Longjohn und es gibt eine unseriöse Studie, dass ärmellos schneller is, dann schneid ich gleich morgen meinem Sailfish One die Ärmel ab!
Viele Grüße,

FLo

Troedelliese
05.04.2013, 08:03
Ok, das wäre möglicherweise wirklich so. Ich glaub dass hauptsächlich trotzdem das zum Einsatz kommt was schnell ist. Und das ist aktuell wohl trotz allem der "dicke" Neo. Ich geh vielleicht zu sehr von mir selbst aus ;)-> Wenn du morgen in der Sendung sagst die Profis schwimmen heuer alle mit Longjohn und es gibt eine unseriöse Studie, dass ärmellos schneller is, dann schneid ich gleich morgen meinem Sailfish One die Ärmel ab!
Viele Grüße,

FLo

Da würde ich eine andere Wahl vorziehen. Gäbe es beheizbare Neos, mit denen man ein paar Minuten langsamer ist, würde ich einen anziehen. Ausschlaggebend ist wohl eher die individuelle Kältetoleranz.

Pfeffer und Salz
05.04.2013, 11:32
Ich denke eher, dass ein Wegfall des Neoverbots bei bestimmten Temperaturen zu technischen Innovationen führt. Ruckzuck gibt es Neos, in denen es nicht so warm wird wie bisher. Zum Beispiel könnten Ärmel aus textilem Swimsuit-Material für Kühlung sorgen. Oder es kommen an strategischen Stellen superdünne Neoprensorten zum Einsatz. Auch der ärmellose Longjohn, den mancher noch im Schrank hat, erlebte ein Comeback.

Die Auswahl an Modellvarianten würde größer. Jeder könnte sich den Neo anschaffen, der am besten zu seinem Temperaturempfinden und seiner Leistung passt. Die Belastung der Sportler durch die Außentemperaturen würde geringer. Und das ist es doch, was man ursprünglich erreichen wollte.

Grüße,
Arne

Und das soll gut sein?
Dieser faktische Zwang zur Schwimmhilfe (weil ohne keine Chance für die Meisten)?

Da solte man als Trathlet in Zukunft natürlich verschiedene Neos für verschiedene Wassertemperaturen anschaffen müssen:
Einen Dicken für 16-22°, einen Dünnen für 22-25°, einen mit Kühlschlitzen für 25° und darüber ....

Das kann's doch wohl nicht sein.... :Nee:


Ich bin der jetztigen Regelung (Neo nur dort wo er als Kälteschutz notwendig ist) zufrieden.
Das über die Temperaturgrenzen immer diskutiert wird, klar, ist halt so.

Ich bin im Vorfeld des IM FFM, wo damals Neoverbot war, war ich bei den Swimnights davor dabei. Manche haben sicherlich gejammert wegen der fehlenden Schwinnhilfe, praktisch alle waren aber froh bei 25° nicht nahe am Hitzschlag in der Pelle auf Anschlag am IM schwimmen zu müssen. Hätte es Hitze-Neoschwimmhilfen gegäben, wären genau der IM für die Teilnehmer wohl auf einen Schlag doppelt so teuer geworden...

Rälph
05.04.2013, 11:49
Hier gibt es wirklich sehr unterschiedliche Empfindungen, was die Temperatur betrifft. Ich finde 25 Grad absolut nicht besonders warm, das ist deutlich kälter, als in den meisten Schwimmbecken. Da kann ich schon noch mit Neo schwimmen, ohne zu überhitzen.



Was sind das eigentlich für seltsame Umfragewerte? Ich raffs gerade nicht.

qbz
05.04.2013, 12:43
Hier gibt es wirklich sehr Empfindungen, was die Temperatur betrifft. Ich finde 25 Grad absolut nicht besonders warm, das ist deutlich kälter, als in den meisten Schwimmbecken. Da kann ich schon noch mit Neo schwimmen, ohne zu überhitzen.

Was sind das eigentlich für seltsame Umfragewerte? Ich raffs gerade nicht.

Ich vermute:

Viele würden auch lieber erst => 25 Grad eine Langdistanz ohne Neo schwimmen, finden es aber halt "leistungsgerechter" ohne Neo, weshalb sie schon bei geringeren Temperaturen für Neoverbot votieren, auch wenn andere (wie ich z.B.) dabei mit der Zeit kalte Füsse und Hände bekommen.

-qbz

Rälph
05.04.2013, 13:29
Ich vermute:

Viele würden auch lieber erst => 25 Grad eine Langdistanz ohne Neo schwimmen, finden es aber halt "leistungsgerechter" ohne Neo, weshalb sie schon bei geringeren Temperaturen für Neoverbot votieren, auch wenn andere (wie ich z.B.) dabei mit der Zeit kalte Füsse und Hände bekommen.

-qbz

Weiß nicht. Ich denke den wirklich großen Neo-Vorteil (sagen wir deutlich mehr als eine Min./km) haben oft nur die ganz schwachen Schwimmer.

Pfeffer und Salz
05.04.2013, 14:10
Weiß nicht. Ich denke den wirklich großen Neo-Vorteil (sagen wir deutlich mehr als eine Min./km) haben oft nur die ganz schwachen Schwimmer.

dann zähle ich mich mal zu den ganz schwachen schwachen Schwimmern, ... allerdings lande ich trotzdem regelmäßig im Mittelfeld beim Schwimmen egal welcher Distanz und egal ob Neo oder nicht (für ... alle).
was kann man daraus allgemein schließen? :Cheese:

Auf 1000m habe ich mit/ohne Neo ca. 1-2min, auf der LD sicher etwas mehr/km.

Es stimmt schon die 25°C im Langener Waldsee, die alle als zu heiß für Neo fanden, waren damals von entsprechend heißen Lufttemperaturen und Sonneneinstrahlung begleitet.
25°C im beheizten Freibad bei 10°C Lufttemperatur, da werden auch bei mir die Finger kalt auf Langdistanz. Und letztes Jahr mit 22,5° auf der KD (->ohne Neo) kam ich durchfroren aus dem Wasser, die Luft hatte da auch nur ~14°. Bis ich auf dem Rad warm wurde, dauerte es schon ziemlich lange.

Bei den Neo-Temperaturgrenzen sollten zu den Wasser- verstärkt die Lufttemperaturen einbezogen werden. Ich glaube, das sich dann die hier auftretenden subjektiven und weit auseinanderdriftenden Erfahrungen zu diesem Thema relativieren würden.

Eine generelle Neozulassung nach Arne lehne ich aber vehement ab, die Gründe habe ich ja schon genannt.

Trimone
05.04.2013, 14:22
Das wäre fair. Ich finde die Idee nicht schlecht. Das würde auch die Klopperei am Start entzerren.

Und es würde die neoprenindustrie ankurbeln :)

Klugschnacker
05.04.2013, 14:36
Ihr würdet Euch ebenso wenig drei verschiedene Neos für diverse Temperaturbereiche kaufen, wie Ihr drei verschiedene Sätze Aerowheels für unterschiedliche Windbedingungen habt.

Grüße,
Arne

KernelPanic
05.04.2013, 14:41
Ihr würdet Euch ebenso wenig drei verschiedene Neos für diverse Temperaturbereiche kaufen, wie Ihr drei verschiedene Sätze Aerowheels für unterschiedliche Windbedingungen habt.

Drei Neos sind nicht so teuer wie drei Sätze Zipps. ;)
Ich hab schon einen mit und einen ohne Arme.

drullse
05.04.2013, 15:54
Ihr würdet Euch ebenso wenig drei verschiedene Neos für diverse Temperaturbereiche kaufen, wie Ihr drei verschiedene Sätze Aerowheels für unterschiedliche Windbedingungen habt.

Grüße,
Arne
Das heißt, ich müsste mir dann 3 Neos kaufen? ;) :Huhu:

FidoDido
05.04.2013, 17:05
Ihr würdet Euch ebenso wenig drei verschiedene Neos für diverse Temperaturbereiche kaufen, wie Ihr drei verschiedene Sätze Aerowheels für unterschiedliche Windbedingungen habt.

+1, ich wollt's gerade schreiben :cool:



Aber ich fahr' eh immer mit Scheibe, allein schon wegen SCHWUUBB SCHWUUBB SCHWUUBB :Cheese:

chris.fall
05.04.2013, 21:53
Moin,

Da steht:


zunächst einmal


Unterkühlung droht (...) Im Wasser (...) bereits bei Wassertemperaturen unter 20° C, wobei Schwimmen die Auskühlung zwischen 21 und 24 °C verlangsamt.


was IMHO meine Behauptung stützt, dass bei Wassertemperaturen oberhalb von 20°C keine Unterkühlung droht, wenn man sich sportlich schwimmend ein bis zwei Stunden darin bewegt.

Dass man sich in diesem Temperaturbereich nicht unbedingt wohl fühlt, steht auf einem ganz anderen Blatt.


Da steht:


Schon bei Wassertemperaturen ab 25° C setzt hingegen eine verstärkte Atmung ein. Bei kälterem Wasser (ab 15°C) kommt es sofort zu einem massiven Atemzug, der bis zu drei Liter Volumen umfassen kann und in eine unkontrollierte Hyperventilation (beschleunigte Atmung) übergeht.


Verstärkte Atmung heißt für mich Stress --> heißt (unnötige) Mehrbelastung für den Körper. Ich finde, dass jeder selbst entscheiden sollte, sich das "anzutun".


Nochmal: Ich diskutiere hier über Temperaturen > 20°C. Die heftigeren Reaktionen bei Temperaturen < 20°C ( Wo auch mbMn ein Neo sinnvoll ist) treten bei plötzlichem Eintauchen in das Wasser auf, sie lassen sich problemlos durch langsames Abkühlen in den Griff bekommen. Und Wassertemperaturen < 15° (OK, eigentlich sind es 14°C) stehen ohnehin nicht zur Debatte.

Oberhalb von 20°C ist die vertärkte Atmung IMHO einfach eine natürliche Körperreaktion auf eine bestimmte Umgebungstemperatur so wie beispielsweise eine Gänsehaut oder Schwitzen. Wenn das schon Stress für jemanden bedeutet, ist IMHO eine draußen statt findende Sportart nicht ganz das richtige für ihn.


Beim Ironman Frankfurt 2010 wurde für alle Athleten ein Neoprenverbot ausgesprochen (Wassertemperatur > 24,5 ºC ). Im Verlauf des Rennens wurden mehrere Sportler mit Unterkühlung behandelt. Besonders gefährdet scheinen Athleten mit Schwimmzeiten über 1:15 Stunden.



Das wäre ja laut chris.falls Aussage gar nicht möglich.

Meine Überlegungen beziehen sich auf die Zeiten in dem oben verlinkten Wikepedia Artikel. Dass es sich von selbst versteht, dass diese Zeitangaben nicht für alle Menschen gelten, sondern für einen großen Prozentsatz, hatte ich vorausgesetzt.

Unter

http://services.datasport.com/2010/tri/ironman_germany/

findet man die Ergebnisse vom besagten ironman

Bei den Frauen ist nur eine nach dem Verlassen von T1 ausgestiegen, sie hatte zu dem Zeitpunkt etwa 1:40 auf der Uhr.

Bei den Männern waren nach 2,3 km Schwimmen acht Leute raus. Wenn man die bis dahin benötigten Zeiten auf 3,8 hochrechnet, wären dabei folgende Schwimmmsplits herausgekommen:

1 x ~ 1:15
3 x ~ 1:45
1 x ~ 2:25
1 x ~ 2:45


Weiter zehn waren beim Erreichen von T1 raus, sie hatten dann folgende Zeiten auf der Uhr:

1:03
1:14
1:46
2:24
2:28
2:29
2:31
2:35
2:36

Wie viele davon nun die "einige" mit Unterkühlung waren, lässt sich anhand der nackten Zahlen natürlich nicht sagen. Aber selbst wenn es alle waren, war es ein verschwindend geringer Anteil der Teilnehmer.

Weiterhin ist die Aussage, dass das Problem "überwiegend Schwimmer" mit Zeiten > 1:15 betraf doch arg geschönt. Ein paar hatten schon sehr mit dem Schwimmen zu kämpfen, viele hätten ohnehin kaum eine Chance gehabt, den Schwimmsplit zu schaffen, trifft es IMHO eher.

Das waren bis auf drei (die vermutlich andere Probleme hatten) schlechte bis sehr schlechte Schwimmer, welche hart mit den Anforderungen, welche der Schwimmpart eines IM stellt, zu kämpfen hatten, bzw. ihnen schlicht nicht gewachsen waren. Bei einer unbekannten Anzahl davon folgten daraus dann auch Probleme mit Unterkühlung.


Viele Grüße,

Christian

Dieda
06.04.2013, 01:01
Ich hab für die jeweils höchsten Temperaturen gestimmt - Ich bin so gut wie nie erkältet (auch im vergangenen Winter trotz vieler Kranker um einen herum nicht) - trotzdem frier ich schnell.
Außerdem stell ich es mir gerade bei einer LD schrecklich vor, am frühen Morgen in der kühlen Luft rumzustehen. Da reichen 10 Minuten und ich bin durchgefroren.
:Huhu:

Trimone
06.04.2013, 08:26
Bei der Abstimmung finde ich 23 grad als Grenze bei der langdistanz aus sehr krass. Da würde ich nur frieren.

stevo
06.04.2013, 11:30
Ich bin dafür, dass man als Zugangsvoraussetzung für eine LD, die Teilnahme an einer volkstümlichen Eisbadeveranstaltung oder regelmäßigen Saunagängen nachweisen muss.
Damit wäre hinreichend sichergestellt, dass man den enormen Kreislauf-Belastungen während eines Triathlons auch gewachsen sein dürfte.

FidoDido
06.04.2013, 13:22
wobei Schwimmen die Auskühlung zwischen 21 und 24 °C verlangsamt.
was IMHO meine Behauptung stützt, dass bei Wassertemperaturen oberhalb von 20°C keine Unterkühlung droht, wenn man sich sportlich schwimmend ein bis zwei Stunden darin bewegt.

Ja, an der Stelle hätte ich mir auch eine präzisere Aussage als "die Auskühlung verlangsamt sich durch Schwimmen" gewünscht. Keine Ahnung, ob das nun heißen sollte, sie verkürzt sich von 10 auf 9,5 Stunden (übertrieben) oder von 2 Stunden auf 30 Minuten (auch übertrieben).


Oberhalb von 20°C ist die vertärkte Atmung IMHO einfach eine natürliche Körperreaktion auf eine bestimmte Umgebungstemperatur so wie beispielsweise eine Gänsehaut oder Schwitzen. Wenn das schon Stress für jemanden bedeutet, ist IMHO eine draußen statt findende Sportart nicht ganz das richtige für ihn.
Naja, für den Körper ist es schon Stress. Das Argument "das ist einfach eine natürliche Reaktion uns deswegen unbedenklich" kann ich irgendwie auch nur bedingt nachvollziehen.

Schmerz bei Schnittwunden ist auch nur eine natürliche Reaktion, deswegen also harmlos?

Die Frage ist halt, ob und wenn ja, inwiefern dieser Stress gesundheitsbeeinträchtigend ist, aber dazu kann ich mir beim besten Willen kein Urteil erlauben.


Unter

http://services.datasport.com/2010/tri/ironman_germany/

findet man die Ergebnisse vom besagten ironman

[...]

Bei den Männern waren nach 2,3 km Schwimmen acht Leute raus. Wenn man die bis dahin benötigten Zeiten auf 3,8 hochrechnet, wären dabei folgende Schwimmmsplits herausgekommen:

1 x ~ 1:15
3 x ~ 1:45
1 x ~ 2:25
1 x ~ 2:45


Weiter zehn waren beim Erreichen von T1 raus, sie hatten dann folgende Zeiten auf der Uhr:

1:03
1:14
1:46
2:24
2:28
2:29
2:31
2:35
2:36

Wie viele davon nun die "einige" mit Unterkühlung waren, lässt sich anhand der nackten Zahlen natürlich nicht sagen. Aber selbst wenn es alle waren, war es ein verschwindend geringer Anteil der Teilnehmer.

Ok, da muss ich ehrlich zugeben, dass ich zu faul war, mir die Listen rauszusuchen. Wenn das aber wirklich maximal 18 von wasweißich wievielen Teilnehmern und von den 18 die meisten auch.. nicht gerade die schnellsten (sorry) waren, kann ich schon einsehen, dass an dieser Stelle vielleicht aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird.

Ich gehe jetzt bei diesen Personen von einigermaßen zielgerichteten Schwimmbewegungen aus, von daher wundert es eigentlich nicht, dass bei so "geringen" (nochmal sorry) Leistungen (im Sinne von Watt) nicht genug Wärme entsteht, um den Körper im Wasser mit 25°C einigermaßen auf Touren zu halten.

Trimichi
07.04.2013, 07:08
Das heißt, ich müsste mir dann 3 Neos kaufen? ;) :Huhu:

Mindestens ! :Huhu: und nicht unter 550,- EUR das Stück.

Und genau darum geht`s doch. Ums Geld. Lass mal im Kanal bei RH die Temp. höher als erlaubt sein. Oder beim Rothsee-Tria. Machen ja die ganzen Verkäufer usw. keine Kohle mehr wenn Neoverbot. Da bringt man den Rookies bei, dass Triathlon/Schwimmen mit Neoprenersen ist. Und dann? Kein Neo erlaubt! Passt nicht ins Marketing-Konzept.
(=> schaff ich die sub 12.00 h min wenn man nicht mit Neo schwimmen darf? Voll lächerlich. Hamse Material für mehrere T EUR am Start - und können nichts.)

Kenne keine andere Sportart wo das Reglement so lasch ausgelegt wird (insb. auch Windschattenfahren).

JumpungJackFlash
07.04.2013, 19:08
.....schaff ich die sub 12.00 h min wenn man nicht mit Neo schwimmen darf? Voll lächerlich. Hamse Material für mehrere T EUR am Start - und können nichts .......

...Etwa eine Stunde in ca. 20°C warmen Wasser bringen doch keinen trainierten Sportler um. Das hat ja noch nicht mal etwas mit Abhärtung zu tun......

... Es gibt halt ein Risiko gerade beim MD und LD Triathlon. Triathlon ist Extremsport und nicht Gesundheitssport. Ich hab das Gefühl, dass das viele nicht begreifen. Am besten wäre Neo völlig zu verbieten. .....

...Ich bin der Meinung, wer die 3,8 km ohne Neo nicht unter 1:45 schwimmen kann hat bei einer Langdistanz nichts verloren!...

.... plädiere ich für ein grundsätzliches Neoverbot. Wem es zu kalt ist, der soll zu Hause bleiben.....

eine kleine Sammlung der vergangenen Posts zu diesem Thema.

Manchmal wünsche ich mir, dass einige (Männer) ein bischen mehr "Demut" an den Tag legen und nicht den großen Macker raushängen lassen.
wer z.B schnell schwimmt und nicht so schnell friert, könnte auch sagen: ich freue mich über meine gute Zeit und dass mir nicht kalt ist.
Für mich ist Langdistanz auch immer ein Tag der Dankbarkeit, dass ich überhaupt noch am Leben bin geschweige denn jetzt zu dritten Mal in Roth starten darf. Bei einigen Beiträgen habe ich den Eindruck, manche möchten , dass ich lieber zu Hause bleibe. Schade.....
Allen einen schönen Sonntag :Liebe:

FidoDido
07.04.2013, 19:20
Für mich ist Langdistanz auch immer ein Tag der Dankbarkeit, dass ich überhaupt noch am Leben bin geschweige denn jetzt zu dritten Mal in Roth starten darf. Bei einigen Beiträgen habe ich den Eindruck, manche möchten , dass ich lieber zu Hause bleibe. Schade.....
Allen einen schönen Sonntag :Liebe:

Es gibt halt die mit Wettkampfmentalität und die mit dem Finishergedanken. An Dingen wie den Temperaturgrenzen für Neos kollidieren dann halt zwei Interessengebiete :)

JumpungJackFlash
07.04.2013, 20:49
Es gibt halt die mit Wettkampfmentalität und die mit dem Finishergedanken. An Dingen wie den Temperaturgrenzen für Neos kollidieren dann halt zwei Interessengebiete :)

ich habe nichts gegen Sportler mit Wettkampfmentalität.
C.W. hat mir 2010 meine Medaille umgehängt und gesagt: Dass hast du toll gemacht. Soviel zu Sportlerinnen mit Wettkampfmentalität.

Mir fällt aber immer wieder dies Einstellung auf, mit der ich in den 50/60 ziger groß geworden bin: Stell dich nicht so an, ein Junge weint nicht, sei keine Memme, (sitz grade) Das ist halt noch der Rest von"Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl...", von dem ich mir wünschte, er wäre aus den Köpfen und Herzen verschwunden.
Wer oder was gibt mir die Berechtigung über die zu urteilen, die in Roth noch 3 und mehr Stunden länger brauchen als ich? Kann ich denen die Startberechtigung absprechen?
In diese Richtung gingen meine Gedanken.......

Lux
09.04.2013, 20:33
Danke für diesen Thread!!!

Jetzt verstehe ich endlich meine persönlichen Erfahrungen:

1. Wenn ich mich einschwimme, werde ich auf meiner 500m Teststrecke langsamer.

2. Ich trainiere in 2 verschiedenen Hallenbädern. Die Wassertemperatur soll laut Schwimmmeistern identisch sein. Die Lufttemperatur in einem Hallenbad ist aber so kalt, dass ich oftmals nach einer halben Stunde anfange trotz schwimmens zu frieren. Das ist im anderen Hallenbad mit angenehmer Lufttemperatur nicht der Fall.
Im "Kaltluft-Hallenbad" bin ich ungefähr 20 Sekunden langsamer auf 500m als im "Warmluft-Hallenbad" (mehrfach wiederholt, ich trainiere wechselnd in beiden Bädern).

3. Heute habe ich extra die Technikeinheiten zwischen den Sprint-Einheiten im warmen Nichtschwimmerbecken absolviert.
Ergebnis: Die Sprint-Einheiten waren heute auf 100m so schnell wie nie zuvor (5-7 Sekunden schneller als sonst) ...und dies im "Warmluft"-Hallenbad.

Und warum?
Weil meine Muskeln durch die kalte Umgebungsluft und Hallenbadwassertemparatur auskühlen.
(... weil ich nicht schnell genug schwimme? Zumindest nicht mit genug Muskeleinsatz... und damit mit nicht genug "Abwärme"?)


Jeder ist anders...


Wer hat ähnliche Erfahrungen?

darkbricht
17.04.2013, 11:31
Gerade für die vielen Triathleten, die nicht die Schwimmtechnik mit der Muttermilch aufgesogen haben (zähle leider auch dazu...), ist ein Neo - der ja nach DTU-Sportordnung eigentlich nur als Kälteschutz dient - eine fast unverzichtbare Schwimmhilfe - vor allem auf längeren Distanzen. Daher gibt es vor allem bei Neoverbot immer wieder einen lauten Aufschrei des Entsetzens.
Würden z.B. hingegen auf der Radstrecke Hochprofilfelgen verboten, gäbe es wohl deutlich weniger Proteste.

Entscheidend ist doch, dass jede Wettkampfregel praktikabel, leicht durchführbar und kontrollierbar bleibt ("entlang der Wettkampfstrecke, 60 cm Wassertiefe, 1h vor dem Start"). Sicher spielen weitere Faktoren, wie Wetter, Temperatur in der Mitte des Freiwassers, Wind, eine große Rolle, doch würde das Einbeziehen dieser Faktoren bestimmt zu anhaltenden und kaum lösbaren Diskussionen führen und damit der eigentlichen Sportausübung schaden.

In Sinne einer einfachen Durchführung verzichte ich lieber das Einbeziehen jeglicher denkbaren Einflussfaktoren in die Berechnung zu einem Neoverbot und muss mich mit dem abfinden, was die Sportordnung sagt - auch wenn es mir selbst bei Neoverbot bei langen Distanzen sicher nicht gefallen wird... ;-)

TriKlausi
20.04.2013, 22:32
Servus,

ich bin jetzt kein 1:30 LD Schwimmer (400m <6min) aber:
Bei ner olympischen und 23° und Neoverbot + kühles Wetter bin ich kurz vorm erfrieren.

Keine Ahnung woran das liegt, ich bin ein verfrorener Mensch. Aber Neoverbot ist für mich ne schlimme Sache, ich brauche das Ding wirklich als Kälteschutz und die Temperaturgrenzen der DTU sind definitiv nicht passend für mich.

/edit: Ich muss nochmal explizit erwähnen dass auch bei mir die Außentemperatur, Sonne ja/nein und Wind eine enorme Rolle spielen, deutlich mehr als 2-3° Wassertemp mehr oder weniger.

MrFoo
20.04.2013, 23:58
Schön wäre doch erstmal, wenn die Regeln auch IMMER einheitliche Anwendung finden würden. DIe privaten Veranstalter "beugen" doch häufig die Temperatur so hin, dass mit Neo geschwommen werden darf.... ich war bei dem Htzerennen in FFM dabei, und das war wirklich kein Spaß mehr! Diese Diskussion um die Wassertemperatur ist doch jedes Jahr immer wieder die Gleiche...

Trimichi
21.04.2013, 11:37
Schön wäre doch erstmal, wenn die Regeln auch IMMER einheitliche Anwendung finden würden. DIe privaten Veranstalter "beugen" doch häufig die Temperatur so hin, dass mit Neo geschwommen werden darf.... ich war bei dem Htzerennen in FFM dabei, und das war wirklich kein Spaß mehr! Diese Diskussion um die Wassertemperatur ist doch jedes Jahr immer wieder die Gleiche...

aber die DTU will jetzt häufiger Neoverbot durchsetzen...

will => muss; häufiger => immer; durchsetzen => anordnen.

Der ganze Triathlonzirkus ist doch die reinste Vetternwirtschaft. Jeder kennt irgendwie jeden und man lässt sich den Dreck nicht durch den Dreck ziehen.

Irgendwer sollte mal ein Machtwort sprechen. Am Besten der DTU-Präsident.

TriKlausi
22.04.2013, 17:50
Wie wärs damit: Es wird unterschieden zwischen "Elite" und "Pöbel" und für Elite gelten dann stets strenge Temperaturgrenzen, während Pöbel sich immer aussuchen darf, ob Neo oder nicht.

Wer dann gerne um den Sieg mitkämpfen möchte, der meldet sich bei Elite an, wer einfach nur für sich ein gutes Rennen machen möchte bei Pöbel.

Dann ist kein (ich habe Mitleid) armer Top-Triathlet mehr "gezwungen" einen Hitzerennen mitzumachen weil er ohne Neo ja einen riesen Nachteil hat.

Und dem Pöbel ist das egal, der nutzt den Neo dann entweder fröhlich als reine Schwimmhilfe oder freut sich, dass er nicht erfrieren muss.

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Mal im Ernst: Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, vom Profi Triathlet bis zum blutigen Schwimmanfänger der 1:40 auf der LD braucht.

Profi-Freiwasserschwimmer schwimmen ohne Neo 10km bei bis 16°. Das ist vollkommener Wahnsinn für die meisten Triathleten, auch die die bei 20° noch klar kommen.

Und für Profi-Kurzdistanz Triathleten gelten hier auch sicherlich ganz andere Temperaturen ab denen es ohne bzw. mit Neo zu warm/zu kalt ist.

DA liegt meiner Meinung nach das Problem, dass es NIEMALS für alle passen kann. Wie ich schon sagte, bei Temperaturen die grade so ein Neoverbot bewirken, fange ich beim Schwimmen vor Kälte an zu Zittern. DAS ist meiner Meinung nach gefährlich.

Lux
23.04.2013, 10:57
Wie wärs damit: Es wird unterschieden zwischen "Elite" und "Pöbel" und für Elite gelten dann stets strenge Temperaturgrenzen, während Pöbel sich immer aussuchen darf, ob Neo oder nicht.

Wer dann gerne um den Sieg mitkämpfen möchte, der meldet sich bei Elite an, wer einfach nur für sich ein gutes Rennen machen möchte bei Pöbel.

Dann ist kein (ich habe Mitleid) armer Top-Triathlet mehr "gezwungen" einen Hitzerennen mitzumachen weil er ohne Neo ja einen riesen Nachteil hat.

Und dem Pöbel ist das egal, der nutzt den Neo dann entweder fröhlich als reine Schwimmhilfe oder freut sich, dass er nicht erfrieren muss.

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Mal im Ernst: Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, vom Profi Triathlet bis zum blutigen Schwimmanfänger der 1:40 auf der LD braucht.

Profi-Freiwasserschwimmer schwimmen ohne Neo 10km bei bis 16°. Das ist vollkommener Wahnsinn für die meisten Triathleten, auch die die bei 20° noch klar kommen.

Und für Profi-Kurzdistanz Triathleten gelten hier auch sicherlich ganz andere Temperaturen ab denen es ohne bzw. mit Neo zu warm/zu kalt ist.

DA liegt meiner Meinung nach das Problem, dass es NIEMALS für alle passen kann. Wie ich schon sagte, bei Temperaturen die grade so ein Neoverbot bewirken, fange ich beim Schwimmen vor Kälte an zu Zittern. DAS ist meiner Meinung nach gefährlich.

+1

Wobei ich "Pöbel" durch "Hobby" ersetzen würde ;)

Meine Erfahrung ist zudem, dass ich mit höherem Alter immer schneller friere, insbesondere die Hände und Füße.

la_gune
23.04.2013, 12:11
Eine halbwegs brauchbare Lösung wäre nur (wie von HaFu geschrieben) eine Kombi aus Wassertemp., Außentemp. und evtl. auch noch "Windchill".

1.) Wasser kann 23°C haben und zwar weil es gestern noch 25°C hatte und die Außentemp. nur noch 5°C ist bei 6 Windstärken oder...
2.) ...es kann 23°C haben, weil es gestern noch 21°C hatte und es draußen 40°C sind.

Im ersten Fall würde selbst ich nicht ohne Neo schwimmen wollen, und mir machen selbst <20°C Wassertemp. über längere Zeit normalerweise nix aus.

Im letzteren Fall würde es wahrscheinlich diverse "Ausfälle" wegen Überhitzung geben.

Man muß schließlich bedenken, dass man einen nicht unwesentlichen Teil des Körpers außerhalb vom Wasser bzw. sehr knapp unter der Oberfläche hat. Und da macht es z.B. schon einen riesen Unterschied, ob im Juli die Sonne scheint oder nicht. Ab der MD kommt dann noch körperliche Erschöpfung dazu, so dass das Temperaturregelsystem des Körpers auch nur noch eingeschränkt funktioniert.

Ein Neoverbot allein anhand der Wassertemp. fest zu machen ist in meinen Augen daher Unfug.